Formel1

Was ist mit Aston Martin los? Hülkenberg und Alonso überraschen in Bahrain

Nico Hülkenberg kommt mit seinem Haas offenbar schon sehr gut zurecht.

Nico Hülkenberg kommt mit seinem Haas offenbar schon sehr gut zurecht.

(Foto: AP)

Nico Hülkenberg ist als einziger deutscher Formel-1-Pilot übrig geblieben. In Bahrain erlebt der Haas-Fahrer sein Comeback - und legt zum Auftakt gleich eine starke Leistung hin. Überraschend stark ist auch Altmeister Fernando Alonso in seinem neuen Boliden.

Nico Hülkenberg zupfte seinen Rennanzug zurecht, setzte sich seinen Helm auf und startete im VF-23 sein Comeback als Stammkraft in der Formel 1. Drei Jahre nach seinem Aus bei Renault steuerte er seinen Haas-Dienstwagen souverän durch die ersten beiden Trainingseinheiten beim Saisonauftakt in Bahrain. "Ich habe schon ein paar Jahre hinter mir, ich weiß also, was auf mich zukommt", sagte der 35-Jährige vor seiner Rückkehr in den Grand-Prix-Alltag. "Ich weiß, was ich zu erwarten habe und bin einfach bereit, endlich wieder loszulegen."

Der Realitätscheck wird Hülkenberg indes nicht schwergefallen sein. Der Emmericher weiß schließlich, dass er für einen Rennstall fährt, der in der vergangenen Saison nur Achter unter den zehn Teams in der Konstrukteurswertung wurde. Vor allem das zweite Training lief aber blendend. "Auf eine Runde schaut es ganz okay aus", bekannte der sehr zufriedene Hülkenberg: "Aber es kommt auf die Renndistanz an. Und da haben wir noch Arbeit vor uns."

Hülkenberg, zuletzt Ersatzfahrer bei Aston Martin, musste sich im Auftakttraining noch mit Platz 14 begnügen, ihm fehlten 2,285 Sekunden auf Spitzenreiter Sergio Perez im Red Bull. Die zweite Einheit des Tages unter Flutlicht beendete er indes auf Rang fünf mit nur 0,469 Sekunden Rückstand auf Spitzenmann Fernando Alonso im Aston Martin (1:30,907 Minuten). Dessen Teamkollege Lance Stroll hatte die Testfahrten wegen eines Radunfalls verpasst. Dabei hatte sich der Kanadier das linke Handgelenk gestaucht und das rechte sogar gebrochen. Nach einer Operation gaben die Ärzte aber Grünes Licht für einen Einsatz an diesem Wochenende.

"Kleine Dinge können eine große Wirkung haben"

Alonso, der spanische Ersatz für den Ende vergangener Saison zurückgetretenen Sebastian Vettel zeigte, dass der englische Rennstall einen enormen Entwicklungssprung über den Winter gemacht hat. "Kleine Dinge können eine große Wirkung haben und einen großen Unterschied machen", meinte Hülkenberg, der Nachfolger des nach zwei Jahren von Haas abservierten Mick Schumacher. "Ich glaube, das Mittelfeld ist wieder sehr, sehr umkämpft und eng."

Da will Hülkenberg hin, ins Mittelfeld, wo ab Platz zehn Punkte und damit auch Millionen an Prämien für das Team warten. Red Bull ist längst ganz oben. Weltmeister Max Verstappen schloss den ersten Tag als nur hauchdünn geschlagener Zweiter ab (+0,169 Sekunden). Direkt dahinter landete Teamkollege Perez (+0,171 Sekunden), der im ersten Training noch Bestzeit gefahren war. Der siebenmalige Weltmeister Lewis Hamilton musste sich im Mercedes schließlich mit Position acht begnügen.

Red Bull war nach den Eindrücken der Testfahrten an gleicher Stelle als klarer Favorit für das erste Saisonrennen gehandelt worden. Doch allen voran Verstappen, im Vorjahr 15-maliger Rennsieger und unantastbar auf dem Weg zu seinem zweiten Titel in Folge, rätselte und haderte im Funk: "Das Auto fühlt sich an, als würde es ständig hüpfen. Ganz anders als bei den Testfahrten."

Schumacher schaut interessiert zu

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Mercedes-Ersatzfahrer Mick Schumacher, der bei Haas von Hülkenberg abgelöst wurde, sah in der Garage des deutschen Rennstalls interessiert zu. Er verfolgte einen Auftakt, der für das über viele Jahre dominierende Team mit dem Stern äußerst ernüchternd verlief: Rekordweltmeister Lewis Hamilton belegte nur Rang acht (+0,636), sein Teamkollege George Russell (beide England) im zweiten Mercedes erreichte gar nur den 13. Platz (+0,975).

Dass man sich nicht an der absoluten Spitze wähnt, wie zwischen 2014 und 2021 in einmaliger Dominanz, ließ Hamilton schon im Vorfeld durchblicken. Nach den ersten Trainingsfahrten hielt er fest: "Wir haben heute gelernt, dass wir ein gutes Stück weg sind. Die Lücke ist riesig."

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

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