Formel1

Massive Übergriffe in Zandvoort Frauen schildern sexuelle Gewalt bei F1-Rennen

Der Start zum Rennen, das Max Verstappen am Ende für sich entschied.

Der Start zum Rennen, das Max Verstappen am Ende für sich entschied.

(Foto: IMAGO/PanoramiC)

Zum zweiten Mal in kurzer Zeit gibt es nach einem Formel-1-Rennen Berichte über sexuelle Belästigung und Angriffe vor allem gegen Frauen. Beim Großen Preis der Niederlande kommt es offenbar wie schon in Österreich zu entsprechenden Vorfällen. Mehr als 20 Frauen schildern derartige Übergriffe.

Die Formel 1 steht vor ihrem nächsten Fan-Skandal. Nachdem schon beim Großen Preis von Österreich zahlreiche Frauen von sexueller Belästigung und Beleidigungen berichtet hatten, haben sich die Vorkommnisse nun beim Großen Preis der Niederlande augenscheinlich wiederholt. Mehr als 20 Frauen sind Berichten zufolge beim Rennen in Zandvoort am vergangenen Wochenende Opfer von Beleidigungen und sexueller Belästigung geworden.

Die Betroffenen berichteten dem offiziellen Formel-1-Fanklub für Frauen von ungewollten Foto- und Videoaufnahmen sowie Beleidigungen und sexuellen Übergriffen. Einige Frauen wurden demnach von männlichen Besuchern an Gesäß, Beinen und Brüsten begrapscht.

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Eines der Opfer war die 21-jährige Naomi, die ihren Nachnamen nicht nennen wollte und gegenüber niederländischen TV-Sender NOS schilderte: "Ich habe mich zwei Jahre lang auf das Rennen gefreut. Aber nach dieser Erfahrung denke ich nicht, dass ich jemals noch mal zu einem Formel-1-Rennen gehen werde."

"Jeder Vorfall ist einer zu viel"

Sie habe aktuell nach einem Sturz Schürfwunden sowie Pflaster an ihren Knien, schilderte Naomi: "Und ich habe die Männer sagen hören: 'Sie hatte gestern eine schöne Zeit auf ihren Knien', 'Sie war die ganze letzte Nacht beschäftigt' und 'Oh, man kann das auch ohne Pflaster machen.'" Dazu wurde sie ihrer Aussage nach auch als "Schlampe" bezeichnet. Die Männer hätten sie vor allem dann ins Visier genommen, wenn sie alleine unterwegs war: "Ich habe mich noch nie so dreckig, erniedrigt und minderwertig bei einer Veranstaltung gefühlt. Und unsicher. Deswegen sind wir nach dem Rennen so schnell wie möglich nach Hause gefahren."

Auch die 43-jährige Sara, deren Name von NOS geändert wurde, berichtete von schlimmen Szenen. Männer hätten sie auf dem Weg zur Toilette aufgehalten und sie "angemacht". Als ihr Ehemann die Tribüne kurzzeitig verließ und sie zu einem Lied tanzte, habe ein fremder Mann einfach ihre Hand genommen. "Und als ich hochgesehen habe, habe ich gesehen, dass seine Freunde das gefilmt haben. Als mein Mann zurück war, sind wir sofort gegangen." Sie wolle auch in Zukunft weiterhin zur Formel 1 gehen, bekräftigte die Niederländerin: "Aber es muss ein Mann dabei sein. Als Frau alleine ist es schrecklich."

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Die Formel 1 hat sich zu den jüngsten Vorfällen noch nicht geäußert, auf ähnliche Vorkommnisse in Spielberg reagierte die Königsklasse mit einem Statement, in dem sie das Verhalten der männlichen Fans aufs Schärfste verurteilte.

Die Veranstalter des Rennens in Zandvoort wurden bereits über die Geschehnisse informiert und teilten in einer ersten Stellungnahme mit: "Jeder Vorfall ist einer zu viel. Wir tun alles, was wir können, um die Sicherheit unserer Besucher zu garantieren und ihnen einen angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen."

Quelle: ntv.de, tsi/sport.de

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