Formel1

F1-Hitzeschlacht auf dem Hungaroring Hamilton auf der Pole, Vettel "angefressen"

Nur Zweiter im Qualifying: Sebastian Vettel ärgerte sich in Budapest.

Nur Zweiter im Qualifying: Sebastian Vettel ärgerte sich in Budapest.

(Foto: dpa)

Aus der ersten Startreihe, aber nicht vom ersten Platz geht WM-Spitzenreiter Sebastian Vettel in den Formel-1-Lauf auf dem Hungaroring. Die Pole Position schnappt ihm bei 50 Grad Asphalttemperatur Lewis Hamilton im Silberpfeil weg.

Von der Hitze gezeichnet, aber nur von Lewis Hamilton geschlagen entstieg Sebastian Vettel seinem Red-Bull-Boliden und hatte seinen ersten Sieg beim Großen Preis von Ungarn weiter fest im Blick. "Ich bin ein bisschen angefressen, dass es nicht ganz gereicht hat, viel hat nicht gefehlt", sagte der Weltmeister nach dem Qualifying: "Jetzt freue ich mich auf die Hitzeschlacht morgen."

Trainingsweltmeister: Lewis Hamilton holte seine dritte Pole Position in Folge.

Trainingsweltmeister: Lewis Hamilton holte seine dritte Pole Position in Folge.

(Foto: dpa)

Nur um 38 Tausendstelsekunden musste er sich dem Mercedes-Piloten Hamilton geschlagen geben. Der Engländer holte die 30. Pole seiner Karriere, die dritte in Folge und bereits die siebte im zehnten Saisonrennen für die Silberpfeile. "Die Pole?", hatte Hamilton unmittelbar nach der Zieldurchfahrt ungläubig via Boxenfunk gefragt, als er die sehr starke Zeit von Vettel im letzten Moment doch noch geschlagen hatte. "Ich war wirklich überrascht, damit hätte ich nicht gerechnet", sagte der Brite.

Vettel nicht aggressiv genug

Vettel haderte: "Vielleicht war ich am Ende einfach nicht aggressiv genug. Ich hätte gerne die Pole gehabt, aber Mercedes war mal wieder unheimlich schnell und hat es verdient." Mercedes-Motosportchef Toto Wolff jubelte bei Sky: "Wir sind auch überrascht. Wir waren bei der Pole-Zeit von den Socken. Das war eine perfekte Runde." Fürs Rennen gibt sich der Österreicher "vorsichtig optimistisch": "Wir sollten besser aufgstellt sein als auf dem Nürburgrung."

WM-Stand nach 10 v. 19 Rennen
   Fahrer  Team  Pkt.
  1.  Sebastian Vettel  Red Bull  172
  2.  Kimi Räikkönen  Lotus   134
  3.  Fernando Alonso  Ferrari  133
  4.  Lewis Hamilton  Mercedes  124
  5.  Mark Webber  Red Bull  105
  6.  Nico Rosberg  Mercedes    84
  7.  Felipe Massa  Ferrari    61
  8.  Romain Grosjean  Lotus    49
  9.  Jenson Button  McLaren    39
10.  Paul di Resta  Force India    36

In das letzte Rennen vor der vierwöchigen Sommerpause am Sonntag (14.00 Uhr/RTL und n-tv.de Liveticker) geht Hamiltons Teamkollege Nico Rosberg als Vierter, schneller war der französische Lotus-Fahrer Romain Grosjean. Vizeweltmeister Fernando Alonso (Spanien/Ferrari) belegte auf dem 4,381 Kilometer langen Kurs Rang fünf vor dem Finnen Kimi Räikkönen im Lotus. "Die Pole wäre heute nicht drin gewesen, es ist nicht optimal gelaufen. Mein Bremsbalance-System hat blockiert", sagte Rosberg bei RTL.

Die Silberpfeile setzten ihre starken Auftritte im Qualifying damit fort, die geringe Erfahrung mit den neu entwickelten Reifen von Einheitshersteller Pirelli erwies sich nicht als Nachteil. Die Pneus, eine Kombination aus der Konstruktion des Vorjahres und der aktuellen Mischung, sind die Reaktion auf die Reifenplatzer von Silverstone vor knapp einem Monat. Wegen seiner illegalen Testfahrten im Mai hatte Mercedes als einziges Team nicht die Möglichkeit erhalten, diese neuen Reifen beim Young Driver Test in der vergangenen Woche auszuprobieren.

Der Asphalt glüht

Vettels Teamkollege Mark Webber hatte im Q2 mit einem Ausfall des Energierückgewinnungs-Systems KERS zu kämpfen, der Australier holte nur den 10. Platz. Force-India-Pilot Adrian Sutil geht vom elften Platz in seinen 100. Grand Prix, auf Rang zwölf steht am Sonntag Nico Hülkenberg im Sauber. Die Bedingungen vor den Toren Budapests verlangten den Piloten auch einiges ab, mit 33 Grad war es noch einmal wärmer als an den Vortagen. Die Asphalttemperatur erreichte nach sieben Minuten des Qualifyings erstmals am Rennwochenende die 50-Grad-Marke, auch die Reifen standen damit unter erheblicher Beanspruchung. Für den Rennsonntag ist ein weiterer Temperatur-Anstieg angesagt.

Vor dem zehnten von 19 Rennen liegt Vettel mit 157 Punkten an der Spitze der WM-Wertung. Vize-Weltmeister Alonso (123) folgt mit 34 Zählern Rückstand, dem den Dritten Räikkönen (116) fehlen bereits 41 Punkte auf Vettel. Unabhängig vom Abschneiden in Budapest wird Vettel damit als Spitzenreiter in die Sommerpause gehen.

Quelle: ntv.de, dpa

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