Formel1

Ferrari-Trauerspiel beim Heim-GP Hamilton fährt Rosberg in Monza davon

Monza rüstet sich für den nächsten Formel-1-Showdown im WM-Duell zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton. In den ersten Trainingseinheiten dreht Verfolger Hamilton die Kräfteverhältnisse in der WM-Wertung um. Ferrari fährt beim Heimspiel nur hinterher.

Nico Rosberg hat sich zum Auftakt in Monza Teilzeit-Arbeiter Lewis Hamilton geschlagen geben müssen und damit das erste Mercedes-Duell seit dem großen Knall von Spa verloren. Im freien Training zum Großen Preis von Italien (Sonntag, 14.00 Uhr/RTL) gelang WM-Spitzenreiter Rosberg in 1:26,225 Minuten nur die zweitbeste Zeit hinter Stallrivale Hamilton (1:26,187), obwohl der eine Stunde der zweiten Session wegen Hydraulikproblemen verpasste.

Nico Rosberg hat in der WM-Wertung derzeit 29 Punkte Vorsprung. Das ist nicht viel bei noch sieben ausstehenden Rennen.

Nico Rosberg hat in der WM-Wertung derzeit 29 Punkte Vorsprung. Das ist nicht viel bei noch sieben ausstehenden Rennen.

(Foto: imago/HochZwei)

Die Vormittags-Zeit, die der Ex-Weltmeister zudem mit harten Reifen aufgestellt hatte, knackte dennoch niemand - wohl ein Hinweis darauf, dass beide Silberpfeil-Piloten im mit Spannung erwarteten ersten Vergleich nach dem Unfall von Belgien noch nicht ihre Karten aufdeckten. Seit der Ankunft in Monza stehen die Rivalen unter genauester Beobachtung, Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff drohte zudem bei einer weiteren Eskalation auf der Strecke gar mit einer Sprengung seiner Fahrerpaarung.

WM-Stand nach 12 v. 19 Rennen

P.

 

Fahrer

 

 

 

Pkt.

  1. Nico Rosberg Mercedes  220
  2. Lewis Hamilton Mercedes  191
  3. Daniel Ricciardo Red Bull  156
  4. Fernando Alonso Ferrari  119
  5. Valtteri Bottas Williams  110
  6. Sebastian Vettel Red Bull    98
  7. Nico Hülkenberg Force India    69
  8. Jenson Button McLaren    66
  9. Kevin Magnussen McLaren    45
10. Felipe Massa Williams    10

"Wir wollen nicht, dass das nochmal passiert", sagte Wolff der BBC: "Und die Konsequenzen wären ganz einfach: Wenn wir es nicht schaffen, dass beide dem Renn-Spirit von Mercedes folgen, dann müssten wir das zugeben und Entscheidungen treffen. Vielleicht bräuchten wir dann ein anderes Fahrer-Duo." Das ist die bislang deutlichste Warnung des Österreichers, trotzdem unterstrich Wolff, gerne mit beiden Fahrern weiterarbeiten zu wollen. "Es ist alles geklärt, die Stimmung ist wie vor Spa: Zwei Alphatiere fahren um die Weltmeisterschaft. Es ist aber nicht verschärft durch Spa", stellte Niki Lauda, der Aufsichtsratsvorsitzende der Silberpfeile, bei Sky klar.

Vettel liegt vor Ricciardo

Im Schatten des Kampfes der Silberpfeile fuhr Weltmeister Sebastian Vettel (1:26,762) im Red Bull auf den siebten Rang und war damit auf der Vollgasstrecke immerhin schnellster Mann mit Renault-Antrieb. Besser kam zum Auftakt allerdings das Ferrari-Duo klar, Kimi Räikkönen (Finnland/1:26,331) und Fernando Alonso (Spanien/1:26,565) starteten mit den Plätzen drei und vier ins Heimspiel.

Vettels Teamkollege Daniel Ricciardo (Australien/1:26,992) war am Freitag langsamer als der Titelverteidiger und musste sich mit den zehnten Rang begnügen, Nico Hülkenberg (Emmerich/1:27,227) belegte nur den 12. Rang. Sauber-Pilot Adrian Sutil (Gräfelfing/1:28,029) kam auf Platz 16.

Lauerspiel und Trauerspiel

Alle Augen richten sich am Wochenende allerdings auf das angespannte Mercedes-Duell. Jeder Blick und jedes Wort der Silberpfeil-Piloten wird derzeit genauestens bewertet. Sieben Rennen vor Schluss geht Rosberg mit 29 Punkten Vorsprung auf Hamilton (220:191) an den Start. In Sichtweite lauert nach zwei Siegen in Folge mittlerweile Ricciardo (156) - anders als Teamkollege Vettel (98) hat der Australier trotz der Mercedes-Dominanz noch WM-Chancen.

Von denen hat Ferrari sich längst verabschiedet, und trotz der guten Vorstellung im freien Training dürfen die Tifosi auch am Sonntag kaum auf den ersten Heimsieg seit 2010 (Alonso) hoffen. Die Schlagzeilen rund um die Scuderia werden in Italien derzeit ohnehin von einem anderen Thema dominiert: Vor dem Rennen verdichten sich die Gerüchte um einen unmittelbar bevorstehenden Rücktritt des langjährigen Ferrari-Präsidenten Luca di Montezemolo, der 67-Jährige soll nach 23 Jahren an der Spitze bald seinen Abschied ankündigen.

Quelle: ntv.de, cwo/sid

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