Formel1

"Wie halten sie Teams am Leben?" Horner setzt Formel-1-Bosse unter Druck

Christian Horner sorgt sich um die weniger finanzstarke Konkurrenz in der Formel 1.

Christian Horner sorgt sich um die weniger finanzstarke Konkurrenz in der Formel 1.

(Foto: imago images/HochZwei/Syndication)

Die Formel-1-Eigentümer sollen finanziell angeschlagene Rennställe vor der Pleite bewahren. Das fordert Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Doch das Aus für kleine Teams ist nicht das einzige Problem: Der aktuelle F1-Kalender würde für massive Einnahmeverluste sorgen. Es geht um eine halbe Milliarde Pfund.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner erwartet von den Formel-1-Eigentümern in der Corona-Krise finanzielle Hilfen für von der Pleite bedrohte Rennställe. "Es ist ihr Geschäft, sie müssen entscheiden, wie sie diese Teams am Leben halten, weil sie Teams brauchen, um Rennen zu fahren", zitierte der britische "Guardian" den 46-Jährigen. Horner zufolge werde Rechte-Inhaber Liberty Media "alles tun, was sie können, um sicherzustellen, dass im nächsten Jahr zehn Teams am Start stehen und miteinander konkurrieren". Dies würde auch Zahlungen an die Rennställe einschließen.

Die Formel 1 hat wegen der Coronavirus-Pandemie alle Rennen bis in den Juni abgesagt. Offen ist, ob in diesem Jahr überhaupt noch gefahren werden kann. Jüngst kursierten Gerüchte, die Rennserie wolle Anfang Juli mit dem Großen Preis von Österreich ohne Zuschauer in ihre 70. Saison starten.

Doch selbst, wenn inklusive des Rennens in Spielberg alle zwölf Termine wie geplant stattfinden, steht Eigentümer Liberty Media offenbar vor einem Problem. Denn laut "Daily Mail" zahlen die Übertragungspartner die vereinbarten 500 Millionen Pfund - rund 575 Millionen Euro - nur aus, wenn mindestens 15 Rennen ausgetragen werden.

Budgetgrenze bleibt Dauerthema

Vor allem kleinere Privatteams sorgen sich um ihr wirtschaftliches Überleben. Eine Reihe dieser Rennställe hat viele Angestellte bereits in Kurzarbeit geschickt. Die Spitzen der Rennserie diskutieren derzeit über eine weitere Absenkung der bereits beschlossenen Budgetgrenze für 2021.

Neben Ferrari sperrt sich vor allem Red Bull dagegen, das Ausgabenlimit noch deutlich mehr zu reduzieren. "Es geht darum, dass die Teams im Mittelfeld die Top-Teams auf ein Niveau herunterziehen wollen, auf dem sie denken, mithalten zu können", sagte Horner.

Aber es werde immer Teams an der Spitze und Teams am Ende geben. Der Red-Bull-Teamchef schlug vor, finanzschwache Teams stattdessen mit Kundenautos zu versorgen. Dann würden diese kein Geld für Forschung und Entwicklung ausgeben müssen. "Wir müssen quer denken und uns nicht nur immer wieder über Zahlen streiten", sagte Horner. In der Formel 1 seien Teams schon zu früheren Zeiten mit fertigen Modellen anderer Rennställe gefahren.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa

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