Für Alonso ins Cockpit Kubica fährt für Renault
07.10.2009, 15:21 UhrVoilà! Robert Kubica wechselt als Nachfolger seines Kumpels Fernando Alonso zum französischen Formel-1-Team Renault. Nach dreieinhalb Jahren im Cockpit von BMW-Sauber sagt der Pole Servus und nimmt den freien Platz beim ehemaligen Konstrukteurs-Champion ein.
"Ich bin sehr glücklich, in der Saison 2010 für Renault zu fahren. Ich habe eine besondere Beziehung zu dem Team, nachdem ich 2005 die World Series by Renault gewonnen habe", erklärte Kubica. Mit der Verpflichtung des Krakauers entkräftete der Autobauer auch Spekulationen um einen möglichen Rückzug, vor allem nach dem Skandal um den inszenierten Singapur-Unfall im vergangenen Jahr.
Wer als zweiter Fahrer künftig für Renault an den Start gehen oder ob Romain Grosjean auch im kommenden Jahr für die Équipe fahren wird, ist derzeit noch offen. Mit Alonso zu Ferrari und Kubica zu Renault sind nun zwei Transfers besiegelt, weitere stehen an. Bislang ohne neuen Vertrag für 2010 stehen unter anderen Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen, aber auch die deutschen Piloten Nick Heidfeld (noch Kubicas Teamkollege), Timo Glock, Nico Rosberg und Adrian Sutil da.
BMW wünscht viel Glück
BMW-Sauber wünschte seinem Noch-Piloten respektvoll schon mal alles Gute und honorierte den Beitrag des 24-Jährigen, der den ersten Sieg in der "Königsklasse" für BMW-Sauber eingefahren hatte (6. August 2006 in Kanada): "Danke und viel Glück, Robert!" BMW, das den Rennstall an Qadbak verkaufte, legte Kubica keine Steine in den Weg und einigte sich mit ihm auf eine vorzeitige Vertragsauflösung.
Das Tauziehen um den bislang einzigen Piloten aus Polen in der Formel 1 gewann Renault gegen Toyota. Die Japaner hatten ihr Interesse an dem 55-maligen Grand-Prix-Starter öffentlich bekundet. "Seitdem Robert 2006 sein Grand-Prix-Debüt gegeben hat, war er auf unserem Radar als einer der meisttalentierten Fahrer seiner Generation", erklärte Bob Bell, der nach der Entlassung von Flavio Briatore wegen des Singapur-Skandals den Rennstall leitet. "Es ist großartig, dass wir ihn uns für eines unserer Autos im kommenden Jahr sichern konnten", meinte so Bell weiter.
"Teile mit Renault Gewinner-Mentalität"
"Ich teile mit Renault eine starke Gewinner-Mentalität", erklärte Kubica. "Ich bin hochmotiviert und optimistisch, dass wir im kommenden Jahr zusammen in der ersten Reihe stehen und hoffentlich um den Titel kämpfen können", meinte Kubica. Er würde damit an gute alte Alonso-Zeiten bei Renault anknüpfen: Mit dem zu Ferrari wechselnden Spanier feierte das Team 2005 und 2006 jeweils den Fahrer- und Konstrukteurstitel.
Vor den letzten beiden gemeinsamen Auftritten in Sao Paulo in anderthalb Wochen und am 1. November in Abu Dhabi hob BMW- Motorsportchef Mario Theissen Kubicas hervor: "Robert hat für uns eine wichtige Rolle gespielt und wir sicher auch für ihn. Wir haben ihn 2006 ohne Formel-1-Erfahrung als Testfahrer an Bord genommen und ihn noch im selben Jahr zum Stammfahrer befördert."
Kubica habe BMW-Sauber nie enttäuscht "und mit der ersten Pole Position 2008 in Bahrain und dem ersten Sieg in Kanada 2008 Meilensteine in unserer Teamkarriere gesetzt". In Erinnerung ist auch der schwere Unfall des Polen in Kanada 2007 geblieben, den er aber wie durch ein Wunder so gut wie unverletzt überstanden hatte.
Quelle: ntv.de, Jens Marx, dpa