Für Red Bull "ein paar Mal weniger saufen" Lauda reizt "Schlappschwanz" Räikkönen
01.07.2013, 14:35 Uhr
(Foto: AP)
Stellt sich Formel-1-Star Kimi Räikkönen im kommenden Jahr der Herausforderung als Teamkollege von Dreifach-Champion Sebastian Vettel bei Red Bull? Oder bleibt er lieber der alleinige Boss bei Lotus? Für Niki Lauda kann es nur eine Entscheidung geben, verrät er ganz unverblümt.
Niki Lauda, Aufsichtsrats-Chef des Mercedes-Werksteams, hat sich mit drastischen Worten zur personellen Zukunft beim konkurrierenden Rennstall von Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel geäußert. "Wenn Kimi Räikkönen nicht zu Red Bull geht, ist er ein Schlappschwanz. In diesem Paket sind eben auch ein paar mehr Arbeitstage enthalten. Muss er halt ein paar Mal weniger saufen gehen", sagte der Österreicher der "Bild".
Der Vertrag des früheren Weltmeisters Räikkönen (Finnland) bei Lotus läuft aus, er gilt als heißer Kandidat auf die Nachfolge von Vettels scheidendem Teamkollegen Mark Webber (Australien). "Die Frage ist, was er will: Freiheiten, wenig Geld und nichts leisten müssen?", sagte Lauda mit Blick auf die steigenden Ansprüche und PR-Termine bei einem Wechsel zu Red Bull.
"Kimi ist nicht käuflich"
Bei Lotus genießt Räikkönen alle Freiheiten, in der Marketingmaschine Red Bull wäre das sicher anders. Und gerade deshalb ist Lotus-Teamchef Eric Boullier "absolut davon überzeugt, dass Kimi nächstes Jahr in unserem Auto sitzt". Bei Lotus soll Räikkönen 15 Millionen Dollar (11,5 Millionen Euro) pro Jahr verdienen. Bei den Bullen wäre es sicher noch mehr, zudem bekäme er den wohl besten Wagen des Feldes hingestellt.
"Aber Kimi ist nicht käuflich. Er braucht nicht noch mehr Geld in seinem Leben, er verdient hier genug. Red Bull kann Kimi nicht kaufen", sagte Boullier, der vor allem auf den Kuschel-Bonus setzt, um seinen Star zu halten. Bei Lotus ist alles auf Räikkönen ausgerichtet, bei Red Bull regiert Vettel. Der Umworbene lässt sich im Poker nicht in die Karten blicken. "Ich weiß noch nicht, was ich nächstes Jahr tun werde", sagte Räikkönen
Empfehlung für Ricciardo
Webber selbst, der am Saisonende die Formel 1 verlässt und zu Porsche wechselt, hat sich im Rahmen des Großen Preises von England mehrfach für seinen Landsmann Daniel Ricciardo als Nachfolger ausgesprochen. "Er hat es sich verdient", sagte der 36-Jährige Webber über seinen 12 Jahre jüngeren Kollegen, der seit 2012 für das Red-Bull-Schwesterteam Toro Rosso fährt und in dieser Saison 11 WM-Punkte gesammelt hat. Neben Räikkönen und Ricciardo ist dessen Toro-Rosso-StallrivalenJean-Eric Vergne einer der Kandidaten für das zweite Red-Bull-Cockpit.
Red Bull muss bei der Suche nach Vettels künftigem Kollegen eine Grundsatzentscheidung treffen. Vettel und Red-Bull-Teamchef Christian Horner tendieren eher zur Verpflichtung des erfahrenen Finnen Räikkönen, der 2007 mit Ferrari den WM-Titel gewonnen hatte. Der einflussreiche Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko macht sich intern offenbar für eine Beförderung eines Fahrers aus dem eigenen Nachwuchsprogramm stark. Ricciardo und Vergne sind Red-Bull-Zöglinge.
Quelle: ntv.de, sid/dpa