Neue Formel-1-Reifen nur "frustrierend" Lotus-Rennstall schäumt vor Wut
17.05.2013, 10:48 Uhr
Kimi Räikkönen und sein Lotus zählten bislang zu den Gewinnern im Reifenstreit. Nach den angekündigten Modifikationen dürfte sich das ändern.
(Foto: dpa)
Reizthema Reifen, nächstes Kapitel: Nach den angekündigten Modifikationen begehren nun die Formel-1-Teams auf, die mit den Pneus bisher gut zurechtgekommen sind. Lotus fürchtet erhebliche Nachteile durch die Änderungen und klagt: "Es ist frustrierend."
Der Lotus-Rennstall von Vettel-Verfolger Kimi Räikkönen hat im Reifen-Streit gegen die angekündigten Änderungen gewettert. "Es gibt nicht viele Sportarten, in denen solche fundamentale Veränderungen mitten in einer Saison vorgenommen werden", betonte Teamchef Eric Boullier auf der Team-Homepage. "Stellen sich doch mal vor, die Maße eines Fußballplatzes würden in der Halbzeit geändert, weil die eine Mannschaft nicht so schnell laufen kann wie die andere."
Sein zweitplatzierter Starfahrer Räikkönnen kommt mit den bisherigen Pirelli-Reifen sehr gut zurecht, im Gegensatz zu Weltmeister und Spitzenreiter Sebastian Vettel im Red Bull. Nach heftiger Kritik insbesondere vom Titelverteidiger-Team und unter anderem auch von Mercedes hat Reifenhersteller Pirelli eine Änderung der Pneus zum Kanada-Rennen am 9. Juni angekündigt. "Es ist klar, dass Pirelli aus einigen Richtungen unter Druck stand und sich in einer schwierigen Situation befand", sagte Boullier.
Änderungen hoffentlich nicht "zu extrem"
"Es ist frustrierend, wenn du ein Auto entwickelt hast für Reifen, die für alle die gleichen sind, und dann bekommst du mitten in der Saison gesagt, dass sie verändert werden", kritisierte Boullier. Es sei jede Saison so, "dass einige Teams mit ihren Designs einen besseren Job machen und einige Fahrer sich an die geänderten Anforderungen von Auto und Reifen besser anpassen können".
Beim kommenden Formel-1-Klassiker in Monte Carlo in gut einer Woche wird noch einmal mit den aktuellen Reifenmischungen gefahren. Er hoffe, dass die Änderungen danach nicht "zu extrem" seien, meinte Boullier.
Beim letzten Rennen in Barcelona hatte Vettel das Tempo von Fernando Alonso im Ferrari und Reifen-Flüsterer" Kimi Räikkönen (Lotus) nicht halten können und war nur auf Platz vier gefahren. In der WM-Gesamtwertung hat der Heppenheimer nach fünf von 19 Läufen nur noch vier Punkte Vorsprung auf Räikkönen und 17 auf Alonso.
Quelle: ntv.de, dpa/sid