Formel1

Die Lehren des GP von Sotschi Norris' Herz bricht im russischen Regen

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McLaren-Pilot Lando Norris wirft seinen ersten Grand-Prix-Sieg im Regen von Sotschi weg. Der 21-jährige Brite will einfach nur noch schlafen. So kommt Lewis Hamilton zu seinem 100. Sieg. Doch Max Verstappen profitiert auch vom späten Wolkenbruch. Er wird von Startplatz 20 auf das Podium gespült.

Hamilton zieht Verstappen magisch an

Sie scheinen sich anzuziehen wie Magneten, selbst wenn ein ganzes Fahrerfeld dazwischenliegt. Und zur Not hilft eben das Wetter mit. Lewis Hamilton hatte die große Chance auf einen Wirkungstreffer im Titelkampf, Max Verstappen musste diesen befürchten, als er von Startplatz 20 ins Rennen ging - aber nach einem späten Wolkenbruch, der das Feld neu sortierte, standen beide doch wieder nebeneinander auf dem Treppchen. Hamilton ist nun wieder Spitzenreiter, doch nur lächerliche zwei Punkte trennen ihn nach 15 Läufen von Verstappen.

"Wir hangeln uns von Rennen zu Rennen", sagt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff und meint: Es könnte genau so weitergehen. Denn unter den sieben verbleibenden Grands Prix sind sowohl Strecken, die Mercedes liegen, als auch solche, auf denen Red Bull stark ist. Der achte Rekord-Titel für Hamilton oder der erste für Verstappen - beide Szenarien wirken vollkommen realistisch.

Norris will einfach nur noch schlafen

Der Plan des 21-Jährigen nach einer Schlussphase zum Vergessen? "Einfach nach Hause gehen und schlafen", sagte Lando Norris, der tragische Held von Sotschi. Schon lange gilt der hochtalentierte Brite ja als Grand-Prix-Sieger von Morgen - das Wetter am Schwarzen Meer sorgte dafür, dass er einer von Morgen bleibt. "Aus irgendeinem Grund haben wir den Regen nicht kommen sehen", sagte Norris, der die Reifen am Ende nicht mehr wechselte und auf rutschiger Piste dann seine scheinbar sichere Führung verlor.

"Bis drei Runden vor Schluss war es ein Superwochenende für uns", sagte auch McLaren-Teamchef Andreas Seidl, "dann haben wir uns verzockt". Aber auch der Deutsche darf sich trösten: McLaren fährt schon jetzt immer wieder in die Spitze vor und weckt Hoffnungen, dass es mit den Regeländerungen im kommenden Jahr endlich wieder mehr als zwei Siegerteams gibt. Schon jetzt ist der Traditionsrennstall auf dem besten Wege, Rang drei der Team-WM vor Ferrari zu holen.

Deutsche Hoffnungen ruhen auf 2022

Sebastian Vettel indes bleibt eigentlich nur die Hoffnung auf die nächste Saison, in dieser scheinen für Aston Martin keine Sprünge mehr möglich. Erneut verpassten beide Autos die Punkte, die britische Edelmarke ist noch ganz weit weg vom großen Fernziel, vom Kampf um die WM. Mick Schumacher indes überzeugte im Regen-Qualifying mit Rang 17, rückte wegen zahlreicher Strafen gegen die Konkurrenz sogar auf Startplatz 14 vor - das kennt man beim unterlegenen Haas-Team in diesem Jahr nicht.

Im Rennen zeigten sich die Defizite des Autos dann aber wieder, technische Probleme beendeten Schumachers Sonntag vorzeitig. Das Beste an diesem Wochenende war für den Deutschen am Ende die Vertragsverlängerung - nächste Saison könnte ja auch bei Haas alles besser werden.

Quelle: ntv.de, sue/sid

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