Formel1

Hamilton schon wieder geschlagen Prinz Charles adelt Formel-1-Ikone Sir Lewis

Auf diesen Moment hat Lewis Hamilton lange gewartet.

Auf diesen Moment hat Lewis Hamilton lange gewartet.

(Foto: picture alliance/dpa/PA/AP)

Auf die große Niederlage in Abu Dhabi folgt der große Moment in Schloss Windsor. Prinz Charles erhebt Lewis Hamilton in den Adelsstand. Danach schweigt der Formel-1-Star sich über einen möglichen Protest seines Teams gegen die Wertung des letzten WM-Rennes aus. Es bleibt spannend.

"Erheben Sie sich, Sir Lewis", sagte Prinz Charles zum Schluss. Und dann stand er da, Sir Lewis Hamilton, in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, gerade vom britischen Thronfolger in einem prunkvollen Saal auf Schloss Windsor zum Ritter geschlagen. Hamilton strahlte. Und im Hintergrund schaute seine Mutter Carmen stolz zu, wie ihr Sohn in den Adelsstand erhoben wurde.

Sieben Weltmeisterschaften hat Hamilton in der Formel 1 schon gewonnen, eine achte wäre fast dazugekommen - doch dieser Titel bleibt wirklich für die Ewigkeit. Drei Tage nach seiner dramatischen Niederlage im Kampf um die PS-Krone gegen Max Verstappen machte Prinz Charles, ältester Sohn von Königin Elizabeth II., Hamilton endgültig zum Ritter. Nach Jackie Stewart, Stirling Moss und Jack Brabham ist Hamilton erst der vierte Rennfahrer, dem diese Ehre zuteilwird. Der Mercedes-Pilot plauderte bei der festlichen Zeremonie kurz mit dem Prince of Wales und posierte hinterher stolz mit seinem Orden.

Bereits nachdem Hamilton im Vorjahr seinen siebten WM-Titel gewonnen und dadurch mit Rekordweltmeister Michael Schumacher gleichgezogen hatte, gab der Buckingham-Palast im Dezember 2020 bekannt, dass der 36-Jährige in den Ritterstand erhoben wird. Die Zeremonie musste dann aber wegen der Coronavirus-Pandemie verschoben werden.

Ecclestone hält Hamilton für unwürdig

Hamilton wurde schon 2009 nach seinem ersten WM-Sieg (2008) von der Queen zum Mitglied des "Order of the British Empire" ernannt - gewissermaßen eine Vorstufe zum Ritter. Nach dem Gewinn des vierten Titels hatte Hamilton dann gescherzt: "Wenn ich Ritter wäre, würde ich jeden zwingen, mich Sir zu nennen. Zu meinen Freunden würde ich sagen: 'Entschuldige bitte, es heißt Sir Lewis.'"

Der einstige Formel-1-Chef Bernie Ecclestone hält indes überhaupt nichts vom Ritterschlag für den siebenmaligen Weltmeister . "Ich denke nicht, dass viele Personen, die zum Ritter geschlagen wurden oder diese Auszeichnung erhalten haben, sie auch verdienen. Denn diese Ritterschaft gibt es schon viele Jahre - für diejenigen, die etwas für das Land getan haben", sagte der 91-jährige Brite RTL/ntv.

Nach Ansicht von Ecclestone reichen Hamiltons sportliche Leistungen und dessen karitatives Engagement nicht, um diese Ehre zu verdienen. Die Personen, die heute zu Rittern geschlagen würden, würden alle nur eine Menge Geld machen und spendeten es auch an Wohltätigkeitsorganisationen "aber sie haben nichts für das Land spezifisch geleistet", meinte er.

Mercedes schweigt weiter

Hamilton sprach nach der Zeremonie nicht mit der Presse. Und auch sein Rennstall hüllt sich weiter in Schweigen. Mercedes hat noch nicht entschieden, ob man auch formal gegen den abgewiesenen Protest vom Saisonfinale in Abu Dhabi in Berufung geht. Die Frist dafür läuft am späten Donnerstagabend ab. Noch könnte Hamilton also theoretisch ein achter WM-Titel am Grünen Tisch zugesprochen werden.

Sollte sich Mercedes dazu entscheiden, auch offiziell in Berufung zu gehen, wird der Fall vor dem Berufungsgericht des Weltverbandes FIA in Paris verhandelt. Die Entscheidung über den Weltmeister von 2021 würde dann erst 2022 fallen. Und: Selbst nach einem Urteilsspruch durch das Berufungsgericht muss der Fall zudem nicht abgeschlossen sein. Mercedes als auch Red Bull stünde dann noch der Gang vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne offen.

Quelle: ntv.de, sue/sid

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