Spanier hat mit Ferrari abgeschlossen Räikkönen kommt - was macht Alonso?
09.09.2013, 12:53 Uhr
"Ihr seid ja Genies": Fernando Alonso.
(Foto: AP)
Die spektakuläre Rückkehr von Formel-1-Pilot Kimi Räikkönen zu Ferrari steht offenbar unmittelbar bevor. Ein Wechsel, der Fernando Alonso nicht gefallen dürfte. Einerseits. Auf der anderen Seite lästert der eigenwillige Spanier weiter offen und munter über sein eigenes Team.
Fernando Alonso steht offenbar vor einem Wechsel zu Lotus. Denn der Frust sitzt tief beim Spanier, nicht nur, weil er auch in diesem Jahr den WM-Titel in der Formel 1 verpassen wird. Nein: Nun holt Ferraris Präsident Luca di Montezemolo auch noch Kimi Räikkönen zurück. Der Vertrags-Coup wird wohl noch in dieser Woche verkündet werden.
1. Sebastian Vettel | Red Bull | 247 |
2. Fernando Alon so | Ferrari | 187 |
3. Lewis Hamilton | Mercedes | 151 |
4. Kimi Räikkönen | Lotus | 149 |
5. Mark Webber | Red Bull | 130 |
6. Nico Rosberg | Mercedes | 116 |
7. Felipe Massa | Ferrari | 87 |
8. Romain Grosjean | Lotus | 57 |
9. Jenson Button | McLaren | 54 |
10. Paul di Resta | Force India | 36 |
Montezemolo, der 2009 Räikkönen vorzeitig den Laufpass gegeben h atte, um Alonso zur Scuderia zu holen, hat genug von den Allüren und Alleingängen des egozentrischen Spaniers. Erst vor Kurzem hatte er Alonso öffentlich abgewatscht, weil der die Arbeit des Teams in den Medien kritisiert hatte. Den zweimaligen Weltmeister scheint das jedoch nicht zu interessieren. In Monza machte er sich via Boxenfunk über die Qualifikations-Strategie der Teamverantwortlichen lustig. Die hatten Massa angewiesen, Alonso Windschatten zu geben, um dem WM-Zweiten eine bessere Startposition zu ermöglichen. Am Ende landete Alonso auf Platz fünf - hinter Massa, der Vierter wurde. "Ihr seid ja Genies", funkte Alonso zynisch in die Box.
Unverschämtheiten, die sich Alonso wohl nur deshalb erlaubt, weil er mit der Scuderia schon abgeschlossen hat. In der Ehe zwischen dem Traditionsrennstall und dem 32-Jährigen kriselt es schon seit Längerem, die Rückkehr von Räikkönen dürfte das endgültige Aus besiegeln. Schon als die ersten Gerüchte über einen möglichen Wechsel des Finnen zur Scuderia im Fahrerlager die Runde machten, schickte Alonso seinen Manager Luis Garcia Abad los, um bei Red Bull und Lotus die Lage zu sondieren.
Das Lächeln des Iceman: Späte Rache an Alonso
Bei Red Bull blitzte Alonso ab, Lotus dagegen braucht nach dem Abgang von Räikkönen einen neuen Top-Piloten. Und Alonso kennt das Team gut: Mit dem Rennstall aus Enstone holte er 2005 und 2006 - damals noch als Renault-Werksteam - seine beiden WM-Titel. Lotus-Teamchef Eric Boullier bekundete ganz offen sein Interesse am ehemaligen Teamleader: "Wenn Fernando an meine Tür klopft, nehme ich ihn mit Kusshand", sagte Boullier, schränkte jedoch ein: "Ich hoffe nur, dass ich ihn bezahlen kann!". Boullier weiß aber auch: Renault-Chef Carlos Ghosn hat schon öfter angedeutet, dass er gerne seinen verlorenen Sohn Alonso zurückholen möchte.
Lotus fährt als ehemaliges Renault-Werksteam auch weiter mit den Aggregaten des französischen Automobilherstellers. Für eine Verpflichtung von Alonso ist Ghosn mit Sicherheit bereit, ganz tief in die Tasche zu greifen. Umgekehrt dürfte wohl auch Alonso bereit sein, finanzielle Abstriche zu machen, wenn er nur nicht mit Räikkönen in einem Team fahren muss.
Zwar hat Alonso noch einen gültigen Vertrag mit Ferrari bis Ende 2016. Doch dürfte sich der 32-malige GP-Sieger mit einer Ausstiegsklausel abgesichert haben - ein vorzeitiger Abschied dürfte ihn jedoch ein paar Millionen Abfindung kosten. Räikkönen wird sich über seine gelungene Revanche bestens amüsieren: Für seinen erzwungenen Abschied von Ferrari 2009 soll er 17 Millionen Euro kassiert haben, fünf Jahre später kehrt er als bisher letzter Ferrari-Weltmeister (2007) und Hoffnungsträger zurück und jagt den glücklosen Alonso vom Hof. Und der muss dafür auch noch tief in die Tasche greifen.
Quelle: ntv.de, sport.de