Marko will Rennleiter schützen Red-Bull-Berater fordert den Formel-1-VAR
05.01.2022, 13:52 Uhr
Helmut Marko (rechts) im Gespräch mit Max Verstappen.
(Foto: imago images/Thomas Melzer)
Beim wilden Saisonfinale der Formel 1 prasselt der wütende Funkverkehr der Rennställe nur so ein auf Rennleiter Michael Masi. Damit soll nun Schluss sein, fordert Helmut Marko, Motorsportberater im Red-Bull-Team. Er wünscht sich ein Modell aus dem Fußball, auch Mercedes fordert Veränderungen.
Helmut Marko, Motorsportberater im Red-Bull-Team von Formel-1-Weltmeister Max Verstappen (Niederlande), fordert eine Einschränkung des Funkverkehrs zwischen den Teamchefs und der Rennleitung während eines Grand Prix. Stattdessen schwebt dem Österreicher ein ähnliches Modell wie im Fußball vor. "Da gibt es zum Beispiel die Videoanalyse", sagte der Österreicher im Gespräch mit Servus-TV.
Bei dieser Videoanalyse stehe nur ein Verantwortlicher mit dem Schiedsrichter in Kontakt, so sollte es nach Markos Vorstellungen künftig auch in der Formel 1 sein. Rennleiter Michael Masi müsse mit klarem Kopf und ohne Einflussnahme entscheiden können, was nicht möglich sei, wenn die Teamchefs ständig mit ihm sprechen: "Die reden ja ununterbrochen. Das gehört abgeschirmt."
"Wir sind alle zu weit gegangen"
Ähnliches hatte kurz vor Weihnachten im Rahmen einer Pressekonferenz bereits Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff angeregt. "Uns wurde die Möglichkeit gegeben, direkt mit dem Rennleiter zu sprechen. Und weil wir so hart für die Interessen unserer Teams gekämpft haben, sind wir alle zu weit gegangen", erklärte Wolff. Er müsse sich da an die eigene Nase fassen, "aber Christian Horner (Red-Bull-Teamchef, d. Red.) auch".
Beim hitzigen Saisonfinale im Dezember in Abu Dhabi, als Verstappen dem bis dahin führenden Mercedes-Star Lewis Hamilton (Großbritannien) den Sieg und den WM-Titel nach einer viel diskutierten Entscheidung der Rennleitung in der letzten Runde noch entriss, hatten Wolff und Horner nahezu ununterbrochen auf Masi eingeredet.
Der direkte Kontakt zur Rennleitung, so Wolff, sollte künftig den Sportdirektoren der Teams vorbehalten sein: "Sie sollten Situationen im Rennen aufzeigen, die der Rennleiter vielleicht nicht entdeckt hat, aber sie sollten nicht beeinflussen oder Druck ausüben."
Quelle: ntv.de, dbe/sid