Red Bull überzeugt: "Einer der Stars der Zukunft" Ricciardo soll Vettel Dampf machen
03.09.2013, 12:57 Uhr
Bald Teamkollegen: Youngster Daniel Ricciardo (l.) und Dreifach-Weltmeister Sebastian Vettel.
(Foto: imago sportfotodienst)
Nach langen Spekulationen lässt Red Bull die Katze aus dem Sack. Sebastian Vettels neuer Teamkollege steht fest, es ist weder Kimi Räikkönen noch Intimfeind Fernando Alonso. Die Wahl fällt auf Daniel Ricciardo. Daniel wer? Der Youngster im Porträt.
Lange Zeit galt Kimi Räikkönen als sicherer Nachfolger von Mark Webber beim Formel-1-Rennstall Red Bull. Auch Weltmeister Sebastian Vettel betrieb immer wieder unermüdlich Werbung für den "Iceman" als Teamkollegen. Aber nicht der Weltmeister von 2007, sondern ein australischer Sunnyboy, der 2011 in der Formel 1 als Stammfahrer bei Toro Rosso debütierte, tritt die Nachfolge von Mark Webber im Weltmeister-Team an.
Christian Horner begründet auf der Red-Bull-Homepage, warum die Wahl auf den 24-Jährigen Youngster fiel: "Ja, es gibt Fahrer, die Titel auf ihrem Konto haben und Großes leisteten. Aber am Ende war Daniel eine logische Wahl für uns", so der Teamchef.
"Er ist ein Produkt des Red-Bull-Juniorprogramms. Was Daniel einen Vorteil gegenüber anderen Fahrern verschafft hat, ist sein Potenzial und das, was er noch werden kann. Wir haben seine Junior-Karriere in der Formel 3 und der Renault-Serie verfolgt und gesehen, dass er in der Lage ist, Meisterschaften und Rennen zu gewinnen." Der 24-Jährige sei ein Ausnahmefahrer in allen Kategorien gewesen, in denen er an den Start ging, lobt Horner den Youngster, der bei den 'Bullen' einen Drei-Jahresvertrag erhält.
Einige Achtungserfolge
Tatsächlich kann der Pilot aus Perth in seiner Rennkarriere bereits einige Achtungserfolge verbuchen. 2008 wurde Ricciardo ins Red-Bull-Juniorprogramm aufgenommen und gewann prompt die Westeuropäische Formel-Renault-Serie mit 8 Siegen und 9 Pole Positions. Im Formel-Renault-Eurocup landete Ricciardo im selben Jahr auf dem 2. Platz hinter Valtteri Bottas, der heute für Williams im Cockpit sitzt. Mit seinen starken Leistungen empfahl sich der Australier für die britische Formel-3-Meisterschaft, die er 2009 mit insgesamt 12 Besuchen auf dem Podium im ersten Anlauf gewann.
Grund genug für die Red-Bull-Chefetage, das Talent für die Formel 1 zu testen – mit Erfolg: Beim Young-Drivers-Test 2009 brannte Ricciardo in Jerez die schnellste Zeit in den Asphalt und stieg als Belohnung zum Testfahrer für Red Bull und Toro Rosso für die Saison 2010 auf. Ein Jahr später folgte die Ernennung zum Stammfahrer für Toro Rosso.
"Echte Herausforderung"
Eine Karriere wie aus dem Bilderbuch also. Aber hat Ricciardo neben Vettel auch nur den Hauch einer Chance? Horner weiß um die Schwierigkeiten, die auf den Australier warten und von denen Mark Webber seinem Landsmann ein langes Lied singen könnte: "Daniel ist sehr schnell, das wissen wir. Aber Seb ist einfach mit Abstand der beste Pilot im Feld und es ist sehr hart, sein Teamkollege zu sein. Also wird es eine echte Herausforderung für ihn", so Horner. Dennoch sei der Neuling an der Seite des dreimaligen Weltmeisters kein Fallobst, betonte der Engländer: "Die Leute werden überrascht sein über Daniels Pace. Ich denke, er wird einer der Stars der Zukunft sein."
Ricciardo selbst sieht dem Duell mit Vettel sportlich aber dennoch mit gehörigem Respekt entgegen: "Seb hat verdammt viel erreicht in seiner Karriere. Aber ich will mich immer mit den Besten messen und sehen, ob ich mit Seb und den anderen Top-Jungs vorne mithalten kann. Dafür habe ich hart gearbeitet. Das ist jetzt der nächste Schritt in meiner Karriere und ich bin definitiv bereit dafür."
Quelle: ntv.de, sport.de