Formel1

Zu wenig Mitgift für die Formel 1 Sauber schmeißt Sutil aus dem Cockpit

In Austin musste Sutil seinen Sauber nach einem Crash mit Sergio Perez abstellen.

In Austin musste Sutil seinen Sauber nach einem Crash mit Sergio Perez abstellen.

(Foto: imago/LAT Photographic)

Adrian Sutils Karriere in der Formel 1 endet wohl auf dem Abstellgleis: Sein Rennstall Sauber geht mit zwei neuen Fahrern in die neue Saison. Sportlich liefert der Deutsche keine Argumente für eine Vertragsverlängerung - und auch nicht finanziell.

Adrian Sutils Hoffnung auf eine weitere Formel-1-Saison bei Sauber ist jäh geplatzt. Dem Rennfahrer aus Gräfelfing droht nach der Ausbootung beim Schweizer Rennstall sogar das Karriereende in der Königsklasse des Motorsports. "Das Sauber F1 Team freut sich, Felipe Nasr als Fahrer für die Saison 2015 und Banco do Brasil als seinen Partner bekanntzugeben", teilte Sauber mit, ohne ein Wort zu Sutil zu verlieren. "Mit Felipe Nasr und Marcus Ericsson ist die Fahrerpaarung für 2015 komplett."

Den bislang für das insolvente Caterham-Team fahrenden Schweden Ericsson hatte Sauber erst vor ein paar Tagen verpflichtet. Damit ist zudem klar, dass auch der bisherige Stammpilot Esteban Gutiérrez keinen neuen Vertrag erhält. Der Deutsche und der Mexikaner treten beim Großen Preis von Brasilien an diesem Wochenende im Autódromo José Carlos Pace mit der Gewissheit an, dass dies ihr vorletzter Einsatz für die Schweizer ist.

Adrian Sutil hat bislang 126 Rennen in der Formel 1 absolviert.

Adrian Sutil hat bislang 126 Rennen in der Formel 1 absolviert.

(Foto: imago/LAT Photographic)

Sutil war bis vor kurzem noch fest von einer weiteren Zusammenarbeit mit Sauber ausgegangen. Erst beim Großen Preis der USA in der vergangenen Woche in Austin hatte der 31 Jahre alte Bayer Zweifel an seiner Zukunft geäußert: "Es wird schwer." Gegen Sutil und Gutiérrez sprach, dass sie in den bislang 17 Saisonläufen noch keinen Punkt geholt haben.

Mit Nasr kommt das Geld

Da Sauber große Finanzprobleme hat, war klar, dass der Rennstall außerdem Fahrer mit viel Mitgift benötigt, um überleben zu können. Ericsson bringt angeblich Sponsorengelder in Höhe von 20 Millionen Euro mit. Nasr wird seit Jahren von der Banco do Brasil unterstützt. Mit 1,3 Billionen Reals (etwa 430 Milliarden Euro) ist sie laut Pressemitteilung bei der Bilanzsumme das größte Finanzinstitut Lateinamerikas.

Sauber stellte aber natürlich sportliche Gesichtspunkte in den Vordergrund: "Wir verfolgen Felipes Laufbahn schon seit einiger Zeit und sind davon überzeugt, dass er nach einer außerordentlich erfolgreichen Karriere in Nachwuchs-Rennserien einen Platz in der Formel 1 verdient hat", sagte Teamchefin Monisha Kaltenborn.

Nasr, der in dieser Saison neben seinem Engagement in der GP2-Klasse Test- und Ersatzpilot bei Williams ist, bezeichnete den Aufstieg zum Stammfahrer in der Formel 1 als einen "wichtigen Schritt in meiner Karriere". Es sei "ein unvergesslicher Moment" und "mit dem heutigen Tag ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen", schwärmte er. Der aus der Hauptstadt Brasilia stammende Nasr holte 2009 den Titel in der Formel BMW. Zwei Jahre später wurde er britischer Formel-3-Meister. In dieser Saison belegt er in der zweithöchsten Formel-Serie GP2 den zweiten Platz in der Gesamtwertung.

Quelle: ntv.de, Elmar Dreher, dpa

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