Wiedergekommen, um zu siegen Schumacher will den Titel
14.01.2010, 16:04 UhrFür drei Jahre hat Michael Schumacher bei MercedesGP unterschrieben, sein Ziel ist eindeutig: Mindestens ein Titel soll zu den bisher sieben WM-Kronen des Rekord-Weltmeisters noch kommen. Formel-1-Boss Bernie Ecclestone überrascht die Motorsportgemeinde derweil mit einer verwegenen Idee.
Michael Schumacher hat sich für sein mit Spannung erwartetes Comeback in der Formel 1 ein hohes Ziel gesteckt. "Ich will mit Mercedes GP Weltmeister werden! Vielleicht klappt das nicht gleich im ersten Jahr, aber auf drei Jahre gesehen ist das realistisch", sagte der 41-Jährige der "Bild"-Zeitung. Schumacher, der ein längerfristiges Engagement mit dem schwäbischen Autobauer eingegangen war, hatte drei Tage im andalusischen Jerez in einem Rennwagen der Formel-1-Nachwuchsklasse GP2 getestet.
Nachdem das Programm am Dienstag und Mittoch durch Regen beeinträchtigt war, konnte Schumacher am dritten Tag 130 Runden auf trockener Strecke drehen. "Der Test hat Michael einige Fahrpraxis in einem Monoposto gebracht. Er war zuvor vor einem halben Jahr ja nur wenige Runden gefahren und davor jahrelang nicht", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug nach Ende der Probefahrten.
Schumacher selbst, der am letzten Tag 575 Kilometer abspulte, sagte anschließend: "Ich fühle mich fit, ich habe mich im Auto sofort wieder wohl gefühlt hey, es kann wieder losgehen! Zum Abschluss des Tests heute konnte ich viel fahren, und es lief wirklich perfekt. Ich bin sehr zufrieden damit, wie der Test in Jerez gelaufen ist: wir haben gut gearbeitet, die Zeiten und die Konstanz waren gut, wir konnten alles machen, was wir geplant hatten."
Alonso bereit für Schumi

Neu-Ferraristi Fernando Alonso will seine Karriere bei der "Scuderia" beenden.
(Foto: REUTERS)
Anders als Schumacher, der auf seine alten Tage noch einmal die Herausforderung bei Mercedes gesucht hat, will Fernando Alonso seine Formel-1-Karriere definitiv bei Ferrari beenden. "Dies ist hundertprozentig mein letztes Team", sagte der Spanier beim traditionellen Saisonauftakt des italienischen Rennstalls in Madonna di Campiglio. Bei seinem ersten offiziellen Auftritt als Ferrari-Pilot betonte Alonso auch, dass er für das Duell mit seinem Vorgänger bereit sei. "Ich bin auf diese große Herausforderung vorbereitet. Ferrari ist in der ganzen Welt berühmt. Wir müssen gewinnen", forderte der 28-Jährige.
Der Spanier traut sich sogar den WM-Sieg gegen den Deutschen zu. Dessen Rekord von sieben Weltmeistertiteln glaubt er jedoch nicht brechen zu können. "Ich denke, dass in der heutigen Formel 1 sieben Titel nicht mehr möglich sind", sagte der zweimalige Weltmeister. Gleichzeitig versicherte Alonso den Tifosi jedoch, "in den nächsten Jahren so viele Titel wie nur eben möglich zu gewinnen".
Während die Ferrari-Fans Schumachers Wechsel zu Mercedes mit gemischten Gefühlen betrachten, freut sich Alonso auf die Neuauflage seines Zweikampfs mit dem Deutschen: "Sein Comeback hat nur Gutes. Es ist eine positive Sache für die Formel 1." Mit seinem Teamkollegen Felipe Massa werde er ein harmonisches Team bilden, versicherte der Neuzugang. "Es ist wunderschön in dieser Mannschaft zu sein, weil sie wie eine Familie ist", beteuerte Alonso. So eine Atmosphäre herrsche bei keinem anderen Formel-1-Rennstall.
Ecclestone hat eine Idee
Während sich Alonso heimelig fühlt bei Ferrari, überrascht Formel-1-Boss Bernie Ecclestone mal wieder mit einem Vorschlag aus seinem Kuriositäten-Kabinett. Am Rande von Ferraris Saison-Präsentation erklärte der 79 Jahre alte Brite den erstaunten Journalisten, dass er zur Steigerung der Attraktivität künftig Abkürzungen an den Rennstrecken einbauen will, "die jeder Fahrer pro Rennen fünfmal verwenden darf". Dann, so Ecclestones Logik, "würde niemand mehr hinter langsameren Autos feststecken. Das wäre auch gut für das Fernsehen."
In den vergangenen Jahren hatte der uneingeschränkte Boss der Formel 1 schon mehrfach durch kuriose Vorschläge auf sich aufmerksam gemacht, die er allesamt nicht gegen den Willen der Teams durchdrücken konnte. Mal wollte er die Cockpits unter den Fahrern verlosen, dann wollte er das bewährte Punktesystem zur Ermittlung des Weltmeisters durch ein Medaillensystem ersetzen. Der Fahrer mit den meisten Siegen, also Goldmedaillen, sollte dann unabhängig vom Abschneiden in den anderen Rennen Weltmeister sein.
Bei seinem neuerlichen Vorstoß fragte sich dennoch so mancher, ob Ecclestone den Vorschlag ernst meint oder bloß aufrütteln will. Und auch die Fahrer schauten verdutzt. "Bernie hat Ideen, und andere haben eben andere", sagte der zweimalige Weltmeister Alonso ironisch: "Es gibt einen Ausschuss, der sich mit dem Theater beschäftigt. Ich bin ein Fahrer, ich konzentriere mich auf meine Aufgabe."
Quelle: ntv.de, dpa/sid