Formel1

Formel-2-Titel bringt Nachteile Schumachers Nachfolger hat ein Problem

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Piastri fuhr überlegen zum Titel in der Formel 2.

(Foto: imago images/SNA)

Wer die Formel 2 gewinnt, wechselt in die Formel 1 - so zumindest läuft es zuletzt bei Pierre Gasly, Charles Leclerc, George Russell und Mick Schumacher. Für den neuen F2-Champion Oscar Piastri ist in der Königsklasse allerdings kein Platz.

Oscar Piastri wandelt auf den Spuren von Mick Schumacher, und das gleich mehrfach. Denn der Australier hat nicht nur in dieser Saison das Cockpit beim eng mit Ferrari verbundenen Rennstall Prema übernommen, das durch Schumachers Wechsel in die Formel 2 frei geworden ist, sondern auch dessen Titel. Beim drittletzten Rennen der Saison fährt Piastri in Abu Dhabi auf Platz drei und ist damit vorzeitig neuer Meister der höchsten Nachwuchsklasse. Allerdings bedeutet das auch, dass der 20-Jährige vor einer ereignisarmen Saison 2022 steht.

Denn die Formel 2 hat sich dem Ziel verschrieben, Piloten für die höchsten Klassen auszubilden. Um diesen Aufstieg zu beschleunigen, ist eine Titelverteidigung durch das Reglement ausgeschlossen. Heißt: Wer die Formel 2 gewinnt, muss im Jahr darauf in einer anderen Rennserie antreten. Und während die Champions der Jahre 2016 (Pierre Gasly), 2017 (Charles Leclerc), 2018 (George Russell) und 2020 (Mick Schumacher) nach ihren Siegen in der Fahrerwertung als neue Stammfahrer in die Königsklasse des Motorsports aufstiegen, ist Piastri dieser Weg versperrt. Denn für die kommende Formel-1-Saison sind alle 20 Cockpits vergeben, der Australier ist für keines davon vorgesehen.

Zwar gehört der 20-Jährige dem Förderprogramm von Alpine an und ist auch als Test- und Ersatzfahrer bei dem französischen Rennstall vorgesehen, gesetzt sind allerdings Fernando Alonso und Esteban Ocon. Zwar ist es denkbar, dass Alonso Ende 2022 mit dann 41 Jahren und nach 20 Saisons seine bemerkenswerte Formel-1-Karriere beendet - allerdings stellt der Spanier regelmäßig seine Extraklasse unter Beweis und gilt trotz seines vermeintlich fortgeschrittenen Alters als einer der stärksten Fahrer im Feld.

Rasanter Aufstieg als Hindernis?

Bei jungen Piloten gilt es dagegen gemeinhin als wichtig, so viel wie möglich im Auto zu sitzen, zu lernen, sich weiterzuentwickeln. Eine Saison ohne Stammcockpit ist dafür alles andere als optimal. Piastri ist dabei vielleicht sogar etwas zu schnell für die Pläne, die Alpine mit ihm hat. Schon den Formel-3-Titel im vergangenen Jahr gewann er als Neuling in der Serie, dasselbe gelingt ihm nun auch in der Formel 2. Dabei gewann Piastri fünf von acht Qualifyings, holte sich mit fünf Rennsiegen mehr als jeder andere Fahrer, auch die zehn Podiumsplätze sind Bestwert.

Nun aber steht das australische Talent vorerst ohne regelmäßige Einsätze da. Sicher wird Alpine ihn bei mehreren Freitagstrainings Formel-1-Kilometer sammeln lassen, die meiste Zeit aber bleibt ihm nur die Arbeit im Simulator. So war es zuletzt Nyck de Vries ergangen, dem F2-Champions von 2019. Der Niederländer war zunächst Testfahrer bei Mercedes, fuhr aber parallel zumindest in der vollelektrischen Formel E. Nach einer unauffälligen ersten Saison fuhr de Vries dort im zweiten Jahr zum Titel, darf sich nun Weltmeister nennen. Für Piastri dürfte das aber keine Option sein. Denn anders als Mercedes unterhält Alpine kein eigenes Formel-E-Team.

Quelle: ntv.de, tsi

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