Formel1

"Das Auto war praktisch unfahrbar" Vettel sieht im Red Bull erstmal schwarz

Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel entdeckt in Melbourne die Langsamkeit.

Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel entdeckt in Melbourne die Langsamkeit.

(Foto: dpa)

Formel-1-Dominator Sebastian Vettel spielt beim Saisonauftakt in Melbourne nur eine Nebenrolle. Im Qualifying zum ersten Saisonrennen scheitert er vorzeitig. Das Fatale ist: Red Bulls Lösungsversuche sorgen für "immer größere Probleme".

Die Hoffnung starb zuletzt bei Sebastian Vettel, doch im Qualifying von Melbourne wurde für den Formel-1-Weltmeister seine große Befürchtung zur Gewissheit: Die neue Saison läuft, und die Probleme seines Red-Bull-Teams sind noch da. Das vorzeitige Aus in der Qualifikation zum Großen Preis von Australien hat die leisen Hoffnungen auf eine rechtzeitige Wunderheilung des neuen Boliden zerschlagen.

Die Streckenlage des Red Bull ist angeblich super. Dafür bockt die Power Unit.

Die Streckenlage des Red Bull ist angeblich super. Dafür bockt die Power Unit.

(Foto: dpa)

"Wir haben jede Menge Aufholbedarf", sagte Vettel anschließend, "es war heute einfach nicht gut genug." Nach zuletzt neun Siegen in Folge traf ihn das ungewohnte Gefühl der Niederlage mit einiger Wucht. Nur der dreizehnte Startplatz stand für den 26-Jährigen zu Buche, Probleme mit der Software seines RB10 machten einen positiven Auftakt für den Titelverteidiger unmöglich. "Die Leistung war irgendwie gedrosselt, das Auto war praktisch unfahrbar", sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horner.

Noch im freien Training am Freitag hatte es den Anschein gehabt, als sei Red Bull auf einem guten Weg. Doch über Nacht traten neue Probleme auf. Der Abstand auf Konkurrent Mercedes ist damit offenbar tatsächlich so groß, wie es schon die Testfahrten vor der Saison nahegelegt hatten - und auch der überraschende zweite Startplatz von Vettels neuem Teamkollegen Daniel Ricciardo änderte an diesem Eindruck wenig.

Der Australier hatte sich auf nasser Strecke auch dank guten Timings zwischen die Silberpfeil-Piloten Lewis Hamilton (England) und Nico Rosberg (Wiesbaden) geschoben. "Im Trockenen ist Mercedes aber weiter mindestens anderthalb Sekunden schneller als wir", mahnte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko.

Probleme wohl Dauerzustand

Die Probleme an Vettels Boliden dürften also kein einmaliger Rückfall gewesen sein. Erschwert wird die Situation für den erfolgsverwöhnten Rennstall dadurch, dass die Ursache für den großen Rückstand offenbar im Renault-Motor zu suchen ist. Die "Power Unit" liefert immer wieder neue Schwierigkeiten.

Beim Versuch diese zu lösen, schlittere das Team "in immer größere Probleme", so Marko. Red Bull sind damit in gewisser Weise die Hände gebunden, denn Vettel und Co. sind auf das Krisenmanagement beim Motorenlieferanten angewiesen. Der RB10 sei nicht das Problem, da ist Marko sicher: "Das Auto liegt sensationell. Aber wenn die Power unkontrolliert einsetzt, dann lässt sich das vom Fahrer nicht korrigieren." Vettel nimmt nun eine ungewohnte Rolle ein: Der Seriensieger der vergangenen Jahre wird zum Verfolger. Mehr als Schadensbegrenzung scheint dabei in den ersten Rennen aber kaum möglich.

Quelle: ntv.de, Thomas Wolfer/Thomas Weitekamp, sid

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