Formel1

"Desto schlechter geht's einem" Vettel sorgt sich um die Zukunft seiner Kinder

Sebastian Vettel denkt über die Formel 1 hinaus.

Sebastian Vettel denkt über die Formel 1 hinaus.

(Foto: Bradley Collyer/PA Wire/dpa)

Sebastian Vettel startet dieser Tage mit den ersten Testfahrten in die neue Formel-1-Saison. Für seine Branche hat er klare Visionen, vor allem neben der Rennstrecke. Der viermalige Weltmeister sorgt sich um die Zukunft. Nicht der Formel 1, sondern seiner Kinder.

Vor dem Hintergrund der Klimakrise sorgt sich Formel-1-Pilot Sebastian Vettel um die Zukunft seiner Kinder. "Je mehr man über das Thema lernt und verstehen lernt, desto schlechter gehts einem", räumte der viermalige Weltmeister in "1,5 Grad - der Klima-Podcast mit Luisa Neubauer" ein. Er habe "in gewisser Weise auch Angst", dass seine Kinder die Freiheiten und die Unbekümmertheit "später nicht mehr erleben können oder dürfen", die er gehabt habe. "Es wird ja nicht besser, es wird immer schlimmer. Deswegen ist es umso notwendiger und dringlicher, dass wir unbedingt etwas tun müssen", betonte Aston-Martin-Pilot Vettel. "Ich bin sehr besorgt."

Vettel weiß, dass sein Sport für beträchtliche CO2-Emissionen sorgt. "Wenn ich darauf aufmerksam mache, kann ich sehr viele Leute erreichen. Vor allem kann ich den Sport in die Pflicht nehmen, dass mehr getan wird", sagte der 34-Jährige. "Ich kann meine Position als Fahrer und meine Stimme nutzen, um auf gewisse Dinge hinzuweisen."

Vettel setzt sich unter anderem dafür ein, den Rennkalender mit den vielen Reisen besser zu gestalten und die emissionsreichen Militärparaden mit Flugzeugen abzuschaffen. Die Herangehensweise in der Formel 1 sei "aus sehr vielen politischen Gründen sehr träge und zäh, ähnlich wie im echten Leben sozusagen", meinte Vettel, der am Morgen bei den ersten Tests in Barcelona mit den komplett überholten Autos Vierter wurde. Die Premieren-Bestzeit in der Vormittagseinheit sicherte sich Charles Leclerc im Ferrari.

"Könnten sehr vernünftige Dinge anstellen"

Im Dezember hatte Vettel schon die neue Bundesregierung in die Pflicht genommen. "In den nächsten zwei Jahren wird sich herausstellen, wie viel von dem, was uns Wählern in Aussicht gestellt wurde, Gerede ist und was umgesetzt wird. Ich bin sehr gespannt", sagte der viermalige Formel-1-Weltmeister im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Vettel, der nach eigenen Angaben die Grünen gewählt hatte, empfindet das Wahlergebnis "als große Chance, die Herausforderung annehmen zu können. Ich glaube, das könnte uns voranbringen."

Vettel engagiert sich für den Umweltschutz, er sei die größte Herausforderung, vor der die Menschheit seit Anbeginn steht. In der Formel 1 sei das Tempo für Veränderungen in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz "nicht schnell genug". So bleibe es zum Beispiel beim Benzin vorerst bei fossilen Brennstoffen. "Es wird zunächst nur einen Anteil von zehn Prozent geben an Bio-Fuels oder Ethanol, das ist weder ausreichend noch zeitgemäß. Ich bleibe bei meiner Kritik. Wir haben alle Möglichkeiten, wir haben das Geld, die Ressourcen, wir könnten sehr vernünftige Dinge damit anstellen", mahnte Vettel an.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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