Formel1

"Wie Todesstrafe für Hühnerdiebstahl" Vettels Strafe wurmt Red Bull

Weltmeister Sebastian Vettel verlor durch die Zurückstufung wichtige Plätze auf WM-Spitzenreiter Fernando Alonso.

Weltmeister Sebastian Vettel verlor durch die Zurückstufung wichtige Plätze auf WM-Spitzenreiter Fernando Alonso.

(Foto: Reuters)

Der Red-Bull-Rennstall muss die Strafe für Weltmeister Sebastian Vettel beim Großen Preis von Deutschland hinnehmen. Akzeptieren tut er sie nicht. Motorsportberater Helmut Marko findet markige Worte und attackiert die Fia. Die erlaubt Red Bull immerhin, weiter seine umstrittene Motoreneinstellung zu verwenden.

Red Bull hat den Automobil-Weltverband Fia wegen der Bestrafung von Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel beim Deutschland-Rennen erneut kritisiert. Die Entscheidung der Fia-Rennkommissare hinterlasse einen "merkwürdigen Beigeschmack", sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko am Montagabend im Sender "Servus TV": "Die ganze Situation wurde von Jenson Button  ausgelöst, er hat Sebastian keinen Platz gelassen und ihn hinausgedrängt."

Der Strafe fehle daher die Grundlage. "Eigentlich muss es ja heißen: Im Zweifel  für den Angeklagten. Das war hier nicht der Fall." Das von der Fia festgelegte Strafmaß sei "wie Hühnerdiebstahl mit der Todesstrafe" zu ahnden, erklärte Marko seinen Unmut.

Auch Vettel selbst beharrt weiter auf seiner Unschuld beim folgenreichen Überholmanöver auf dem Hockenheimring. "Aus meiner Sicht ist eigentlich alles richtig abgelaufen, aber man kann nichts tun, wenn das die Verantwortlichen anders sehen", schrieb der Formel-1-Doppelweltmeister in der Nachbetrachtung des Großen Preises von Deutschland auf seiner Homepage. "Es ist wie im Fußball: Der eine Schiedsrichter gibt Elfmeter, der andere nicht. Damit muss man dann leben."

Vettel war für ein Überholmanöver gegen McLaren-Pilot Button auf dem Hockenheimring mit einer 20-Sekunden-Zeitstrafe belegt worden und rutschte daher von Platz zwei auf Rang fünf. Der Deutsche hatte den Briten abseits der Strecke passiert. "Es war kein Vorteil. Ich kann darin kein Vergehen sehen", befand Marko und bekräftigte: "Wir fühlen uns im Recht." Ein ähnliches Manöver von McLaren-Fahrer Lewis Hamilton gegen Mercedes-Pilot Nico Rosberg in Bahrain war ungeahndet geblieben.

Großer Rückstand auf Alonso

Vettel hat zur WM-Halbzeit 44 Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter Fernando Alonso. Den spanischen Ferrari-Star noch einzuholen, werde "sehr schwer", urteilte Marko.

Allerdings könne Red Bull auch beim Großen Preis von Ungarn am Sonntag seine umstrittene Motoren-Einstellung einsetzen. Die Rennkommissare in Hockenheim hatten diese am Sonntag zunächst für zulässig erklärt, für Ungarn waren aber Regel-Änderungen erwartet worden. Diese werde es aber nach einer Sitzung der technischen Arbeitsgruppe am Montag nicht geben, sagte Marko.

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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