Formel1

Formel 1 fährt wieder in Österreich Wen schmeißt Ecclestone raus?

Hauptsache, die Kohle stimmt: Bernie Ecclestone.

Hauptsache, die Kohle stimmt: Bernie Ecclestone.

(Foto: REUTERS)

Monza? Greater Noida? Yeongam? Oder gar Spa-Franchorchamps? Seit klar ist, dass die Formel 1 wieder in Österreich fährt, geht das große Zittern um. Der Rennkalender ist zu voll. Nur welchen Grand Prix streicht Bernie Ecclestone?

Formel-1-Fans können sich ab der neuen Saison nicht nur auf neue Motoren in der Königsklasse des Motorsports freuen, sondern auch auf neue Rennstrecken. Mit der Rückkehr nach Österreich auf den Red-Bull-Ring in Spielberg wächst der Rennkalender von 19 Rennen auf 20 an. Da für 2014 zudem die Premieren in New Jersey und Sotschi anstehen, wird es langsam voll. Offenbar zu voll, wenn es nach Chefvermarkter Bernie Ecclestone geht.

Der Brite, dem im Zusammenhang mit der Schmiergeld-Affäre um den ehemaligen Bank-Vorstand Gerhard Gribkowsky ein Prozess wegen Bestechung droht, hat ein Machtwort gesprochen. "Wir werden 20 Rennen fahren, nicht mehr. Und wir werden in Österreich fahren. Alles andere weiß ich noch nicht. Bitte fragen Sie mich nach dem Sommer noch einmal", sagte der 82-Jährige der "Kleinen Zeitung". Heißt im Umkehrschluss: Werden die Rennstrecken an der Ostküste der USA und in der russischen Olympia-Stadt rechtzeitig fertiggestellt, müssen zwei aktuelle Grands Prix weichen.

Wackelkandidaten gibt es genügend. Zuletzt hatte Ecclestone damit gedroht, den Italien-GP in Monza aus dem Kalender zu streichen, ebenso den GP von Indien. Es gebe weitaus lukrativere Märkte, so die Argumentation. Auf Kritik stößt alle Jahre wieder auch der Große Preis von Südkorea. Die Infrastruktur ist eine einzige Katastrophe, und Fans gibt es auch so gut wie keine. Aber auch bei Motorsportfans und Fahrern beliebte Kurse stehen auf der Kippe. Selbst der Belgien-GP in Spa-Franchorchamps musste schon unter Ecclestones Regie zittern. Letztendlich entschied sich der F1-Zampano aber dafür, 2012 den ebenfalls defizitären Türkei-GP und 2013 den Europa-GP in Valencia anstelle der Ardennenachterbahn zu streichen.

Sichere Einnahmen wichtiger als Expansion

Ums liebe Geld muss sich Ecclestone beim Rennen am Red-Bull-Ring definitiv keine Sorgen machen. "Es ist ja kein Neuland, daher auch kein Risiko. Wir haben in Österreich immer fantastische Wochenenden verbracht." Im vergangenen Jahr hatte er sich noch gegen eine Austragung in der Steiermark ausgesprochen hatte. "Ich weiß, ich habe immer gesagt, dass wir hier zu wenig Betten haben. Aber es gibt jetzt ja einiges Neues, vielleicht kommt auch noch das eine oder andere dazu. Und Graz liegt ja auch nicht ganz aus der Welt. Also ich denke, unterm Strich sollte das ausreichen." Oder anders übersetzt: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern, Hauptsache die Kohle stimmt.

Die endgültige Entscheidung über den Rennkalender für 2014 trifft der Weltrat des Internationalen Automobilverbands Fia. Der erste Entwurf wird voraussichtlich im September beschlossen, ehe der offizielle Kalender für die neue Saison dann im November oder Dezember abgesegnet wird. Erst dann haben auch die Österreicher Gewissheit, ob der zwischen Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz und Ecclestone vereinbarte Sieben-Jahresvertrag bis 2020 auch in die Tat umgesetzt wird.

Für Niki Lauda wäre ein Rennen in seiner Heimat eine Riesenfreude. "Das ist das Beste, was uns passieren kann. Ich habe immer wieder gehofft, dass die Formel 1 zurückkehrt", sagte der Mercedes-Aufsichtsratschef. "Mir bedeutet das viel - immerhin habe ich das Heimrennen ja auch einmal gewonnen", sagte der Sieger von 1984.

Quelle: ntv.de, sport.de

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