Formel1

Kimi Räikkönen zurück in der Formel 1 Wenn der Eismann wieder tingelt

Da freut sich der Nostalgiker: Weil der Finne Kimi Räikkönen in die Formel 1 zurückkehrt, fahren in der kommenden Saison ein aktueller Champion und fünf ehemalige Weltmeister um den Titel. Kritiker allerdings merken an, dass die Rennställe der Jugend keine Chance geben.

Sehnsucht gestillt: Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen.

Sehnsucht gestillt: Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen.

(Foto: dpa)

Für die einen ist es ein Zeichen, dass die Formel 1 im kommenden Jahr attraktiver wird. Die anderen kritisieren, dass die Rennställe fast nur auf Routiniers setzten, anstatt der Jugend eine Chance zu geben. Kimi Räikkönen dürfte das egal sein. Der Finne tingelt ab der nächsten Saison für Lotus Renault wieder mit dem Rennzirkus durch die Welt.

Endlich wieder mit einem schnellen Auto im Kreis fahren - besser geht's nicht. "Ich kann nicht verleugnen, dass meine Sehnsucht nach der Formel 1 zuletzt immer überwältigender geworden ist." In den vergangenen zwei Jahren saß Kimi Räikkönen zwar auch beruflich im Auto, aber eben nur bei der Rallye-Weltmeisterschaft - und nicht in der Königklasse des Motorsports. Auch wenn das, wie er sagt, "zu diesem Zeitpunkt in meiner Karriere als Fahrer sehr hilfreich" war. Schnee von gestern, der Iceman, wie er wegen seiner starken Nerven genannt wird, ist zurück. Der Mann, der 2007 den bisher letzten WM-Titel für Ferrari und in 156 Rennen immerhin 18 Mal gewann.

Saison für Nostalgiker

Damit fahren 2012 erstmals in der Geschichte der Formel 1 sechs Weltmeister um den Titel, es wird eine Saison für Nostalgiker, sieht man einmal vom aktuellen Champion Sebastian Vettel im Red Bull ab. Der Deutsche ist mit seinen 24 Jahren der jüngste im Bunde. Der Rest ist logischerweise Ex - und älter. Vorneweg Ex-Weltmeister Michael Schumacher im Mercedes, 42 Jahre. Zudem dabei: Ex-Weltmeister Fernando Alonso im Ferrari, 30 Jahre, Ex-Weltmeister Lewis Hamilton im McLaren, 26 Jahre sowie Teamkollege und Ex-Weltmeister Jenson Button, 31 Jahre. Und Kimi Räikkönen selbst ist 32 Jahre alt.

Die "Süddeutsche Zeitung" wertet es als ungutes Signal, "wenn selbst mittelklassige Teams ältere Fahrer reaktivieren, statt junge Talente zu holen" und weist darauf hin, dass in der vergangenen Saison die Hälfte aller Rennställe Fahrer beschäftigte, die 30 Jahre oder älter waren. Mercedes-Motorsportchef Nobert Haug ficht das nicht an. Was soll auch einer sagen, der Michael Schumacher einen Vertrag gegeben hat? Also sagt er: "Ich freue mich auf Kimi. Wenn er motiviert war - und das scheint jetzt der Fall zu sein - gehörte er immer zu den Besten. Und außerdem ist er ein feiner Kerl."

Aufgeblasener Delfin aus Gummi

Das klingt doch prima. Zumal Kimi Räikkönen als einer gilt, der nicht ins Glas spuckt und einst mit seinen Partyauftritten für Schlagzeilen sorgte. Denn Schlagzeilen sind das, wovon die Formel 1 seit jeher lebt. Nach dem Gewinn seines Titels wurde der Weltmeister schlafend auf einer Parkbank fotografiert, im Arm einen aufgeblasenen Delfin aus Gummi. "Ich hatte ein paar Drinks", sagte er damals. Abgesehen davon ist der Finne aber grundsolide - und Autofahren kann er auch. Sein sportliches Talent ist unbestritten.

Dachte sich auch Lotus Renault und sicherte sich seine Dienste gleich für zwei Jahre. Unklar ist noch, ob Kimi Räikkönen bei seinem neuen Arbeitgeber den Brasilianer Bruno Senna oder den Russen Witali Petrow ersetzt. . Keine Rolle mehr spielt der Pole Robert Kubica, dessen Formel-1-Zukunft nach seinem schweren Rallye-Unfall im Februar dieses Jahres ungewisser denn je ist. Dafür tingelt der Eismann jetzt wieder.

Quelle: ntv.de

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