Nächster Wunsch der UEFA erfüllt Briten heben Quarantäne für EM-VIPs auf
23.06.2021, 14:47 Uhr
Das Finale wird im Wembley-Stadion stattfinden.
(Foto: AP)
Der Virus-Variante und dem Anstieg der Corona-Infektionen zum Trotz: Die britische Regierung ändert ihre Quarantäne-Regeln für die UEFA. Nun dürfen VIP-Gäste für die Fußball-EM einreisen, ohne eine Quarantäne einzuhalten. Damit steht dem Finale in London wohl nichts mehr im Wege.
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat ihren nächsten Wunsch erfüllt bekommen: Die britische Regierung hat für VIP-Gäste des Verbands die Corona-Regeln des Landes aufgeweicht. Demnach dürfen Personen, die eine "Euro-2020-Einladung" erhalten haben, ohne eigentlich geltende Quarantäne einreisen. Sie müssen sich nicht mehr selbst isolieren oder in einem Hotel unter Quarantäne stellen, um eines der Spiele besuchen zu können.
Die Liste derjenigen, die die Quarantäne-Beschränkungen umgehen dürfen, umfasst dabei Vorstandsmitglieder der UEFA, Mitglieder des FIFA-Councils sowie leitende Angestellte der Firmen, die die Fußball-Europameisterschaft 2020 sponsern. In London finden noch zwei Achtelfinals, sowie die Halbfinals und das Finale der EM statt.
Der Minister für Medien, Digitales, Kultur und Sport, John Whittingdale, sagte gegenüber dem englischen Sky News, dass es "einige Leute geben wird, die zum Halbfinale und Finale des Turniers kommen", aber sie werden unter "strengen Beschränkungen stehen, was sie sonst noch tun können, und wir haben diese Dinge sehr sorgfältig bemessen". Außerdem gehe es nur um "eine sehr begrenzte Anzahl von Menschen", die nur für ein Spiel anreisen würden. Seine Begründung: "Wir wären nicht in der Lage gewesen, das Turnier in Wembley auszurichten, wenn wir den Spielern und Leuten, die mit den Teams verbunden sind, nicht erlaubt hätten, hierherzukommen."
Bereits am Dienstag hatte die britische Regierung erklärt, dass zu den Halbfinals und dem Finale mehr als 60.000 Zuschauer ins Wembley-Stadion von London kommen dürfen. Das entspricht einer Auslastung von 75 Prozent. Die Halbfinals finden am 6. und 7. Juli statt, das Finale am 11. Juli. Angesichts der in Großbritannien herrschenden Delta-Variante des Coronavirus verärgert diese Entscheidung viele Kritiker.
Die deutsche Sportpolitikerin Dagmar Freitag sagte bei Phoenix: "Wenn ich sehe, in welchem Ausmaß die Delta-Variante im Moment in Großbritannien grassiert, halte ich eine Entscheidung, ein Stadion mit 60.000 Zuschauern zu füllen, für schlichtweg unverantwortlich." Kritik gibt es auch von der Weltgesundheitsorganisation WHO: Man sei "besorgt über die Lockerung der Beschränkungen". David Nabarro, der Sonderbeauftragte für Covid-19 erklärte, man müsse "echte Fragen stellen" über die Zulassung so vieler Fans trotz der steigenden Fallzahlen in Großbritannien.
Zuletzt hatte die Zeitung "The Times" spekuliert, England könnte die Entscheidungsspiele verlieren, sollte Großbritannien keine Ausnahmeregelungen für VIP-Gäste genehmigen. Budapest war als eine mögliche Alternative aufgekommen. Auch dort sind etwa 60.000 Fans erlaubt, diesen Vorteil von Ungarns Hauptstadt hat Wembley bereits ausgeglichen - und nun ist auch die nächste Hürde gefallen.
Quelle: ntv.de, ara