Löws DFB-Elf hat die Qualität Das Beste ist noch nicht vorbei 

Bastian Schweinsteigers Last-Minute-Tor gegen die Ukraine sorgte zum deutschen EM-Start für Gefühlswallungen. Doch es wird noch schöner für die DFB-Elf. Ganz bestimmt.

Bastian Schweinsteigers Last-Minute-Tor gegen die Ukraine sorgte zum deutschen EM-Start für Gefühlswallungen. Doch es wird noch schöner für die DFB-Elf. Ganz bestimmt.

(Foto: dpa)

EM-Achtelfinale gegen die Slowakei? Kein Spaziergang für die deutschen Fußballer. Doch die wahre Prüfung wartet erst danach. Sepp Herberger wird's zwar grausen, aber: Das nächste Spiel ist nimmer das wichtigste.

Vielleicht wird das deutsche EM-Achtelfinale gegen die Slowakei heute in Lille (ab 18 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) eine aufregende Sache. Vielleicht bietet sie sogar guten Fußball. Aber im Grunde ist es doch so: Die Europameisterschaft beginnt für die deutsche Fußballnationalelf am 2. Juli in Bordeaux. Dann steht mit dem Viertelfinale die erste echte Herausforderung an.

Und weil es dann gegen Titelverteidiger Spanien oder gegen Italien geht, die am Montag ab 18 Uhr ihr Achtelfinale und damit die Neuauflage des Finales von 2012 ausspielen, könnte es auch die letzte bei diesem Turnier sein. Von daher gilt für die DFB-Elf: Das nächste Spiel ist nimmer das wichtigste. Gut, dass Sepp Herberger das nicht mehr lesen kann. Und als Handlungsmaxime im Sport eignet sich diese These auch nicht. Aber so ist es nun einmal.

Quasi alle Kardinalfehler durch

Das heißt nicht, dass das Achtelfinale gegen die Slowaken ein Spaziergang wird. Schließlich haben sie mit Marek Hamsik vom SSC Neapel einen der Stars dieser EM in ihren Reihen. Und ja, dass Testspiel in Augsburg kurz vor dem kontinentalen Kräftemessen in Frankreich haben die Slowaken mit 3:1 gewonnen. Eine Niederlage wäre der größte Reinfall in der Amtszeit des Bundestrainers, der mit seiner Elf bisher bei allen Turnieren stets mindestens das Halbfinale  erreichte. Aber es ist davon auszugehen, dass Joachim Löw und seine Auswahl wissen, wer sie heute erwartet. Nach dem bisherigen Verlauf der EM ist auch davon auszugehen, dass sie in der Lage sind, sich darauf einzustellen. 

Denn wenn die DFB-Elf bei diesem Turnier etwas bewiesen hat, dann, dass sie dazulernen kann. Beim 2:0 gegen die Ukraine war die Offensive ordentlich, die Defensive wackelte. Gegen Polen stand die Abwehr, dafür schwächelte der Angriff. Das nahezu logische Ergebnis war ein 0:0. Und beim 1:0 gegen Nordirland passte beides. Hinzu kam ein gutes Maß an Spielfreude, es sah wieder nach Fußball aus - doch die Spieler vergaben ihre Torchancen verschwenderisch.

Damit hat die deutsche Mannschaft quasi alle Kardinalfehler begangen. Insgesamt war diese Vorrunde eine zähe Angelegenheit, es war die Fortsetzung der mühseligen Qualifikation. Nun ist es Zeit für eine Partie, in der einmal, wenn nicht alles, so doch fast alles passt. Das kann schon heute gegen die Slowakei sein. Spätestens aber am 2. Juli in Bordeaux tut das dringend not, die bisher gezeigten Leistungen dürften gegen diese Kaliber kaum reichen. Die Qualität aber hat der Löw'sche Kader allemal, der Trend spricht für das deutsche Team. Also öffnen wir das Fenster, lehnen uns hinaus und verkünden: Das Beste ist noch nicht vorbei. 

Quelle: ntv.de

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