Das sagen die Schiri-Experten VAR erkennt Deutschland-Tor gegen Schweiz ab
23.06.2024, 21:51 UhrRobert Andrich erzielt gegen die Schweiz das 1:0 für Deutschland - doch der Referee nimmt den Treffer nach Einsatz des Videoschiedsrichters zurück. Zu Recht? Was ist passiert? Schlechte Nachrichten gibt es auch für einen deutschen Abwehrspieler.
Das vermeintliche Führungstor der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen die Schweiz ist nach Sichtung durch den Videobeweis zurückgenommen worden. Nach dem Treffer von Robert Andrich (17. Minute) überprüfte Schiedsrichter Daniele Orsato aus Italien am Sonntagabend eine Szene, die dem Distanzschuss vorausgegangen war. Dabei traf Jamal Musiala den Schweizer Michel Aebischer.
Orsato ging selbst zum Monitor und nahm das Tor zurück. "Das ist eine korrekte Zurücknahme des Tores. Musiala hat einen relativen klaren Treffer beim Sprunggelenk gelandet. Die Angriffsphase war noch nicht beendet, darum ist das noch überprüfbar. Da gibt es leider keinen Spielraum, weil es ein zu deutlicher Treffer ist", sagte Referee Patrick Ittrich bei MagentaTV.
Der frühere Schiedsrichter Lutz Wagner sah es ähnlich. "An dem Pass des Schweizer Spielers ändert das nichts. Aber es ist definitiv ein Kontakt. Er erkennt den Treffer ab, weil für ihn der Kontakt von Musiala am Gegner ausschlaggebend war", sagte Wagner zur Erläuterung in der ARD. In der Halbzeit analysierte Bastian Schweinsteiger als Experte im Ersten: "Früher ohne VAR hätte das niemand gesehen. Ist leider ein Foul, müssen wir so hinnehmen."
Ganz spät traf die deutsche Mannschaft dann doch noch - und der Treffer hatte Bestand: Nach 92 Minuten köpfte der eingewechselte Niclas Füllkrug eine Flanke des ebenfalls eingewechselten David Raum zum 1:1-Endstand ein. Das Remis sicherte dem DFB-Team den Gruppensieg. Dan Ndoye hatte die Schweiz in der 28. Minute in Fürhung gebracht.
Jonathan Tah hat derweil im letzten Gruppenspiel seine zweite Gelbe Karte im Turnier gesehen und ist damit im Achtelfinale der Fußball-Nationalmannschaft gesperrt. Der Leverkusener wurde in der 38. Minute von Schiedsrichter Daniele Orsato aus Italien für ein Foul an Breel Embolo verwarnt.
Tah fehlt im Achtelfinale
Gegen Schottland hatte er zum Turnier-Auftakt ebenfalls für ein Foulspiel die Gelbe Karte gesehen. Vorbelastet waren außer Tah noch Robert Andrich, Antonio Rüdiger und Maximilian Mittelstädt in die Partie in Frankfurt gegangen. Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte vor dem Schweiz-Spiel betont, dass er auf drohende Sperren keine Rücksicht bei seiner Aufstellung nehmen werde. Im Achtelfinale am Samstag, dessen Gegner spätestens am Dienstagabend feststeht, könnte Tah durch Nico Schlotterbeck oder Waldemar Anton ersetzt werden.
Bei der EM müssen Spieler nach der zweiten und dann erneut nach der vierten Gelben Karte für ein Spiel aussetzen. Einzelne Verwarnungen werden nach dem Viertelfinale gestrichen, sodass kein Spieler im möglichen Finale wegen einer Gelb-Sperre nicht eingesetzt werden kann.
Außerdem hat Manuel Neuer durch seinen Einsatz für die Nationalmannschaft die alleinige Führung in der Rekordliste der EM-Torhüter übernommen. Der Schlussmann vom FC Bayern München überholt durch seinen 18. Einsatz den bisherigen Spitzenreiter Gianluigi Buffon aus Italien. In der DFB-Bestenliste für Europameisterschaften zieht der 38-Jährige zudem mit seinem früheren Klub-Kollegen Bastian Schweinsteiger gleich, der von 2004 bis 2016 bei vier EM-Endrunden 18 Mal für Deutschland spielte.
Bei der Anzahl aller Länderspiele zieht Neuer mit seinem 122. Einsatz an Schweinsteiger (121) vorbei. Hier ist er nun alleiniger Fünfter hinter Lothar Matthäus (150), Miroslav Klose (137) sowie Lukas Podolski und Thomas Müller (je 130).
Quelle: ntv.de, dbe/dpa