Gegenwind für UEFA bei Heim-EM Deutschland will sich "nicht erpressen lassen"

War die EM ein Brandbeschleuniger für die Pandemie?

War die EM ein Brandbeschleuniger für die Pandemie?

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

Diese Fußball-EM war so politisch wie nie. Der Druck auf die UEFA groß. Und das soll so bleiben. Bei der Heim-EM in drei Jahren kündigt Deutschland staatlichen Gegenwind bei brisanten Themen an. Man wolle den Verband respektieren, sich aber nicht unter Druck setzen lassen.

Die zuletzt scharf kritisierte UEFA muss sich bei der EM-Endrunde 2024 in Deutschland auf mehr staatlichen Gegenwind bei brisanten Themen einstellen. Das hat Stephan Mayer, der parlamentarische Staatsekretär des Bundesinnenministeriums, deutlich gemacht. Mayer kündigte im Deutschlandfunk an, sich von der UEFA "mit Sicherheit nicht erpressen zu lassen". Man müsse Sportorganisationen wie die UEFA achten und respektieren, sagte Mayer: "Aber es wäre fatal, wenn sich westliche Demokratien unnötig unter Druck setzen lassen."

Dies war im Vorfeld und während der zu Ende gegangen Endrunde geschehen. Zuerst hatte die UEFA im Frühjahr trotz der Corona-Pandemie eine Zuschauer-Garantie von den Gastgebern der paneuropäischen EM gefordert. Aus diesem Grund stand München als Spielort lange Zeit auf der Kippe, Dublin und Bilbao wurden wegen ihrer Weigerung sogar aussortiert. Zudem hatte die UEFA dem Finalort London laut Medienberichten gedroht, die Spiele nach Budapest zu verlegen, wenn nicht mehr Fans zugelassen werden. In der Folge erlaubte die britische Regierung über 60.000 Zuschauer für die Halbfinals und das Endspiel.

Wie zahlreiche Kritiker zuvor hat auch Mayer kein Verständnis für dieses Vorgehen. "Es lässt sich nicht bestreiten, dass sich durch die EM das Infektionsgeschehen in sehr bedenklicher Weise beschleunigt hat", betonte der CSU-Politiker in aller Deutlichkeit: "Die UEFA macht es sich etwas leicht, wenn sie den Schwarzen Peter den Ausrichterländern zuschiebt." UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hatte einen Zusammenhang zwischen der Zulassung von Zuschauern und steigenden Infektionszahlen in mehreren Teilnehmerländern bestritten.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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