Werbe-Ikone mit Torriecher Gelddruckmaschine Ronaldo

Geld, Gel und Tore - die Welt des  Christaino Ronaldos.

Geld, Gel und Tore - die Welt des Christaino Ronaldos.

(Foto: REUTERS)

Nicht nur sportlich läuft es gut für Cristiano Ronaldo, als erstes Team erreichte er mit Portugal das Viertelfinale der Europameisterschaft, auch als Werbe-Ikone des modernen Fußballs ist er erfolgreich. Er verdient 92.000 Euro am Tag, Weltfirmen reißen sich um ihn. Seine Marketingmaschine läuft wie geschmiert. .

Der riesige schwarze Kampfstier schnaubt wütend und scharrt mit dem Huf durch den Sand der Arena. Dann stürzt er sich auf Cristiano Ronaldo. Der Matador mit dem Ball am Fuß bleibt eiskalt und dribbelt das Tier schwindelig. Der Fuji-Werbespot war in Asien ein Renner und hat nicht unmaßgeblich dazu beigetragen, dass der teuerste Fußballer der Welt derzeit etwa 92.000 Euro pro Tag verdient.

Cristiano Ronaldo ist eine Werbe-Ikone des modernen Fußballs. Der Portugiese bedient eine gewaltige Marketingmaschine, Weltfirmen reißen sich um ihn. Nike, Suzuki oder Armani verdienen Millionen mit dem Superstar von Real Madrid und machen Ronaldo wiederum zu einem unfassbar reichen Mann.

Kein Grund zur Klage - Portugal steht im Halbfinale.

Kein Grund zur Klage - Portugal steht im Halbfinale.

(Foto: REUTERS)

Das Forbes Magazin beziffert sein Gesamtjahreseinkommen auf 33,6 Millionen Euro. Nur ein Fußballer kann ihm das Wasser reichen: David Beckham. Der Gottvater aller werbetreibenden Kicker liegt bei 36,4 Millionen, befindet sich aber im Gegensatz zu Ronaldo schon auf dem absteigenden Ast.

Ronaldo scheffelt Millionen, und die Investoren scheffeln mit. Für den spanischen Rekordmeister Real Madrid beginnt sich die Weltrekordsumme von 94 Millionen Euro, die er für den Portugiesen 2009 an Manchester United überwies, angeblich schon zu rentieren. Real verkauft pro Jahr allein bis zu 1,5 Millionen Trikots mit Ronaldos Nummer sieben (übrigens von Adidas, nicht von Ronaldos Partner Nike).

Die Tatsache, dass von dem Gewinn aus dem Verkauf angeblich 50 Prozent in Ronaldos Tasche fließen, ändert nichts an dem enormen Profit, den der Superstar erzeugt. Ronaldos bloße Präsenz ist Gold wert für Renommee, Bekanntheitsgrad und Konto. Für das Saisonabschlussspiel in Kuwait kassierte Real im Mai insgesamt angeblich knapp einen zweistelligen Millionenbetrag. Dieser wurde natürlich nur in vollem Umfang fällig, weil Ronaldo dabei war.

Der 27 Jahre alte Beau polarisiert und fasziniert

Er ist unter den Fußballern die weltweite Nummer eins bei Facebook (45 Millionen Fans) und Twitter (10 Millionen Follower), und natürlich denkt Ronaldo auch auf den Social-Media-Plattformen an seine Geldgeber. Ein Link auf einen der zahlreichen Nike-Werbefilme, und der amerikanische Sportartikel-Riese ist glücklich. Im vergangenen Jahr brachte Nike eine komplette Kollektion aus Ronaldos eigenem Modelabel CR7 auf den Markt.

Die Produkte spiegelten einen "einzigartigen Stil und Individualismus", wie das Modeportal "genussmaenner.de" feststellte. Nike stockte Ronaldos Salär von 4,5 auf 6 Millionen Euro pro Jahr auf. "Nike möchte Attribute wie Jugendlichkeit, sportlichen Erfolg, Heldentum, Extravaganz und Attraktivität auf sich vereinen. All das verkörpert Ronaldo wie derzeit kein Zweiter", sagt Oliver Nixdorf, Inhaber der Personal- und Unternehmensberatung Nixdorf Consulting: "Auch ein negatives Attribut wie Arroganz ist dabei kalkuliert, denn Nike will nicht Everybody's Darling sein."

Frank Ekelmann, Gesellschafter der Werbeagentur Raum II, hebt Ronaldos Aussehen hervor: "Es ist wie bei Justin Bieber - die Optik spielt eine gewaltige Rolle. Für die echten Macho-Männer ist er zu soft, aber ansonsten bietet er für jeden etwas, vor allem für die Frauen." Nicht von ungefähr löste er David Beckham als Armani-Model ab. Der Deal veranlasste Ronaldo angeblich zu mehreren hundert Sit-Ups am Tag.

Selbst wenn es sportlich mal nicht läuft, weiß er im Gespräch zu bleiben. Fünf Tage nach Portugals Achtelfinal-Aus bei der WM 2010 in Südafrika gegen den späteren Weltmeister Spanien ließ Ronaldo via Internet wissen, er sei Vater geworden, wolle die Identität der Mutter aber nicht preisgeben. Wochenlang hatte er die Schlagzeilen gepachtet.

Einer der größten Profiteure ist sein Berater Jorge Mendes. Der ehemals erfolglose Videothekenbesitzer ist heute einer der einflussreichsten Strippenzieher im Fußball. Nachdem er den 17-jährigen Ronaldo 2003 für 17 Millionen Euro von Sporting Lissabon nach Manchester transferiert hatte, startete Mendes durch. Neben fast der kompletten portugiesische Nationalmannschaft steht bei seiner Berateragentur Gestifute auch Real-Coach José Mourinho unter Vertrag. An Ronaldos Wechsel nach Madrid verdiente Mendes die üblichen fünf Prozent - 4,7 Millionen Euro. Mittlerweile stehen 79 Spieler bei Gestifute unter Vertrag, kumulierter Marktwert laut transfermarkt.de: mehr als eine halbe Milliarde Euro.

Quelle: ntv.de, sid, Jörg Mebus

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen