Nur Matthäus vermisst Matthäus Löw sucht und setzt auf Bayern

Hat nicht nur eine Meinung, sondern kennt sich tatsächlich aus - Bundestrainer Löw

Hat nicht nur eine Meinung, sondern kennt sich tatsächlich aus - Bundestrainer Löw

(Foto: dpa)

Wenn Deutschlands beste Fußballer heute gegen Israel spielen, dann geht es nicht nur darum, möglichst überzeugend zu gewinnen. Bundestrainer Joachim Löw muss vor allem so langsam eine Mannschaften finden, die sich bei der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine ernsthaft um den Titel bewirbt. Bastian Schweinsteiger gehört erst einmal nicht dazu.

Lothar Matthäus kennt sich aus, keine Frage. Schließlich ist er Fußball-Weltmeister und mit seinen 150 Länderspielen immer noch deutscher Rekordnationalspieler. Er weiß also, wie und wohin der Hase läuft. Auch in Israel. Seit er dort von 2008 bis 2009 die Mannschaft von Maccabi Netanya trainiert hat, gilt er als Experte. Das trifft sich gut, schließlich spielt die deutsche Mannschaft heute ab 20.30 Uhr in Leipzig gegen Israel.

Deutschland - Israel, 20.30 Uhr

Donnerstag, 21. Mai in Leipzig

Deutschland: Neuer - Boateng, Badstuber, Hummels, Lahm - Khedira,Kroos - Müller, Özil, Po­dolski - Gomez

Israel: Harosh - Schpungin, Haim, Gershon - Natcho,Melcisohn, Benayoun, Zahavi - Shechter - Hemed, Sahar 

Schiedsrichter:Kevin Blom (Niederlande)

Es ist die letzte Testpartie vor der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine, die für die DFB-Elf am 9. Juni im ukrainischen Lemberg mit der Begegnung gegen Portugal beginnt. Und weil die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw den vorletzten Test  vor der EM in der Schweiz mit 3:5 verloren hat, liegt die Vermutung nahe, dass es der Stimmung im Team und bei den Fans nicht abträglich wäre, spränge heute im Zentralstadion ein Sieg heraus, möglichst ein überzeugender.

Sollte eigentlich klappen gegen die Nummer 58. der Weltrangliste. Auch Lothar Matthäus findet, Is­raels Nationalelf sei "natürlich klarer Außenseiter". Doch der israelische Fußball habe sich entwi­ckelt. "Und die Spieler wissen, dass sie mit ihrem vorbildlichen Teamgeist gegen einen Topfavori­ten der EM auf sich aufmerksam machen können". Und genau darum geht es für Joachim Löw heu­te. Nicht um einen Sieg, sondern darum, nach einer, wie er es nannte, "zerrütteten Vorbereitung" seine Elf zu finden, die dann, so der Plan, das kontinentale Endspiel am 1. Juli in Kiew erreichen und dort Europameister werden soll. Er sagt aber auch: "Das Spiel sehe ich noch mal als Test, um das ein oder andere zu probieren."

Sieben der acht Bayern sind wieder dabei

Heute in Leipzig kann er schon einmal proben, wie sich seine Mannschaft ohne Bastian Schwein­steiger schlägt. Der verpasste das Abschlusstraining, weil ihn seit dem Finale der Champions League, das er mit dem FC Bayern gegen Chelsea etwas unglücklich verlor, ein Bluterguss in der linken Wade plagt. So hatte sich Schweinsteiger bei der letzten Übungseinheit im französischen Tourettes in einem weißen Zelt neben dem Platz auf dem Trimmrad abgestrampelt, während die Kollegen mit dem Ball auf dem Rasen spielten. Ansonsten aber werden höchstwahrscheinlich sie­ben der acht Spieler der Bayern, die bei der Blamage von Basel am vergangenen Samstag noch ge­fehlt hatten, heute Abend in der Startelf stehen. Und zeigen wollen, dass das zwei verlorene End­spiele und ein Vize-Triple doch nicht so traumatisch wirken, wie viele glauben.

Kapitän Philipp Lahm jedenfalls kündigte im Namen seiner  Leidensgenossen an: "Wir sind heiß auf die EM." Er wird heute Abend, anders als zuletzt im Verein, auf der linken Seite verteidigen, auf der rechten probiert's der Bundestrainer mit Bayerns Jerome Boateng, in der Innenverteidigung sind Dortmunds Mats Hummels und der Münchner Holger Badstuber vorgesehen. Eine grundsätzli­che Entscheidung sei das aber nicht, auch weil die Besetzung der beiden Außenverteidigerposten zu den größeren Baustellen im DFB-Team gehört. Und da abzusehen ist, dass  Philipp Lahm auch bei der EM nicht in einer Art Zweifaltigkeit beide Positionen gleichzeitig bespielen kann, wird das vorerst auch so bleiben. Der Kapitän hat damit kein Problem: "Ich habe auf beiden Seiten absolutes Topniveau." Das hat an guten Tagen auch der Münchner Toni Kroos, der den fahrradfahrenden Schweinsteiger ersetzt und mit dem Madrilenen Samit Khedira an seiner Seite die Doppelsechs im defensiven Mittelfeld bildet. Vor den beiden soll Khediras Vereinskollege Mesut Özil das Spiel dirigieren. Auf der linken Seite im Mittelfeld spielt der ewige Lukas Podolski, der dem Vernehmen nach die Trauerarbeit nach seinem Abstieg mit dem 1. FC Köln abgeschlossen hat, rechts setzt Joachim Löw auf den Münchner Thomas Müller. Und im Sturm wird Mario Gomez seine Chance bekommen, da der eigentlich gesetzte Miroslac Klose noch nicht fit ist.

Lothar Matthäus ist heute Abend übrigens auch im Stadion. In Leipzig hätte er gerne Almog Cohen in Israels Mannschaft wiedergesehen, der inzwischen beim Bundesligisten 1. FC Nürnberg sein Geld verdient, gegen die DFB-Elf aber verletzt fehlt.  Almog Cohen, sagt Lothar Matthäus, sei sein Lieblingsspieler. Weil Almog Cohen ihn "an den jungen Lothar Matthäus erinnert, mal in der dritten Person gesprochen".

Quelle: ntv.de

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