"Spruch ungut, Analyse bleibt" Scholl bereut nur Flapsigkeit der DFB-Kritik
06.07.2016, 21:00 Uhr
Inhaltlich glaubt sich Mehmet Scholl mit seiner harten DFB-Kritik weiter im Recht.
(Foto: imago/Team 2)
Noch mehr als der erste deutsche Pflichtspielerfolg über Italien beschäftigt Fußball-Deutschland nach dem EM-Viertelfinale die Kritik von TV-Experte Mehmet Scholl. Der kritisiert den DFB-Beraterstab und wird dabei sehr persönlich. Zu persönlich, wie er nun einräumt.
ARD-Experte und Ex-Nationalspieler Mehmet Scholl hat sich für seinen "Konsorten-Spruch" gegen DFB-Chefscout Urs Siegenthaler entschuldigt. "Diesen flapsigen Spruch hätte ich mir schenken können", sagte Scholl kurz vor dem EM-Halbfinale zwischen Wales und Portugal im Ersten: "Der war nicht angebracht."
Der 45-Jährige schaue die Spiele der Nationalmannschaft "mit sehr viel Emotionen", da komme es ab und an zu "Gehirnschluckauf", sagte Scholl. Im im Grundsatz bleibe er aber bei seiner Kritik am Analysesystem des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). "Alles, was ich zum Thema Analyse und Beratung gesagt habe - auch Tage später sehe ich das genauso", sagte Scholl: "Da gibt es keinen Grund, zurückzurudern."
Nach dem "Gewitter", die Scholls Aussagen am Samstag unmittelbar nach dem deutschen Viertelfinalsieg gegen Italien ausgelöst hatten, sei nun "der Deckel drauf", sagte der frühere Bayern-Star: "Spruch ungut, Analyse bleibt." Scholl hatte in der ARD-Übertragung nach dem Sieg im Elfmeterschießen Siegenthaler "und Konsorten" als Fehler-Einflüsterer bei Bundestrainer Joachim Löw ausgemacht und vor fast 30 Millionen TV-Zuschauern darüber geschimpft, dass Siegenthaler Löw falsche Tipps gebe - wie die Umstellung auf eine Dreierkette gegen Italien.
"Der Herr Siegenthaler möge bitte seinen Job machen, morgens liegen bleiben, die anderen zum Training gehen lassen und nicht mit irgendwelchen Ideen kommen", hatte Scholl gesagt.
Quelle: ntv.de, cwo/sid