UEFA bewertet sie als Erfolg Mecker-Regel bleibt über die EM hinaus
05.07.2024, 16:16 Uhr
Bundesliga-Schiedsrichter Daniel Siebert sammelt während der EM bereits Erfahrung mit der neuen Regel.
(Foto: dpa)
Der Versuch bei der Fußball-EM verläuft erfolgreich: Die Mecker-Regel entspannt die Arbeit für die Schiedsrichter. Die UEFA beschließt, sie auch für die Klubwettbewerbe einzuführen. Damit dürfen nur noch die Kapitäne mit dem Unparteiischen diskutieren.
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) führt nach den positiven Eindrücken von der EM die neue Mecker-Regel in all ihren Klubwettbewerben ein. Wie der Dachverband mitteilte, sei es ab der neuen Saison unter anderem auch in der Champions League nur noch dem Kapitän gestattet, mit den Referees zu diskutieren. Ist der Kapitän der Torhüter, können die Mannschaften analog zur EM 2024 einen alternativen Feldspieler als Ansprechpartner benennen.
Die Regeländerung habe sich bei der EM in Deutschland als "erfolgreiche neue Kommunikationslinie" zwischen Schiedsrichtern und Spielern herausgestellt, begründete die UEFA den Schritt. Es sei ein "unbestreitbarer Fortschritt für das Image des Fußballs" entstanden. Die Regel habe die Kommunikation über Schiedsrichterentscheidungen verbessert und das gegenseitige Vertrauen gefördert, argumentierte der Dachverband weiter.
Bei der Europameisterschaft war es dank der Regel zu deutlich weniger Rudelbildungen rund um den Schiedsrichter gekommen, größtenteils sprachen lediglich die Spielführer vor. Diskussionsversuche von Spielern ohne Kapitänsbinde wurden gleich mehrfach streng mit einer Gelben Karte geahndet, die Verwarnungen zeigten eine abschreckende Wirkung.
Auch für die deutschen Profiligen wird die Einführung der neuen Regel zur kommenden Saison geprüft. Die Leitung der Spitzenreferees beim Deutschen Fußball-Bund Bundesliga-Schiedsrichter bewertet während der Europameisterschaft diese neue Anweisung der UEFA und will sich nach dem Turnier dazu äußern. Patrick Ittrich, während der EM als Experte für MagentaTV im Einsatz, befürwortete im Pressegespräch die Einführung in der Bundesliga: "Ich finde das gut." Er wolle aber selbstredend auch nicht jeden ohne gewichtigen Grund verwarnen.
Quelle: ntv.de, ara/sid