"Infantino ist mein Freund" Hakimi zeigt nach Attacke gegen FIFA-Boss Reue
18.12.2022, 12:23 Uhr
Entschuldigte sich bei FIFA-Boss Gianni Infantino : Achraf Hakimi.
(Foto: Tom Weller/dpa)
Der marokkanischen Nationalmannschaft gelingt bei der Fußball-Weltmeisterschaft mit dem Halbfinaleinzug Historisches. Doch in den letzten beiden Spielen fühlen sich die Afrikaner verschaukelt. Den Frust darüber lässt Verteidiger Ashraf Hakimi am FIFA-Boss aus.
Marokkos Starspieler Achraf Hakimi von Paris Saint-Germain hat sich bei FIFA-Präsident Gianni Infantino für sein Verhalten nach dem verlorenen Spiel um Platz drei bei der Fußball-WM entschuldigt. Nach dem 1:2 gegen Kroatien hatten Hakimi und seine Mitspieler den katarischen Schiedsrichter Abdulrahman Al Jassim bedrängt, weil der in der Schlussphase bei zwei strittigen Entscheidungen jeweils keinen Elfmeter für Marokko gegeben hatte. Berichten zufolge beschimpfte vor allem Hakimi auf dem Weg in die Kabine hinterher auch Infantino.
"Es ist nichts passiert. Ich war wütend nach der Auseinandersetzung. Also bin ich zu ihm gegangen und habe mich für die Worte entschuldigt, die ich zu ihm gesagt hatte", sagte der ehemalige Spieler von Borussia Dortmund am Samstagabend nach Angaben des marokkanischen Senders Arryadia TV. "Infantino ist mein Freund und ich respektiere ihn sehr. Nichts ist passiert."
"Es war kein fehlender Respekt"
Der Chef des Weltverbands ehrte Kroatien auf dem Rasen des Chalifa International Stadions für den dritten WM-Platz, der 24 Jahre alte Hakimi und die marokkanischen Spieler trafen in Sichtweite von TV-Reportern auf Infantino. Den Berichten zufolge soll sich Hakimi bei Infantino auch über die Schiedsrichter beklagt haben. Bereits nach dem verlorenen Halbfinale gegen Frankreich (0:2) hatte sich der Verband Marokkos mit einem Schreiben über die Leistung von Schiedsrichter Cesar Arturo Ramos Palazuelos beschwert.
Der Einzige, der in diesem Tumult die Ruhe behielt, war Marokkos Trainer Walid Regragui. Er gab dem Schiedsrichter fair die Hand. "Wenn wir ein Spiel verlieren, sind wir immer enttäuscht. Wenn man manchmal etwas überreagiert nach einem Spiel, dann kann das passieren", sagte der 47-Jährige. "Meine Spieler sind sehr ehrgeizig, es war kein fehlender Respekt." Gleichwohl: Den Schiedsrichter nach dem Spiel so zu bedrängen, das sei "nicht der marokkanische Weg". Marokko war mit dem überraschenden Einzug ins Halbfinale ein historischer Coup gelungen: Nie zuvor hatte es eine afrikanische oder arabische Mannschaft unter die letzten vier Teams bei einer Fußball-WM geschafft.
Quelle: ntv.de, ter/dpa