Schiedsrichterin mit VAR-Neuheit Neuseeland schockt Ex-Weltmeister zum WM-Auftakt

Hannah Wilkinson schoss das Tor des Tages.

Hannah Wilkinson schoss das Tor des Tages.

(Foto: AP)

Selbst ein verschossener Elfmeter kann Neuseelands Fußballerinnen nicht stoppen. Die Elf des WM-Gastgebers zeigt gegen favorisierte Norwegerinnen eine starke Leistung und setzt sich zum Turnier-Auftakt knapp durch. Die Schiedsrichterin präsentiert beim Videobeweis eine Neuerung.

Neuseeland hat seine Heim-WM mit einem historischen Erfolg begonnen. Die Außenseiterinnen bezwangen den Ex-Weltmeister Norwegen im Eröffnungsspiel überraschend 1:0 (0:0) und feierten ihren erlösenden ersten Sieg bei der sechsten WM-Teilnahme. In der Gruppe A treffen beide Nationalteams im Verlauf der Endrunde noch auf die Schweiz und die Philippinen.

Im nicht ganz ausverkauften Eden Park von Auckland waren die Neuseeländerinnen vor 42.137 Fans erwartungsgemäß spielerisch limitiert, aber sie gaben alles. Die Zuschauerkulisse bedeutete einen neuseeländischen Fußball-Rekord - bei Frauen und Männern. Rund 60 Prozent ihrer Zweikämpfe gewannen die Gastgeberinnen, Norwegen hatte es trotz seiner ehemaligen Weltfußballerin Ada Hegerberg als Fixpunkt schwer. Torchancen besonders Norwegens waren vor der Pause selten. In der zweiten Halbzeit war es dann Hannah Wilkinson (48.) von Melbourne City, die die zuletzt noch steigerungsfähige WM-Begeisterung im Lande anfachte. Die Torschützin hat einst für den MSV Duisburg gespielt.

Norwegen bemühte sich danach intensiv um den Ausgleich, Tuva Hansen von Bayern München (81.) traf nur die Querlatte. Später bekam die Abwehrspielerin von Bayern München im Strafraum den Ball an den Arm, Ria Percival (90.) schoss den Elfmeter ebenfalls an die Latte. Zuvor feierte die neue Lautsprecher-Erklärung einer Videobeweis-Entscheidung ihre Premiere. Die japanische Schiedsrichterin Yoshimi Yamashita erläuterte Zuschauern und TV-Zuschauern, dass es einen Handelfmeter für den Co-Gastgeber gab.

Australiens Star fehlt zum Auftakt

Norwegens Hansen hatte den Ball an den Arm bekommen, Yamashita hatte den Regelverstoß in Echtzeit übersehen. Die Erklärung der Schiedsrichterin über die Stadionlautsprecher dauerte nur wenige Sekunden. Schon vor der Endrunde in Australien und Neuseeland war die Schiedsrichterspitze des Weltverbands FIFA vom Nutzen der Lautsprecher-Erklärung überzeugt. "Wir wollen mehr Transparenz und mehr Verständnis für die Entscheidung der Unparteiischen schaffen", sagte Referee-Boss Pierluigi Collina. Es wird erwartet, dass die Lautsprecher-Erklärung mittelfristig auch in den nationalen Ligen wie der Bundesliga zum Einsatz kommen wird.

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Um 12 Uhr MESZ (ARD und im Liveticker bei ntv.de) steigt auch Mitausrichter Australien ins Turnier ein. Im Gegensatz zu Neuseeland gelten die Australierinnen als Titelanwärter, im Stadion von Sydney werden gegen Irland 80.000 Fans erwartet. Starspielerin Sam Kerr allerdings fällt kurzfristig mit einer Wadenverletzung für die Partie aus. Deutschland hat sein erstes Spiel erst am Montag gegen Marokko.

Nur wenige Stunden vor dem Anpfiff hatte eine Gewalttat Neuseeland erschüttert. Ein Bewaffneter hatte im Ort des Eröffnungsspiels auf einer Baustelle das Feuer eröffnet und mindestens zwei Menschen getötet. Auch der Schütze selbst sei tot, berichtete die Polizei. Weitere Menschen seien verletzt worden. Der Tatort lag unweit des norwegischen Teamhotels.

Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa

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