Fußball

Stöger bekommt Gnadenfrist 1. FC Köln hakt direkten Klassenerhalt ab

Endzeitstimmung beim 1. FC Köln: Trainer Peter Stöger darf vorerst aber weiterarbeiten.

Endzeitstimmung beim 1. FC Köln: Trainer Peter Stöger darf vorerst aber weiterarbeiten.

(Foto: imago/Sven Simon)

An die große Aufholjagd in der Fußball-Bundesliga glaubt auch Kölns Geschäftsführer Alexander Wehrle nicht mehr: "Unser Ziel muss der Relegationsplatz sein." Der glücklose Trainer Peter Stöger darf aber weitermachen - zumindest vorerst. Zurücktreten will der nicht.

Vier Tore hat der 1. FC Köln auf der Habenseite - nach zwölf Spieltagen. Nie gab es in der Bundesliga-Historie einen Verein, der zu diesem Zeitpunkt schlechter dastand. Und so blickt man auch in Köln realistisch in die Zukunft: Geschäftsführer Alexander Wehrle hat den direkten Klassenverbleib des 1. FC Köln bereits abgehakt. "Man muss jetzt schon so deutlich sagen: Unser Ziel muss der Relegationsplatz sein", sagte Wehrle dem Kölner "Express": "Der ist in Reichweite - da müssen wir dran bleiben."

Gleichzeitig relativierte er auch das Treuebekenntnis zu Trainer Peter Stöger. Der Österreicher werde weiterhin Trainer des abgeschlagenen Tabellenletzten bleiben, versicherte Wehrle - aber. "Peter wird die Mannschaft diese Woche wie gewohnt vorbereiten und auch gegen Arsenal und Hertha BSC auf der Bank sitzen", sagte Wehrle mit Blick auf das Europaliga-Spiel gegen die Londoner und die Liga-Partie gegen Berlin. Einen Rücktritt schloss Stöger auch nach der Pleite gegen Mainz weiterhin aus.

"An jedem anderen Ort wäre der Trainer schon gewechselt worden. Aber Peter Stöger hat hier vier Jahre sehr erfolgreich gearbeitet, er hat großen Rückhalt in der Mannschaft und bei den Fans und wir wären nicht spürbar anders, wenn wir da schon den üblichen Mechanismen gefolgt wären", sagte Wehrle weiter. Auch die 0:1-Niederlage in Mainz wollte Wehrle nicht am Trainer festmachen. "Wir hatten das Gefühl, dass die Mannschaft gut eingestellt ist und einen Plan hat", betonte er: "Der unberechtigte Elfmeter war ein Bruch im Spiel - das war der Mannschaft anzusehen, natürlich ist das dann auch schwer für den Trainer."

Stöger dementierte derweil, dass es sich bei der Zusammenkunft am Samstagabend in der Geschäftsstelle zwischen ihm, Wehrle, Vize-Präsident Toni Schumacher und Sportdirektor Jörg Jakobs um eine Krisensitzung gehandelt habe. "Krisensitzung? Wer hat das gesagt?", fragte er: "Das Treffen war vorher anberaumt worden, und zwar unabhängig vom Ergebnis in Mainz." Themen seien die Besetzung des Sportchef-Postens und mögliche Neuzugänge im Winter gewesen. Zudem versicherte Stöger: "Von einer Selbstaufgabe sind wir weit entfernt. Wir leben noch!"

 Stöger sitzt seit 2013 beim 1. FC auf der Trainerbank - und führte den Klub in der vergangenen Saison nach 25 Jahren zurück in den Europapokal. Lange dürfte aber auch dieser Vertrauensvorschuss nicht mehr reichen.

Quelle: ntv.de, ara/dpa

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