Kein Vertrauen in Kolo Muani 95 Millionen Euro verhinderten "größtmöglichen Schaden"
03.09.2023, 16:59 Uhr
Randal Kolo Muani hat seinen Willen bekommen.
(Foto: picture alliance/dpa/Kessler-Sportfotografie)
Randal Kolo Muani spielt künftig für Paris Saint-Germain, sein Ex-Klub Eintracht Frankfurt bekommt dafür eine Menge Geld. Die 95 Millionen Euro Ablöse lindern den Ärger über den am Ende destruktiven Profi. Eine ähnliche Geschichte wie die des Europapokal-Helden Filip Kostic traute man dem Franzosen nicht zu.
Für Eintracht Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche ist der Abschied von Topstürmer Randal Kolo Muani am Ende "alternativlos" gewesen. "Die Wiedereingliederung wäre sehr, sehr schwer geworden. Das ist ein völlig anderer Fall gewesen als bei Filip Kostic", sagte Krösche bei DAZN am Rande des Bundesliga-Spiels gegen den 1. FC Köln. Muani, der zuvor in den Streik getreten war, wechselte kurz vor Ende der Transferperiode für 95 Millionen Euro zum französischen Meister Paris Saint-Germain.
Kolo Muani hatte bereits vor Wochen seinen dringenden Wunsch, zu PSG zu wechseln, mit wachsendem Nachdruck bei Eintracht Frankfurt hinterlegt. Als sich die Vereine nicht über einen Transfer einig wurden, trat der Stürmer in den Streik und blieb dem Abschlusstraining seines Teams vor dem Rückspiel der Playoffs zur Conference League fern.
Der serbische Nationalspieler Filip Kostic wollte 2021 seinen Wechsel zu Lazio Rom erzwingen. Der Transfer platzte, Kostic lieferte im Anschluss begeisternde Leistungen und wurde zu einem der Gesichter des sensationellen Europa-League-Triumphs der Hessen. 2022 verließ der Flügelspieler den Bundesligisten als Publikumsliebling gen Juventus Turin. "Filip hat nach seinem Fehler und unserer Haltung, ihn dennoch nicht abzugeben, alles für Eintracht Frankfurt gegeben und Geschichte geschrieben", hatte Krösche erklärt. Das traute man Kolo Muani offenbar nicht zu.
"Wir sind Gewinner"
"Manchmal muss man entscheiden: Nicht findet man den kleinstmöglichen Nenner, sondern verhindert man den größtmöglichen Schaden", ergänzte Krösche zu Überlegungen, ob die Eintracht nicht hätte ein Zeichen setzen müssen. Man habe für den Verein entschieden, so Krösche: "Wir sind Gewinner, das muss man ganz klar sagen. Wir haben nahezu das bekommen, was wir haben wollten." Die unschönen Begleitumstände des Muani-Abgangs wollte Krösche nicht mehr bewerten.
Kölns Trainer Steffen Baumgart konnte die in den vergangenen Tagen aufkommende Verärgerung auf Frankfurter Seite indes nicht ganz nachvollziehen. "Frankfurt hat durch zwei Transfers 130 Millionen Euro eingenommen. Alle tun, als ob hier irgendwer ein Verbrechen begangen hätte. Ich bin mir relativ sicher, dass einige das feiern würden. Hier ist das nicht so", sagte Baumgart. Gleichwohl sei das eine Frechheit mit dem Streik. "Aber da muss man sich halt eher mit den Beratern beschäftigen und nicht mit den Spielern."
Quelle: ntv.de, ter/dpa