Fußball

Fußballtalente im Check: VfL Wolfsburg Arnold nutzt die zweite Chance

Gegen Werder Bremen machte Max Arnold das 1:0, die Ex-Bremer Naldo (l.) und Diego (r.) lassen auf diesem Bild dazu die Köpfe hängen.

Gegen Werder Bremen machte Max Arnold das 1:0, die Ex-Bremer Naldo (l.) und Diego (r.) lassen auf diesem Bild dazu die Köpfe hängen.

(Foto: picture alliance / dpa)

21 Punkte nach 12 Spieltagen, 4 Siege in Folge und Tabellenplatz 5: Der VfL Wolfsburg hat nach langer Zeit wieder zurück in die Erfolgsspur gefunden. Das liegt nicht zuletzt am Aufstieg von Maximilian Arnold. Denn seitdem der Shootingstar Gas gibt, läuft der Motor des VW-Clubs rund.

Im Jahre 2009 kam Arnold im Alter von 15 Jahren zum VfL. Zuvor kickte er in der Jugendabteilung von Dynamo Dresden, wo er auch zur Sportschule ging, also rund eine Autostunde entfernt von seinem Geburtsort Riesa. Der Schritt in die Nachwuchsabteilung von Wolfsburg sollte sich als Glücksgriff erweisen.

Nachdem der Mittelfeldspieler zunächst in der U17-Bundesliga professionelle Fußballluft schnuppern durfte, wurde er zwei Jahre später mit dem U19-Team der "Wölfe" deutscher A-Jugendmeister. In der Saison darauf entdeckte ihn ein gewisser Felix Magath, dem neben dem fußballerischen Talent auch die Bodenständigkeit von Arnold gefiel. Im Oktober 2011 stattete Magath ihn mit einem Profi-Vertrag aus.

Am 26. November 2011, also vor rund zwei Jahren, bestritt Arnold im Alter von 17 Jahren sein erstes Bundesliga-Spiel, als er in der Partie beim FC Augsburg (0:2) kurz vor Schluss für Makoto Hasebe eingewechselt wurde. Damit ist er der jüngste Debütant in der Bundesliga-Geschichte der Wolfsburger.

Durchbruch in der Bundesliga

Seinen ersten Bundesliga-Treffer erzielte der heute 19-Jährige am 13. April dieses Jahres gegen Hoffenheim (2:2). Parallel lief es für den 1,83 Meter großen Offensivspieler auch bei den DFB-Junioren nach Plan. Er durchlief alle Nationalmannschaften von U16 bis U20. Vor zwei Monaten traf der Rotschopf in seinem ersten Einsatz für die U20 im Rahmen einer Internationalen Spielrunde beim 2:0-Sieg gegen Polen zur 1:0-Führung.

In dieser Saison schaffte der Spielgestalter in der Bundesliga den Durchbruch. In Augsburg (2:1), gegen Bremen (3:0) und in Frankfurt (2:1) trug sich Arnold drei Mal hintereinander in die Torschützenliste ein. Beim Überraschungscoup gegen Borussia Dortmund (2:1) bewies der Youngster, dass der VfL auch ohne Diego gut und erfolgreich spielen kann.

Die Zeiten der Abhängigkeit von der launischen Diva scheinen vorbei zu sein. Dabei fing die Saison für Arnold alles andere als gut an: Am 1. Spieltag sah er in Hannover (0:4) die Rote Karte, was ihm den unrühmlichen Rekord des jüngsten Rotsünders der Klub-Geschichte einbrachte.

Nachdem er seine Sperre abgesessen hatte, wurde er kurzzeitig durch Trainer Dieter Hecking nicht einmal mehr in den Kader berufen. Glück für Arnold war dann das Verletzungspech von Vieirinha und Ja-Cheol Koo. Seine neue zweite Chance wusste er eindrucksvoll zu nutzen. "Er hat eine schwierige Phase durchgemacht, aber er hat sich gefangen", sagte Kapitän Diego Benaglio.

"Sehr, sehr dankbar"

Dass Arnold Superstar Diego im zentralen Mittelfeld beinahe vergessen macht (der Brasilianer wurde auf die Außenbahn verfrachtet), kann er selbst noch gar nicht richtig fassen. "Ich bin sehr, sehr dankbar, dass ich spielen darf", sagt er ganz bescheiden. Seine Tore feiert er übrigens nach dem Spiel ganz artig mit Apfelschorle. Diego spart indes nicht mit Lob für seinen Teamkollegen. "Er ist im Moment sehr wichtig für uns und wird uns diese Saison sehr helfen. Er ist ein großartiger Fußballer", schwärmte der Dribbler, der den Club womöglich zum Saisonende verlässt.

Mittlerweile sieht man den drohenden Weggang von Diego in Wolfsburg gelassener entgegen - Eigengewächs Arnold sei Dank. Der neue Hoffnungsträger hat bewiesen, dass er das Team mindestens genauso führen kann wie Diego.

Nicht ohne Grund stattete ihn VfL-Manager Klaus Allofs vor der Saison mit einem langfristigen Vertrag bis 2017 aus. "Er ist hier am richtigen Ort. Hier ist er ausgebildet worden, hier mögen ihn die Fans, hier hat er seinen Platz in der Mannschaft." Die Zukunft gehört ganz klar Arnold. Und wenn er seinen Weg fortsetzt, wird die Berufung zur A-Nationalmannschaft nur eine Frage der Zeit sein.

Quelle: ntv.de, sport.de

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