Tod eines Fußballfans in Spanien Atlético verbannt rechtsradikale Ultras
02.12.2014, 16:42 Uhr
"Eine Sache ist, sie zu verbannen": "Frente Atlético".
(Foto: imago/Alterphotos)
Der spanische Fußballmeister Atlético Madrid greift nach dem Tod eines Anhängers von Deportivo am Wochenende durch - und schmeißt die Ultargruppe "Frente Atlético" aus dem Stadion Vicente Calderón. In La Coruña setzen sie auf symbolische Gesten.
Nach dem Tod eines Fußball-Fans als Folge schwerer Krawalle in Madrid sind die spanischen Vereine Atlético Madrid und Deportivo La Coruña auf Distanz zu den verwickelten Ultra-Gruppen gegangen. Meister Atlético teilte mit, die als rechtsradikale eingeschätzte Gruppe "Frente Atlético" sei ab sofort nicht mehr der offizielle Fanklub des Vereins.
Präsident Miguel Angel Gil erklärte im spanischen Fernsehen, dass die Gruppierung aus dem Stadion Vicente Calderón verbannt werde. "Eine Sache ist, sie zu verbannen. Eine andere Sache ist, sie aufzulösen. Ich bin aber niemand, der die Gruppe auflösen kann."
Deportivo will unterdessen nach eigenen Angaben bei den nächsten beiden Heimspielen - am Mittwoch im Pokal gegen den FC Málaga und am Samstag im Liga-Duell gegen denselben Gegner - jene Tribüne "symbolisch schließen", die für Ultras reserviert ist. Vor dem Liga-Spiel zwischen Atlético und Deportivo (2:0) war es am Sonntag zu schweren Ausschreitungen gekommen.
Mehr 200 Ultras gingen in der Nähe des Atlético-Stadions mit Stöcken, Messern und Flaschen aufeinander los - die rechtsradikale "Frente" gegen die als linksradikal geltenden "Riazor Blues" aus La Coruña. Ein Deportivo-Fan wurde dabei in den Fluss Manzanares geworfen. Der 43-Jährige erlitt einen Herz- und Atemstillstand und eine Gehirnerschütterung. Er starb wenige Stunden später im Krankenhaus.
Quelle: ntv.de