Fußball

Trotz Frust und Tränen in Braunschweig Aufstiegsheld Lieberknecht bleibt

Kann Torsten Lieberknecht noch den Bock umstoßen?

Kann Torsten Lieberknecht noch den Bock umstoßen?

(Foto: dpa)

Ein Punkt aus sieben Spielen, Schlusslicht in der Fußball-Bundesliga: Aufsteiger Eintracht Braunschweig fehlt derzeit die Erstligareife. Trainer Torsten Lieberknecht geht das sichtlich an die Substanz. Seine Worte klingen nach Abschied, doch der Verein sagt: Es geht weiter.

Als Torsten Lieberknecht am Montagmorgen beim Auslaufen fehlte, bekamen es die eingefleischten Fans von Eintracht Braunschweig mit der Angst zu tun. Wirft der Aufstiegsheld nach dem nächsten schweren Rückschlag wirklich hin? Folgt den emotional geäußerten Selbstzweifeln nach dem 0:4 (0:1) gegen den VfB Stuttgart tatsächlich die Trennung?

Sportdirektor Marc Arnold wischte alle Abschiedsgerüchte schnell beiseite - er gibt die Hoffnung auf ein baldiges Ende der sportlichen Misere nicht auf. "Rücktrittsgedanken sind weit hergeholt", sagte Arnold. Vielmehr sei Lieberknechts Frust schon wieder ein Stück weit Arbeitseifer gewichen: "Es ist nach einer Nacht nicht weggewischt, er macht sich natürlich seine Gedanken. Bei unserem Gespräch hatte ich aber schon das Gefühl, dass es in ein bis zwei Tagen wieder anders aussehen wird."

"Eine Stärke, dass er emotional ist"

Nach der klaren Niederlage gegen die Schwaben, der sechsten in sieben Ligaspielen, hatte sich Lieberknecht mit bemerkenswert offenen Worten selbst infrage gestellt. "Ich habe den Verein 2008 übernommen, als er fast am Boden lag. Jetzt, in der Bundesliga, versuche ich, Lösungen zu finden. Viele Dinge, die ich probiere, fruchten nicht", hatte er mit stockender Stimme und Tränen in den Augen gesagt. Bei der Aufstellung habe er daneben gelegen und nicht die richtigen Lösungsansätze während des Spiels gefunden.

 Der Mann, der die Eintracht aus der 3. Liga nach 28 Jahren zurück ins Fußball-Oberhaus geführt hatte, war spürbar angeschlagen: "Die Niederlage ist schwer zu ertragen. Es ist schwer, Optimismus zu versprühen. Dieser Rückschlag bringt mich ins Grübeln." Am Tag danach wollte er nicht mehr reden und blieb in der Kabine.

"Es ist eine Stärke von Torsten, dass er emotional ist. Das hat uns in die Bundesliga gebracht", sagte Arnold, "wenn er das so gespürt hat und artikulieren wollte, dann ist das für ihn richtig." Die Eintracht sei eben auch ein etwas anderer Verein: "Wir sind nach 28 Jahren über einen etwas anderen Weg zurückgekehrt, und da ist es sicher nicht verkehrt, dass der Trainer mal etwas anders ist." Arnold glaubt weiterhin, dass nicht viel zum ersten Pflichtspielsieg seit April fehlt und nimmt nun die Mannschaft in die Pflicht. "Nach dem 34. Spieltag wird man wissen, ob die Qualität für die Bundesliga gereicht hat", sagte der Manager, "jeder Einzelne muss sicherstellen, dass er alles für den Verein tut, und wir müssen weiter an uns glauben."

Quelle: ntv.de, Peer Lasse Korff, sid

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