Ohne Götze im Champions-League-Finale BVB-Coach Klopp bastelt an Plan B
22.05.2013, 19:09 Uhr
BVB-Coach Jürgen Klopp muss im wichtigsten Spiel der Saison auf Mario Götze verzichten, seinen wichtigsten Spieler.
(Foto: dpa)
Der Countdown zum Champions-League-Finale läuft, von einer optimalen Vorbereitung beim BVB kann nicht die Rede sein: Der Ausfall von Edeltechniker und Bald-Bayer Mario Götze schmälert die Vorfreude auf das Duell mit dem FC Bayern. Jürgen Klopp muss umbauen.
Aus der Traum für Mario Götze vom großen Fußball-Spektakel in Wembley. Alle Hoffnungen des Dortmunders Jungstars auf einen Einsatz im Champions-League-Finale am Samstag (20.45 Uhr/ZDF) gegen den FC Bayern in London erwiesen sich als Wunschdenken. Die Oberschenkelverletzung des 20-Jährigen ist wieder aufgebrochen, er fällt definitiv aus. Ein Abschiedsspiel für die Borussia auf großer internationaler Bühne bleibt dem Pechvogel damit verwehrt. Das von den Fans mit Spannung - und sicher auch Argwohn - erwartete Duell von Götze mit seinen künftigen Mitstreitern aus München wird es nicht geben.
Kaum war die Hiobsbotschaft verkündet, wurde jenseits der verschlossenen Tore am zugigen und nasskalten Trainingsgelände im Ortsteil Brackel über den möglichen Götze-Ersatz diskutiert. Als Reaktion auf den großen Rummel um das Sorgenkind hatte Trainer Jürgen Klopp seine ursprünglichen Planungen geändert und die Medien kurzerhand ausgesperrt.
Herbe sportliche Schwächung
Trotz der pikanten Situation, dass Götze in Wembley gegen seinen künftigen Klub aufgelaufen wäre: Der Ausfall des Edeltechnikers trifft die Borussia hart. Zudem ist noch immer offen, ob Abwehrchef Mats Hummels rechtzeitig fit wird. Für Klopp wird die Nominierung der Startelf deshalb zum Puzzlespiel. Die Personalprobleme zwingen ihn zu Überlegungen über einen Plan B. "Es wäre eine Umstellung. Aber ich weiß eigentlich, was auf der 10er-Position zu tun ist", kommentierte Ilkay Gündogan Spekulationen, wonach er nun im zentralen offensiven Mittelfeld zum Einsatz kommen könnte.
Ermutigender sind die Fortschritte bei Hummels. Der BVB-Abwehrchef, der sich am Samstag beim 1:2 gegen 1899 Hoffenheim eine Dehnung des Außenbandes zugezogen hatte, absolvierte bereits am Dienstag erste Laufübungen. Wird er nicht fit, wäre der in der Champions League erprobte Felipe Santana erste Wahl.
Als möglicher Ersatz für Götze wird vor allem Reus gehandelt. Bereits beim Bundesliga-Kehraus am vergangenen Samstag versuchte sich der beim BVB normalerweise auf der linken offensiven Außenposition eingesetzte ehemalige Mönchengladbacher als Spielmacher.
Reus als Zehner, Großkreutz zur Deckung
Das werteten viele Beobachter als Generalprobe für den Saison-Showdown am Samstag (20.45 Uhr/ZDF) in Wembley. "Bis zur 70. Minute haben wir ein wirklich starkes Spiel gezeigt", urteilte Klopp trotz der Niederlage gegen Hoffenheim. Der Vorteil: Statt Reus käme der deckungsstärkere Kevin Großkreutz als Außen zum Einsatz, der die Kreise von Philipp Lahm eingrenzen und in Notfällen zudem gegen Arjen Robben in der Defensive aushelfen könnte.
Nicht auszuschließen, dass Klopp anders plant. Ähnlich wie Reus hat auch Gündogan seine Qualitäten als Götze-Ersatz bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Beim 6:1-Kantersieg Mitte April beim Absteiger Greuther Fürth überzeugte der 22-Jährige als Regisseur und zweifacher Torschütze.
Götze-Ersatz und Rechtsverteidiger
Egal wie sich Klopp entscheidet, als Dauerlösung taugt weder die eine noch die andere Lösung. Deshalb sichtet die BVB-Führung intensiv den Transfermarkt nach hochkarätigen Alternativen. Aussichtsreichster Kandidat ist Kevin de Bruyne, der bei FC Chelsea unter Vertrag steht und zuletzt als Leihspieler bei Werder Bremen überzeugte.
Darüber hinaus sucht der BVB einen Rechtsverteidiger. Schließlich muss der seit Monaten an Hüftproblemen leidende Stammspieler Lukasz Piszczek nach dem Champions-League-Finale an der Hüfte operiert werden. Nach Informationen der "WAZ" droht dem polnischen Nationalspieler eine Zwangspause von bis zu fünf Monaten. Für Piszczek wäre es nicht die erste Hüft-OP. Schon in seiner Zeit bei Hertha BSC hatte er sich Ende 2008 einem Eingriff unterziehen müssen und war fast ein halbes Jahr ausgefallen.
Quelle: ntv.de, dpa