FC Bayern träumt, Hoffenheim zittert BVB gierig auf Derby-Revanche
09.03.2013, 12:46 Uhr
Schalkes Julian Draxler und Dortmunds Jakub Blaszczykowski sind zwei potenzielle Hauptdarsteller im 142. Revier-Derby.
(Foto: dpa)
Die große Meisterschaft geht in dieser Saison an den FC Bayern, die kleine wird am 25. Spieltag in Gelsenkirchen vergeben. Im Revier-Derby zwischen Schalke und Dortmund geht es ums Prestige, aber auch um Punkte für das internationale Geschäft. Fürth und Hoffenheim greifen im Keller-Stresstest nach dem letzten Strohhalm.
Im Schatten des mit Spannung erwarteten Revier-Derbys kann der FC Bayern München schon auf die Zielgerade im Titelrennen einbiegen. Sollte Meister Borussia Dortmund das Derby beim FC Schalke verlieren und Bayer Leverkusen in Mainz nicht gewinnen, würde der souveräne Tabellenführer mit einem Erfolg über Fortuna Düsseldorf auf 20 Punkte davonziehen. Die Meisterschale könnte dann womöglich schon im März vergeben werden.
Karl-Heinz Rummenigge erklärte im Interview mit dem Kölner "Express" Vor- und Nachteile eines sehr frühzeitigen Titelgewinns. "Die einen sagen, man hätte den Rücken frei für die anderen Wettbewerbe. Die anderen vermuten, das wäre der Spannung abträglich, wenn nicht mehr in jedem Spiel 100 Prozent gefordert werden", sagte Bayerns Vorstandschef vor der Partie des 25. Spieltags der Fußball-Bundesliga agegen den Aufsteiger. "Es kommt gegen Düsseldorf darauf an, die Spannung hochzuhalten", forderte Rummenigge mit Blick auf das Champions-League-Rückspiel gegen den FC Arsenal. Die Ausgangslage gegen die Engländer ist nach dem 3:1-Sieg in London allerdings komfortabel.
Alle brennen auf das Revier-Derby
Das Viertelfinale in der Königsklasse, das der BVB nach der 3:0-Gala gegen Donezk schon erreicht hat, peilen auch die Schalker an. Doch zuvor elektrisiert die Massen im Pott das 142. Revier-Derby, das für Schalke-Boss Clemens Tönnies eine "kleine Meisterschaft" ist. Mit zwei Siegen in Serie im Rücken haben die Schalker ihre gute Form wieder gefunden und hoffen auf den zweiten Coup. "Das Derby kommt zur rechten Zeit", sagte Torhüter Timo Hildebrand dem Fachmagazin "kicker".
Beim BVB allerdings sitzt der Stachel von der 1:2-Heimniederlage in der Hinrunde noch tief. Damals leistete sich Coach Jürgen Klopp mit einer überraschend aufgebotenen Dreier-Abwehrkette einen ebenso schweren wie ungewohnten taktischen Fehler, auch wenn er ihn nach gut 20 Minuten korrigierte. "Wir hatten uns was ausgedacht. Das hat nicht so richtig funktioniert", räumte Klopp ein. Einen ähnlichen Fauxpas will er nun vermeiden.
Klopp erklärte, er sei regelrecht gierig auf das Duell mit dem ungeliebten Nachbarn. "Weil sich die Möglichkeit bietet, etwas mehr Abstand zu schaffen zu den Plätzen, die wir nicht mehr als Erfolg akzeptieren würden." Wenn man davon ausgeht, dass neben den Bayern und dem BVB auch Leverkusen einen Champions-League-Platz sicher hat, sind diese von Klopp angesprochenen Tabellenplätze von mindestens sieben anderen Clubs heiß begehrt. Im Idealfall reicht Rang sieben für die Qualifikation zur Europa League, auch Platz vier ist weiterhin umkämpft.
Gladbach schaut nach oben
Ein Anwärter auf einen internationalen Startplatz ist auch wieder Borussia Mönchengladbach. Mit zwei Heimspielen in Serie kann sich die Elf von Trainer Lucien Favre wieder in eine gute Position bringen. "Der Sieg in Frankfurt war sehr wichtig für den Kopf. Jetzt wollen wir weiter punkten", sagte der Borussen-Coach.
Allerdings kommt in Werder Bremen ein angeschlagener Gegner, der zuletzt drei Spiele nacheinander verlor. "Das wird für uns eine gute Herausforderung", meinte Bremens Geschäftsführer Sport, Thomas Eichin, der früher für die Borussia am Ball war.
Fürth hat "die Rote Laterne satt"
Die wohl letzte Chance auf das Erreichen des Relegationsplatzes bietet sich den beiden Schlusslichtern 1899 Hoffenheim und Greuther Fürth im direkten Duell. Da der FC Augsburg zum Auftakt des 25. Spieltags daheim gegen den 1. FC Nürnberg verlor, würde der Sieger des Kellerduells auf zwei bzw. vier Punkte heranrücken. "Vom Mentalen wird es schon eine große Aufgabe für beide Mannschaften", sagte Hoffenheims Coach Marco Kurz.
Manager Andreas Müller versprach, man werde sich "bis zum letzten Atemzug" gegen den Sturz in die 2. Liga stemmen. Für den Fürther Coach Ludwig Preis, der nicht über die Fußballlehrer-Lizenz verfügt, ist es vorerst das letzte Spiel als Cheftrainer. Seine Ansage vor dem Abstiegs-Duell ist deutlich: "Wir haben die Rote Laterne satt."
Quelle: ntv.de, dpa