Fußball

Neuer Vertrag nur als Meister?BVB setzte Favre wohl ein Titel-Ultimatum

26.08.2020, 16:42 Uhr
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Ist beim BVB bald Schluss mit lustig? Lucien Favre soll vor einer Mammutaufgabe stehen. (Foto: imago images/Kirchner-Media)

Borussia Dortmund hat keine Lust mehr auf Vize-Meisterschaften, in dieser Saison muss der Titel her. Zumindest, wenn Trainer Lucien Favre eine Zukunft beim BVB haben will. Die Verantwortlichen sollen dem Schweizer eine klare Ansage gemacht haben.

Holt Borussia Dortmund 2021 nicht den Meistertitel, könnte Lucien Favres Zeit bei Borussia Dortmund beendet sein. Der Vertrag des Schweizers endet zwar ohnehin im kommenden Sommer, eine Verlängerung kommt für die BVB-Bosse aber wohl nur beim Gewinn der Schale infrage. Das will die "Sport Bild" erfahren haben. Favre sei die Vorgabe bewusst, weswegen der 62-Jährige nun eindeutig seinen eigenen Kurs fahren will.

Als Beispiele dafür führt die Sportzeitschrift unter anderem Emre Can an. Mit dem deutschen Nationalspieler, den man sich in der Winterpause der vergangenen Saison immerhin 25 Millionen Euro kosten ließ, auch um im defensiven Mittelfeld die eigene Präsenz zu erhöhen, plant Favre als Abwehrspieler - in einer Viererkette. Die Klubführung soll mit dem vorhandenen Personal hingegen eine Dreierkette bevorzugen.

Ein riskantes Spiel, startete Favre doch auch 2019/20 mit einer Viererkette, musste nach ausbleibenden Erfolg aber auf drei Verteidiger wechseln. Bereits im zurückliegenden Trainingslager in Bad Ragaz und den letzten Testspielen schickte Favre den BVB mit vier Verteidigern auf den Rasen, probte aber auch andere Formationen ein.

"Das obliegt natürlich dem Trainer"

Zudem forderte der detailverliebte Übungsleiter das Spielermaterial für zwei beinahe gleichwertige Startformationen: "Wir brauchen zwei Mannschaften, zwei richtige Mannschaften - aber die haben wir noch nicht." Mit der Leihe des jungen Brasilianers Reinier von Real Madrid hat der BVB inzwischen nachgelegt, Baustellen sieht Favre "Sport Bild" zufolge allerdings weitere. Zwar würde der 29 Spieler umfassende Kader der Borussen durchaus genug Quantität für zwei Teams hergeben, Favre fehle es jedoch "an Qualität", heißt es.

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Das größte Manko soll der Eidgenosse auf der linken Seite sehen. Für die "A-Elf" sind dort Raphael Guerreiro und Thorgan Hazard eingeplant, in der "B-Elf" sind die Positionen angeblich vakant, zumal Nico Schulz, den der BVB erst im Sommer 2019 für 25 Millionen Euro verpflichtet hatte, keine große Rolle in Favres Planungen spielen soll. Der Nationalspieler machte in der abgelaufenen Runde nur elf Bundesligaspiele. Auch Marius Wolf, für den man 2018 vergleichsweise bescheidene fünf Millionen Euro an Eintracht Frankfurt überwiesen hatte, ist außen vor.

Dass die Informationen der "Sport Bild" zutreffen könnten, lassen auch die unterschiedlichen Aussagen von Favre und BVB-Manager Michael Zorc erahnen. Während Favre seinen Kader noch nicht ausreichend aufgestellt sieht, erklärte Zorc unlängst vielsagend: "Ich finde, dass wir gut aufgestellt sind. Der Umgang mit diesem Kader obliegt nun natürlich dem Trainer." Es scheint, als gebe es Redebedarf. Oder es kommen einfach ganz schnell viele Punkte aufs schwarz-gelbe Konto.

Quelle: sport.de

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