Fußball

Leverkusen rettet spät Punkt"Richtig schlecht": BVB blamiert sich gegen norwegischen No-Name-Klub

10.12.2025, 22:55 Uhr
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Wer hätte das gedacht? Bodö/Glimt holt einen Punkt in Dortmund. (Foto: picture alliance / BILDBYRÅN)

Nichts ist es mit dem sicher geglaubten Sieg in der Champions League: Borussia Dortmund lässt wichtige Punkte gegen den norwegischen Außenseiter FK Bodö/Glimt liegen - und trennt sich 2:2-Remis. Derweil ärgert sich Bayer Leverkusen über einen Elfmeter für Newcastle United.

Bayer Leverkusen - Newcastle United 2:2 (1:0)

Ohne Trainer Kasper Hjulmand hat Bayer Leverkusen den ersten Heimspielerfolg in dieser Champions-League-Saison verpasst, aber dank eines späten Treffers von Alejandro Grimaldo ein Unentschieden gerettet. Gegen Newcastle United um die beiden deutschen Nationalspieler Nick Woltemade und Malick Thiaw erkämpfte sich der Fußball-Bundesligist ein 2:2 (1:0), verpasste damit aber den dritten Sieg in Serie in der Königsklasse.

Ein Eigentor von Bruno Guimaraes (13. Minute) brachte die Werkself vor 30.210 Zuschauern im ausverkauften Leverkusener Stadion in Führung. In der zweiten Halbzeit drehten ein verwandelter Elfmeter von Anthony Gordon (51.) und ein Treffer von Joker Lewis Miley (74.) das Spiel zugunsten der Gäste aus der Premier League. In der 88. Minute erzielte dann Grimaldo den verdienten Ausgleich. Zwei Spieltage vor Abschluss der Gruppenphase hat die Werkself nun neun Punkte auf dem Konto und kann vor den letzten beiden Partien bei Olympiakos Piräus und gegen Villarreal auf die Playoffs hoffen.

90 Minuten vor Anpfiff hatte Bayer 04 bekanntgegeben, dass Cheftrainer Hjulmand "aus persönlichen Gründen" ausfalle und Co-Trainer Rogier Meijer übernehme. In der Startelf nahm Bayer im Vergleich zur Niederlage in Augsburg drei Änderungen vor: Für Loic Badé, Christian Kofane und den für den Wettbewerb nicht gemeldeten Jonas Hofmann rückten Jarell Quansah, Arthur sowie der zuletzt angeschlagene Grimaldo in die Anfangsformation.

Beim letzten Champions-League-Auftritt des Jahres begann Leverkusen abwartend und überließ den Gästen zunächst den Ball. Nach rund zehn Minuten übernahm die Heimmannschaft aber zunehmend die Kontrolle und sorgte früh für Jubel: Nach einer Ecke von Aleix Garcia an den zweiten Posten stieg der nach zwei Spielen Rot-Sperre zurückgekehrte Kapitän Andrich am höchsten. Sein Kopfball landete von Guimaraes' Rücken abgefälscht unhaltbar im Tor.

Nach einem Foul an Patrik Schick durch den gebürtigen Düsseldorf Thiaw kurz vor dem Strafraum - bei dem erst der VAR einen Elfmeter einkassierte - hatte die Werkself wenig später die Chance, die Führung auszubauen. Doch Freistoßspezialist Grimaldo setzte die Kugel aus rund 16 Metern über das Tor (24.).

Bayer Leverkusen - Newcastle United 2:2 (1:0)

Tore: 1:0 Bruno Guimaraes (13., Eigentor), 1:1 Gordon (51., Foulelfmeter), 1:2 Miley (74.), 2:2 Grimaldo (88.)

Leverkusen: Flekken - Quansah, Andrich, Tapsoba - Maza, Garcia - Arthur (90. Badé), Tillman (85. Echeverri), Grimaldo, Poku (71. Tella) - Schick (46. Kofane); - Trainer: Meijer.

Newcastle: Ramsdale - Livramento, Thiaw, Burn, Hall - Tonali, Bruno Guimaraes, Joelinton (60. Miley) - Barnes (78. Murphy), Woltemade (90.+3 Wissa), Gordon (90.+3 Ramsey); - Trainer: Howe.

Schiedsrichter: Serdar Gözübüyük (Niederlande)

Gelbe Karten: Poku, Garcia - Thiaw, Ramsdale

Zuschauer: 30.210 (ausverkauft)

Nach einem Eckball von Guimaraes hatte Leverkusen dann Glück: Nach Chaos im Strafraum verfehlte Woltemade knapp den Pfosten (32.). Torhüter Mark Flekken (36.) verhinderte kurz später einen Einschlag, als Garcia den Ball beim Klärungsversuch aufs eigene Tor lenkte.

Kurz nach Wiederanpfiff hatte Lewis Hall (48.) die bisher beste Chance für Newcastle, scheiterte aber aus spitzem Winkel knapp am Pfosten. Dann unterlief Flekken ein Fehler: Er vertändelte den Ball gegen Woltemade und brachte ihn anschließend im Strafraum zu Fall. Den Elfmeter verwandelte Gordon sicher.

Nach dem Ausgleich erhöhte Leverkusen den Druck, doch bei einem Konter der Engländer rettete der Rücken von Flekken nach einem Schuss von Gordon (63.). Eine gefährliche Gelegenheit von Poku auf der Gegenseite fälschte Hall über das Tor (69.) ab. Doch auf der anderen Seite fiel das Tor: Bayer verzweifelte an Gordon, der Joker Miley zentral in Szene setzte, sodass dieser zum 2:1 einköpfte. Doch die Werkself gab nicht auf und drängte auf den Ausgleich, den Grimaldo mit einem Flachschuss erzielte.

Borussia Dortmund - FK Bodö/Glimt 2:2 (1:1)

Später Schock für den BVB: Mit einem überraschenden Ausrutscher hat Borussia Dortmund einen Jubiläumssieg und den vorzeitigen Einzug in die K.-o.-Runde der Champions League verpasst. Trotz eines Doppelpacks des Kritikers Julian Brandt blamierte sich der BVB gegen den krassen Außenseiter FK Bodö/Glimt mit einem 2:2 (1:1) und gab damit den 100. Erfolg in der Königsklasse und deren Vorgängerwettbewerb, dem Landesmeisterpokal, aus der Hand. Bei einem Sieg hätte das Team von Trainer Niko Kovac schon zwei Spieltage vor Ende der Ligaphase zumindest die Playoffs sicher gehabt. Doch statt eines Pflichtsiegs zu Hause setzte es einen bitteren Rückschlag.

"Jeder spielt so ein bisschen sein Spiel. Die Spieler, die reinkommen, verlieren jeden Ball. Und ich sage immer: Winner-Mentalität bedeutet auch mal, das Spiel zu killen. Das haben wir gar nicht hinbekommen", sagte Nico Schlotterbeck bei DAZN: "Wir wollen es ein bisschen schön machen und das reicht dann nicht. Wir spielen Champions League und das ist viel zu wenig. Es ist nicht bitter, sondern einfach richtig schlecht."

Ausgerechnet Brandt, der jüngst die Spielweise kritisiert hatte ("Nicht meine Art und Weise, Fußball zu spielen"), traf in seinem 500. Profispiel doppelt (18./51.), sein zweiter Treffer war zugleich das 300. Dortmunder Tor in der Champions League. Doch jubeln konnten die Fans dennoch nicht, Jens Petter Hauge (75.) glich wie aus dem Nichts noch aus. In den letzten beiden Vorrundenspielen im Januar bei Tottenham Hotspur und gegen Inter Mailand geht es für das Team von Trainer Niko Kovac darum, sich eine gute Ausgangsposition für die Qualifikation für das Achtelfinale zu sichern. Für den norwegischen Champions-League-Neuling traf Haitam Aleesami zum zwischenzeitlichen 1:1 (42.).

Borussia Dortmund - FK Bodö/Glimt 2:2 (1:1)

Tore: 1:0 Brandt (18.), 1:1 Aleesami (42.), 2:1 Brandt (51.), 2:2 Hauge (75.)

Dortmund: Kobel - Anselmino (76. Can), Anton (33. Svensson), Schlotterbeck - Yan Couto (76. Ryerson), Jobe Bellingham, Nmecha, Bensebaini - Beier (67. Adeyemi), Brandt - Fabio Silva (67. Guirassy); - Trainer: Kovac.

Bodö/Glimt: Haikin - Sjövold, Björtuft, Aleesami (68. Nielsen), Määttä (82. Klynge) - Evjen, Berg, Fet (46. Saltnes) - Blomberg (68. Jörgensen), Högh (68. Helmersen), Hauge; - Trainer: Knutsen.

Schiedsrichter: Erik Lambrechts (Belgien)

Gelbe Karten: Adeyemi / -

Zuschauer: 81.365 (ausverkauft)

Grund zur Freude hatten die BVB-Fans vor dem Anpfiff, als Marco Reus eineinhalb Jahre nach seinem Abschied nach Dortmund zurückkehrte und sich von der "Süd" feiern ließ. "Ich habe hier am Ende in dem Verein mein ganzes Leben verbracht", sagte der ehemalige Kapitän, der erstmals als DAZN-Experte auftrat - und vom BVB kurzerhand zum Vereinsbotschafter ernannt wurde.

Kovac hatte für die Partie erneut rotiert: Auf vier Positionen veränderte er die Startelf gegenüber dem 2:0 am vergangenen Sonntag gegen die TSG Hoffenheim - ins Team kamen unter anderem Ramy Bensebaini, der erstmals seit Anfang November wieder von Beginn an spielte, und Jobe Bellingham. Bis zur 67. Minute nur auf der Bank saß Torjäger Serhou Guirassy, der in neun Champions-League-Heimspielen für Dortmund zwölf Treffer erzielt hatte.

Die Norweger, deren Saison am 30. November geendet hatte, waren sofort in der Defensive gefordert: Brandts Kopfball strich knapp über die Latte (5.). Doch auch offensiv hatte der entthronte Meister zwei frühe Chancen durch Kasper Högh zu bieten (7./12.). Da auf der Gegenseite auch Felix Nmecha Torhüter Nikita Haikin zu einer Parade zwang (13.), bot die erste Viertelstunde mehr Unterhaltung als das gesamte Spiel gegen Hoffenheim. Das 1:0 resultierte aus einem Fehler der Gäste. Fabio Silva hatte den Norwegern im Spielaufbau den Ball stibitzt. Nur zwei Minuten später vergab Maximilian Beier per Kopf die Großchance zum 2:0 (20.).

Schon früh musste Kovac Abwehrchef Waldemar Anton ersetzen, der mit einer Oberschenkelverletzung ausschied (33.). Der Ausgleich zum 1:1 fiel überraschend: Aleesami köpfte völlig frei ein. Kurz nach der Pause staubte Brandt zum 2:1 ab, nachdem Beier mit einem Kopfball an Haikin gescheitert war. Mit der erneuten Führung im Rücken erspielte sich Dortmund einige Chancen, vergab aber die frühe Vorentscheidung - und wurde am Ende noch geschockt.

Quelle: ntv.de, ses/sid/dpa

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