Streit um Registrierung Barça zieht in Posse ums Wunderkind den Kürzeren
25.03.2023, 17:20 Uhr
Gavi ist das Juwel des FC Barcelona.
(Foto: picture alliance / NurPhoto)
Der FC Barcelona operiert weiterhin am finanziellen Abgrund. Das macht das Arbeiten so kompliziert, dass nun Klubjuwel Gavi, sportlich längst im Profiteam etabliert, wieder zum Nachwuchsspieler zurückgestuft werden muss.
Gavi ist eines der begeisterndsten Versprechen des spanischen Fußballs, der 18-Jährige hat sich beim FC Barcelona längst ins Rampenlicht gespielt. Beim designierten spanischen Meister gehört der Offensivspieler in dieser Saison zum Kernpersonal: In 37 Pflichtspielen stand er als Profi für die Katalanen auf dem Platz. Doch das Mega-Talent gehört nicht mehr zum Profikader der Blaugrana - weil der finanziell klamme Klub in einer Auseinandersetzung mit der Liga vor Gericht unterlegen ist. Gavi, der "Golden Boy" des europäischen Fußballs, wird wieder zum Nachwuchsspieler. Zumindest auf dem Papier. Kurzfristig dürfte die Entscheidung des Gerichts keine Auswirkungen haben, aber dem Klub droht offenbar Gefahr.
Im vergangenen September hatte der Klub den Vertrag seines Nachwuchsspielers bis 2026 verlängert, seit Januar stritt man sich mit der Liga: der Hochbegabte sollte nicht nur sportlich, sondern auch bürokratisch - und natürlich finanziell zum Profi werden. Doch weil der FC Barcelona weiter in großen finanziellen Schwierigkeiten steckt, verweigerte die Liga die Registrierung des spanischen Nationalspielers.
Eine Gehaltsanpassung, so sagte La Liga, habe die Gehaltsobergrenze der Katalanen nicht hergegeben. Gavi kann dem Urteil zufolge erst dann als Spieler der ersten Mannschaft registriert werden, wenn die Katalanen ihre Gehaltskosten reduzieren. Auch seine zugedachte Nummer im Profikader - die 6 - sollte Gavi verlieren. Zur Erinnerung: Auch um die Spielberechtigung des spektakulären Neuzugangs Robert Lewandowski für seinen neuen Klub musste lange gestritten und gezittert werden.
Im Januar war der FC Barcelona vor Gericht gezogen und erreichte eine einstweilige Verfügung , die La Liga zur Registrierung des Spielers zwang. Gleichzeitig erging die Aufforderung an den Klub, eine Klage einreichen, damit die Angelegenheit vor Gericht geklärt werden kann. Die Klage aber erreichte das zuständige Gericht einen Tag zu spät - und Gavis Registrierung auf Zeit wurde wieder rückgängig gemacht: Er ist jetzt wieder in der Jugendmannschaft registriert - und muss die Nummer 30 tragen, weil die Nummern 1-25 Mitgliedern des Profikaders vorbehalten sind.
Gavi darf auch als Jugendspieler im Profiteam eingesetzt werden, Auswirkungen auf den Rest der Saison dürfte die Entscheidung des 10. Handelsgerichts Barcelona sportlich nicht haben. Stress verursacht die juristische Niederlage dem FC Barcelona aber doch: Nach einem Bericht von "The Athletic" enthält der Vertrag Xavis nicht nur eine Ausstiegsklausel in Höhe von einer Milliarde Euro, sondern auch einen Passus, wonach das Arbeitspapier seine Gültigkeit verliert, wenn der Verein Gavi nicht bis zum 30. Juni 2023 als Profi registriert. In diesem Falle wäre das Klubjuwel in der kommenden Transferperiode ablösefrei zu haben.
Quelle: ntv.de, ter