Fußball

Kein Glanz in der Königsklasse Bayern-Dusel schlägt Florenz

Nur durch ein Abseitstor in der 89. Minute hält die Siegesserie des FC Bayern auch in der Champions League. Gegen den AC Florenz, der zudem einen fragwürdigen Platzverweis kassiert, schaffen die Münchner im Achtelfinal-Hinspiel den 13. Pflichtsieg in Folge. Da hinten die Null nicht steht, müssen sie dennoch ums Weiterkommen zittern.

Heimbonus: Bayerns Klose durfte aus eindeutiger Abseitsposition das Siegtor erzielen.

Heimbonus: Bayerns Klose durfte aus eindeutiger Abseitsposition das Siegtor erzielen.

(Foto: REUTERS)

Der Siegeszug geht weiter, aber dem FC Bayern München droht in der Champions League trotzdem eine Zitterpartie. Zwar feierte der deutsche Fußball-Rekordmeister zum Auftakt der K.o.- Spiele beim 2:1 (1:0) gegen den AC Florenz seinen 13. Pflichtspiel-Erfolg in Serie, doch das Gegentor könnte den Bayern im Achtelfinal-Rückspiel am 9. März zum Verhängnis werden.

Vor 66.000 Zuschauern trafen Arjen Robben (45.+3 Minute/Foulelfmeter) und Miroslav Klose (89.) aus klarer Abseitsposition für die favorisierten Münchner. Per Krøldrup (50.) schaffte den nicht einmal unverdienten zwischenzeitlichen Ausgleich für den Tabellenelften der Serie A, der die Partie nach einer umstrittenen Roten Karte gegen Massimo Gobbi (73.) zu zehnt beendete.

Abwehr erneut wackelig

Im Beisein von UEFA-Chef Michel Platini und Bundestrainer Joachim Löw agierten die in Bestbesetzung angetretenen Bayern wie schon in den vorherigen Spielen in der Defensive äußerst nachlässig. So kamen die in ihrer Liga seit fünf Partien sieglosen Italiener nach einem Missverständnis zwischen Daniel van Buyten und Keeper Hans-Jörg Butt zur ersten guten Einschussmöglichkeit, doch Alberto Gilardino (10.) konnte von dem Fehler nicht profitieren. Sechs Minuten später stand der Stürmer dann plötzlich frei, kam aber ins Straucheln.

Es war ein hart umkämpftes Spiel in München, mit dem besseren Ende für die Hausherren.

Es war ein hart umkämpftes Spiel in München, mit dem besseren Ende für die Hausherren.

(Foto: AP)

Die Bayern, die nach ihren Erfolgserlebnissen im Dutzend vor Selbstbewusstsein eigentlich hätten strotzen müssen, präsentierten sich weiter ungewohnt hektisch. Chancen der Gastgeber, bei denen die erneut mit Robben und Franck Ribéry besetzte Kreativ-Zentrale von der geschickt stehenden AC-Defensive bis dahin gut abgeschirmt wurde, waren Mangelware.

Mario Gomez (13.) scheiterte an Torhüter Sebastién Frey, der sein Können auch bei einem satten Ribéry-Linksschuss bewies (22). Als sich beide Teams schon auf die Pause eingestellt hatten, stieg Florenz' Däne Krøldrup in der Nachspielzeit Ribéry ungestüm auf die Füße - Robben verwandelte den fälligen Elfmeter sicher.

Krøldrup macht Fehler wieder gut

Nach Wiederanpfiff rächte sich die bajuwarische Lässigkeit in der Hintermannschaft, in der Diego Contento mittlerweile den Platz des verletzten van Buyten eingenommen hatte. Nach einem Eckball stand ausgerechnet Elfmeter-Pechvogel Krøldrup goldrichtig und verpasste den Münchnern jenes Gegentor, das Coach Louis van Gaal unbedingt verhindern wollte. Regionalliga-Spieler Contento sah in dieser Szene nicht gut aus. Dennoch könnte er auch in der Bundesliga am Wochenende zum Einsatz kommen, weil der Belgier van Buyten wegen einer Wadenverletzung auch gegen den 1. FC Nürnberg fehlen wird.

Die Münchner versuchten viel, aber es gelang wenig. Und als auch ein Schuss des nun etwas stärker aufspielenden Robben (60.) das Tor verfehlte, versuchte van Gaal mit der Hereinnahme von Miroslav Klose und Ivica Olic 25 Minuten vor Schluss den Erfolg zu erzwingen.

Hilfe vom Schiedsrichter

Die größte Hilfe kam in der Schlussphase aber nicht von der Bayern-Bank, sondern vom Schiedsrichtergespann um den Norweger Tom Henning Övrebö. Erst sah Gobbi nach einem vermeintlichen Ellbogencheck gegen Robben eine viel zu harte Rote Karte. Ein Weckruf für die Hausherren, die die Gäste in Überzahl nun noch einmal verstärkt unter Druck setzten - allerdings erfolglos.

Schiedsrichter Tom Henning Övrebö trug maßgeblich zum glücklichen Bayern-Sieg bei, unter anderem durch die Rote Karte für Gobbi.

Schiedsrichter Tom Henning Övrebö trug maßgeblich zum glücklichen Bayern-Sieg bei, unter anderem durch die Rote Karte für Gobbi.

(Foto: REUTERS)

In der 89. Minute drückten die Unparteiischen dann alle Augen zu, als Joker Miroslav Klose zum 2:1 traf. Obwohl der Stürmer gut anderthalb Meter im Abseits stand, zählte das Tor.

Quelle: ntv.de, cwo/dpa

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