Fußball

Bremen verteidigt Platz drei Bayern feiert, Bochum weint

Der FC Bayern krönt sich mit einem Auswärtssieg bei Hertha BSC auch offiziell zum 22. Mal zum deutschen Fußball-Meister. Tristesse herrscht in Bochum, wo der VfL im Abstiegs-Endspiel gegen Hannover 96 versagt und schon in der ersten Halbzeit alle Chancen auf den Klassenerhalt verspielt. Der 1. FC Nürnberg muss in die Relegation, Bremen spielt träumt als Dritter von der "Königsklasse".

Das ist das Ding: Die Bayern präsentieren ihre 22. Meisterschale.

Das ist das Ding: Die Bayern präsentieren ihre 22. Meisterschale.

(Foto: REUTERS)

Münchner Party in Berlin, bittere Tränen in Bochum: Mit dem 22. Meisterschaftsgewinn des FC Bayern München und dem Abstieg des VfL Bochum ist die 47. Saison der Fußball-Bundesliga zu Ende gegangen. Der deutsche Rekordmeister kam zu einem 3:1 bei Hertha BSC und machte damit den ersten Schritt zum avisierten Triple perfekt. Große Verlierer des Abschlussspieltags waren die Bochumer, die sich nach dem 0:3 gegen den direkten Rivalen Hannover 96 zum sechsten Mal aus dem Fußball-Oberhaus verabschieden müssen. Auch dem 1. FC Nürnberg droht noch der Gang in die Zweitklassigkeit: Nach dem 1:0 gegen den 1. FC Köln müssen die Franken in die Relegation, in der sie fast sicher auf den FC Augsburg treffen.

Während die Entscheidung im Titelrennen schon vor dem Spieltag zu 99 Prozent feststand, war der Kampf um die Champions-League- Qualifikation bis zum Schluss spannend. Am Ende sicherte sich Werder Bremen (61 Punkte) mit dem 1:1 gegen den Hamburger SV den dritten Tabellenplatz und sorgte dafür, dass der HSV (52) das internationale Geschäft verpasste. Stattdessen folgte der VfB Stuttgart (55) nach dem 1:1 bei 1899 Hoffenheim dem Vierten Bayer Leverkusen (59) und Borussia Dortmund (57) in die Europa League.

Die obligatorische Bierdusche blieb Bayern-Trainer Louis van Gaal nicht erspart. Vorsorglich trug er diesmal einen Trainingsanzug.

Die obligatorische Bierdusche blieb Bayern-Trainer Louis van Gaal nicht erspart. Vorsorglich trug er diesmal einen Trainingsanzug.

(Foto: dpa)

Im ausverkauften Berliner Olympiastadion erlebten die 75.420 Zuschauer, darunter Inter Mailands Trainer Jose Mourinho, eine Partie der Gegensätze. Auf der einen Seite die vor Selbstbewusstsein strotzenden Münchner, für die Ivica Olic (20.) und Arjen Robben (74./87.) trafen. Auf der anderen die Hertha, die mit nur einem Sieg aus 17 Heimspielen die eigentlich als "Rekord für die Ewigkeit" geltende Tiefmarke von Tasmania Berlin noch unterbot. Adrian Ramos' (59.) Tor verhinderte die Niederlage nicht.

Unter dem tosenden Beifall von über 70.000 Besuchern nahm Bayern-Kapitän Mark van Bommel nach der Partie die Meisterschale entgegen. Ligaverbands-Präsident Reinhard Rauball überreichte dem Mittelfeldspieler des neuen deutschen Meisters die 11 Kilogramm schwere Trophäe, die die Bayern anschließend im Konfetti-Regen in den Himmel reckten. Die traditionellen Bierduschen gab es natürlich auch, sogar für "Feier-Biest" Louis van Gaal.

Bochum versagen die Nerven

Bochum verspielte schon im ersten Durchgang alle Chancen auf den Klassenerhalt.

Bochum verspielte schon im ersten Durchgang alle Chancen auf den Klassenerhalt.

(Foto: REUTERS)

Neben den Berlinern müssen die Bochumer den bitteren Gang in die 2. Liga antreten. Beim Showdown im Revier waren sie völlig von der Rolle und sahen fast tatenlos zu, wie die Gäste aus Hannover einen Start nach Maß erwischten. Arnold Bruggink (9.) brachte 96 in Führung, Mike Hanke (23.) und Sergio Pinto (45.) ließen die Niedersachsen erneut jubeln und stürzten den VfL ins Tal der Tränen.

Nach den frühen 96-Toren in Bochum war klar, dass die Nürnberger die Relegation nicht mehr vermeiden konnten. Dennoch kämpften sie gegen ihren "Lieblingsgegner" aus Köln, dessen letzter Sieg beim "Club" fast 20 Jahre zurückliegt, leidenschaftlich. Der verdiente Lohn war der Siegtreffer durch Andreas Ottl (88.).

Bremen bleibt Dritter

In Bremen ging es im 92. Nordderby für beide um die internationalen Startplätze. Erst nach dem 1:0 durch Claudio Pizarro (58.), der mit 133 Treffern nun gemeinsam mit Giovanne Elber die Rangliste der erfolgreichsten ausländischen Bundesliga-Torjäger anführt, herrschte weitgehend Klarheit. Nach Ruud van Nistelrooys' Ausgleich (82.) wurde es noch mal für einige Minuten spannend, doch am Ende feierten die Bremer nach dem 1:1 die Champions-League- Qualifikation; die Hamburger stehen hingegen mit leeren Händen da.

In Mönchengladbach hielt Patrick Helmes (34.) beim Abschiedsspiel von Borussen-Routinier Oliver Neuville die leisen Leverkusener Hoffnungen auf die Champions League aufrecht. Dann aber sorgte Roul Brouwers (55.) mit dem Treffer zum 1:1-Endstand für Ernüchterung bei Bayer. In der Endabrechnung reichte es für das Team von Trainer Jupp Heynckes, das lange Zeit die Bundesliga angeführt hatte, nur zum vierten Rang.

In Hoffenheim schien Nationalstürmer Cacau (19.) die beste Rückrundenmannschaft aus Stuttgart früh Richtung Europa geschossen zu haben. Doch Boris Vukcevic (45.+1) ließ seinen Ex-Club wieder zittern, als er VfB-Keeper Lens Lehmann in dessen letztem Bundesligaspiel überwand. Am Ende reichte es aber für die Schwaben.

Dzeko bester Torjäger

Edin Dzeko ist der beste Torjäger der Bundesliga.

Edin Dzeko ist der beste Torjäger der Bundesliga.

(Foto: APN)

Der VfL Wolfsburg hatte gegen Eintracht Frankfurt nur ein Ziel: Edin Dzeko sollte sich im Fernduell mit Bayer-Profi Stefan Kießling unbedingt die Torjägerkanone sichern. Doch zunächst musste der Bosnier beim 3:1 seinen Teamkollegen Zvjezdan Misimovic (21.) und Sascha Riether (31.) den Vortritt lassen. Das 3:0 besorgte Dzeko mit seinem 22. Saisontor dann aber selbst (34.) und trat damit das Erbe seines Vereinskollegen Grafite an. Eintracht-Angreifer Halil Altintop (86.) sorgte spät für Ergebniskosmetik.

In Mainzer Bruchwegstadion konnten der FSV Mainz 05 und Vize- Meister FC Schalke 04 entspannt aufspielen, da es für beide um nicht mehr viel ging. Am Ende trennten sie sich torlos mit 0:0. Mit einem gehaltenen Foulelfmeter gegen Miroslav Karhan (74.) sorgte Manuel Neuer dafür, dass die Schalker gemeinsam mit Meister Bayern die beste Defensive der Liga stellen (beide 31 Gegentore). Und er empfahl sich Bundestrainer Joachim Löw noch einmal für den Stammplatz im WM-Tor.

Auch im Breisgau herrschte ausgelassene Stimmung: Eine Woche nach der Rettung feierten die Freiburger beim 3:1 gegen Borussia Dortmund ihre erfolgreiche Saison vor heimischem Publikum. Nach der BVB-Führung durch Lucas Barrios (47.) schossen Mohamadou Idrissou (60.) und Cisse (70./90.+4) den Sieg der Hausherren heraus.

Quelle: ntv.de, dpa

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