Fußball

Guardiola philosophiert, Gladbach glaubt Bayern starten, als sei's ein Sommerkick

Da lachen sie: Die Bayern beim Testspiel gegen Mönchengladbach.

Da lachen sie: Die Bayern beim Testspiel gegen Mönchengladbach.

(Foto: imago sportfotodienst)

Die Fußball-Saison beginnt mit dem 70er-Jahre-Klassiker Bayern gegen Gladbach - Pep Guardiolas erstes Bundesligaspiel. Weil er nicht verstanden hat, was zählt, gibt ihm Thomas Müller Nachhilfe. Und Gladbach? Bleibt der Glaube.

"Natürlich haben wir eine Chance", sagt Gladbachs Sportdirektor Max Eberl. "Ich glaube, dass es durchaus möglich ist für uns, in München etwas zu reißen", sagt Gladbachs Granit Xhaka. Die Borussia glaubt also an sich vor dem Bundesligaauftakt bei den Bayern (20.30 Uhr in der ARD und im Liveticker bei n-tv.de ). Glaube versetzt Berge, heißt es. Die schlechte Nachricht für die Gladbacher: Die Berge stehen von München aus gesehen noch genau dort, wo sie vor gut zwei Wochen standen, als die Bayern der Borussia fünf Tore in 60 Minuten einschenkten.

Sicher, das war nur ein Vorbereitungsspiel, aber in der Zwischenzeit hat sich die Borussia auch noch im DFB-Pokal blamiert, beim Erstrunden-Aus gegen den Drittligisten Darmstadt. Trainer Lucien Favre, als Realist bekannt, gibt zu: "Es wird schwer, die Bayern zu ärgern." Sorgen macht sich denn auch niemand ernsthaft bei den Bayern. Trainer Pep Guardiola tut bisweilen sogar so, als stünde seinem Team nur ein lockerer Sommerkick unter Freunden bevor: "Habt Spaß und greift so gut wie möglich an", so beschrieb der Trainer seine taktischen Anweisungen an die Mannschaft.

Der Konkurrenzkampf wird verschoben

Ganz so simpel dürfte die Besprechung vor dem Spiel nicht ausgefallen sein. Und Spaß haben erst einmal nur die, die nicht auf der Bank sitzen müssen. Dort könnten sich einige Stammspieler der Triple-Saison wiederfinden. Topkandidat ist Mario Mandzukic, dessen Rolle als vorderster Stürmer Thomas Müller übernehmen könnte. So wie man bei anderen Teams davon spricht, dass sich die Verletztenlage entspannt, entspannt sich bei den Bayern die Lage durch die Verletzten. Die Neuzugänge Thiago und Götze fehlen, der Konkurrenzkampf wird verschoben, die Laune ist noch gut: "Ich freu mich tierisch, dass es wieder losgeht", sagt Thomas Müller, dreifacher Torschütze beim Pokalsieg gegen Rehden.

Der Gladbacher Mannschaftsbus ist voll besetzt, auch Amin Younes und Juan Arango sind mit dabei, sie hatten im Pokal noch gefehlt. Und vielleicht erinnern sie sich an den Auftakt der Saison 2011/2012. Die Gladbacher Fans auf jeden Fall: Vor zwei Jahren standen sich die Bayern und Gladbach ebenfalls am Ersten Spieltag gegenüber, Igor de Camargo, inzwischen wieder nach einer Zwischenstation in Hoffenheim bei Standard Lüttich gelandet, erzielte damals das entscheidende 1:0. Der Auftakt für eine fantastische Saison, die auf Platz vier endete. Die Bayern landeten nur auf Platz zwei - damals wie heute eine völlig inakzeptable Platzierung. Unter der Woche machte der Vorstandsvorsitzende noch einmal deutlich, dass die Bundesliga der wichtigste Wettbewerb für die Bayern ist: "Es ist der ehrlichste Titel", sagte Karl-Heinz Rummenigge dem Fachmagazin "Kicker".

Diesen Titel muss Pep Guardiola mindestens liefern, das weiß der spanische Trainer, der kein "Super-Super-Trainer" sein will. "Die Leute wollen immer mehr, mehr, mehr", hatte er nach dem Sieg gegen Rehden und sich über den Erfolgsdruck beschwert. Umso weniger redete er vor seinem ersten Bundesliga-Spiel denn auch über die Ziele für diese Saison, lieber philosophierte Guardiola: Er wolle den Spielern das Selbstvertrauen geben, damit sie sich frei fühlen und ihr Talent zeigen, Geniestreiche bieten zu können. Über Geniestreiche in der Allianz-Arena freuen sich die Bayern-Anhänger heute Abend bestimmt - als harte Währung akzeptieren sie aber nur eins, weiß der Ur-Bayer Thomas Müller: "Bei uns, beim FC Bayern, zählen von Anfang an nur Siege."

Quelle: ntv.de

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