Fußball

CL-Duell gegen BATE Borissow Bayern wollen an die Spitze

"Man muss im Fußball jeden Gegner respektieren - ob es in den drei besten Ligen Europas ist oder in Borisov. Es wird ein sehr schwieriges Spiel": Jupp Heynckes.

"Man muss im Fußball jeden Gegner respektieren - ob es in den drei besten Ligen Europas ist oder in Borisov. Es wird ein sehr schwieriges Spiel": Jupp Heynckes.

(Foto: dpa)

Siege, Siege, Siege - neun Erfolge in neun Pflichtspielen lautet die Bilanz des FC Bayern, der auf europäischem Neuland heute den nächsten Dreier will. Und das auch ohne den zu Hause gebliebenen Robben. Die Sammer-Ermahnung wirkt in Minsk nach.

Der FC Bayern München will nach der sportlichen Machtdemonstration in der Bundesliga heute auch in seiner Champions-League-Gruppe an die Tabellenspitze vorstoßen. Ein Sieg in Minsk gegen den FC BATE Borissow ist dazu die Voraussetzung. Mit den mahnenden Worten von Sportvorstand Matthias Sammer im Hinterkopf hatten die Profis des deutschen Fußball-Rekordmeisters am Montag konzentriert und entschlossen ihr Quartier im Crown-Plaza-Hotel in Minsk bezogen. Von dort aus können sie das auf der anderen Straßenseite gelegene Dynamo-Stadion sehen.

Training in Minsk.

Training in Minsk.

(Foto: AP)

Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge blickte "neugierig" auf die Premieren-Aufgabe in Weißrussland, Kapitän Philipp Lahm landete am gespenstisch leeren Flughafen mit "Vorfreude auf ein neues Land", der am Wochenende als Warner wirkende Sammer trat seine erste Münchner Champions-League-Reise mit lächelndem Gesicht an. Und bekam vor dem Spiel gegen den FC BATE Borisov (live ab 20.45 Uhr/Sky und im n-tv.de Ticker) für seine Kritik nach dem Werder-Spiel Lob vom Vorstandschef.

"Matthias hat mir mit seiner Aussage am Wochenende eigentlich sehr gefallen, weil ich glaube, wir würden einen großen Fehler machen, wenn wir uns jetzt von außen einlullen lassen. Dieses permanente Lob, diese permanente Euphorie gefallen mir auch nicht", bekannte Rummenigge. Gefallen findet er aber an den Erfolgen - und die sollen mit einem Sieg im Dynamo-Stadion von Minsk gegen das Team von Ex-Bundesliga-Profi Alexander Hleb fortgesetzt werden. "Wir wären dann Tabellenführer, und das ist auch unser Ziel am Ende der Gruppenphase. Das wäre eine wunderbare Geschichte. Aber Borisov ist ein Gegner, den man nicht unterschätzen darf", sagte Rummenigge.

Vornehme Zurückhaltung

Betont zurückhaltend nehmen die Münchner ihren Bilderbuch-Saisonauftakt und das Hoch zur Wiesn-Zeit zur Kenntnis. "Wir wissen, dass wir noch nichts erreicht haben. Wir haben einen guten Start gehabt, aber wir wissen, dass wir besser spielen können als jetzt am Wochenende", betonte Kapitän Philipp Lahm. Der Außenverteidiger empfand die Warnung Sammers als "ganz normal". Der Sportvorstand hatte beim Sieg in Bremen einen zu laschen Auftritt angemahnt; die Aktion war nach seinen Worten mit Trainer Jupp Heynckes abgesprochen.

Mit einem Sieg in Minsk würden die Münchner zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte zum Start zehn Pflichtsiege nacheinander auf dem Konto haben, dazu fehlen vor dem Spiel bei dem neuen Gegner in der langen Vereinshistorie nur noch vier Treffer zum insgesamt 500. Bayern-Europapokaltor. "Man sollte erstmal die 90 Minuten spielen, bevor man an irgendwelche Rekorde denkt", riet Heynckes. "Wir sind gut gestartet und wollen auch hier gewinnen."

Robben trainiert in München

Arjen Robben blieb wegen seiner muskulären Probleme erwartungsgemäß in München und soll sich mit individuellem Training auf das Spiel gegen Hoffenheim vorbereiten. Wer aus dem selben Kader wie in Bremen aufläuft, wird die Rotation von Heynckes zeigen. "Ich tippe nicht. Die Aufstellung ist exklusive Angelegenheit unseres Trainers", erklärte Rummenigge. "Das Geheimnis der Rotation besteht natürlich darin, dass der Trainer jederzeit in der Lage ist zu reagieren und Dinge auf die positive Bahn schieben kann."

Mit dem überraschenden 3:1 in Lille sicherte sich der achtmalige weißrussische Meister den Spitzenplatz in der Gruppe F vor den gegen Valencia mit 2:1 siegreichen Bayern. Dazu sind Hleb & Co. seit 16 Pflichtspielen ungeschlagen. "Er war damals schon in Stuttgart ein sensationeller Spieler. Auf ihn muss man mit Sicherheit aufpassen", sagte der ebenfalls früher in Stuttgart aktive Lahm. "Aber wir wollen natürlich nachlegen, das ist ganz klar."

In Weißrussland, wo der TSV 1860 München vor zehn Jahren gegen Borisov im UI-Cup verlor, will Rummenigge auch versuchen, sich ein Bild von der politischen Situation zu machen. Über die Lage wisse man Bescheid, bekannte auch Lahm. "Trotzdem hat man eine Vorfreude, ein neues Land und eine andere Kultur kennenzulernen." Gut kennt sich durch Spiele und Besuche mit der Familie nur Anatoli Timoschtschuk in dem autoritär regierten Land aus. "Für mich ist Weißrussland nicht so weg", sagte der Ukrainer.

Quelle: ntv.de, Christian Kunz, dpa

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