Wölfe taumeln in den Winter Beim VfL Wolfsburg herrscht Katastrophen-Stimmung
11.11.2023, 13:32 Uhr
Niko Kovač ist mit dem VfL Wolfsburg in der Krise.
(Foto: IMAGO/Team 2)
Der VfL Wolfsburg steckt nach einem guten Saisonstart in der Krise. Die Verantwortlichen reden die Situation erst gar nicht schön. Am Mittellandkanal ist Land unter. Das Ruder muss ganz schnell herumgerissen werden. Ansonsten droht eine Saison ganz tief unten.
Der enttäuschte Marcel Schäfer sprach von einer "katastrophalen Leistung", der angefressene Niko Kovač flüchtete sich in Ironie. Beim kriselnden VfL Wolfsburg herrscht nach einem guten Saisonstart endgültig Alarmstimmung. "Gladbach hat die Tore erzielt, aber wir haben sie vorbereitet", erklärte Trainer Kovač nach dem ernüchternden Auftritt seiner Mannschaft beim 0:4 (0:2) bei Borussia Mönchengladbach süffisant.
Bei den Gegentreffern zwei und drei durch Rocco Reitz (42.) und Franck Honorat (64.) patzte der ansonsten so zuverlässige Torhüter Koen Casteels bei seinem Comeback nach wochenlanger Verletzungspause, bei den Toren von Tomas Cvancara (16.) und Alassane Plea (71.) standen die Niedersachsen ebenfalls nur Spalier. "Wenn man so viele Fehler macht", betonte Kovač, "dann kann man in der Bundesliga keine Spiele gewinnen."
Das tut sein Team auch nicht mehr. Nach vier Siegen in den ersten sechs Begegnungen holten die Wolfsburger aus den vergangenen fünf Ligaspielen nur einen Punkt. Wenn es zwischenzeitlich nicht den Erfolg im DFB-Pokal gegen Titelverteidiger RB Leipzig gegeben hätte, dann würde auch Kovač noch mehr in der Kritik stehen. Doch so richtete Sport-Geschäftsführer Schäfer den Fokus auf die Profis. "Wir werden momentan unseren Ansprüchen nicht gerecht", sagte der Ex-Profi. Man mache "gravierende Fehler" und sei in einer "schwierigen Phase".
Wie Wolfsburg aus der Krise kommen will
Die Spieler wirkten an einem laut Kapitän Maximilian Arnold "bitteren Abend" in einer "ekligen Situation" ratlos. "Wenn man die letzten fünf Spiele sieht, geht es komplett in die falsche Richtung", sagte Arnold: "Wir sind in einer Situation, die katastrophal ist. Ich verstehe es nicht."
Die Wölfe lassen nicht nur in der Defensive jede Kompaktheit vermissen, sie agieren auch offensiv harmlos. Das ist eng mit dem Namen Jonas Wind verbunden. Sieben seiner acht Saisontore hat er an den ersten sechs Spieltagen erzielt. Insgesamt kommen die Wölfe nur auf 15 Treffer in elf Spielen. "Es war vorne und hinten nichts", klagte Arnold. Schäfer will mit einfachen Mitteln aus der Misere kommen. Natürlich spiele sich Fußball im Kopf ab, räumte er ein: "Sicherheit und Vertrauen holt man sich durch einfachen, klaren und zielstrebigen Fußball."
Daran gilt es zu arbeiten. Doch in der anstehenden Länderspielpause muss Kovač auf zahlreiche Profis verzichten. Danach folgt das Heimspiel gegen die Leipziger, die sich für das Pokal-Aus revanchieren wollen. "Wir müssen schleunigst das Ruder rumdrehen. Da gibt es nichts schönzureden", sagte Arnold und entschwand in die Nacht.
Quelle: ntv.de, sue/sid