Eine Premierensaison nach Maß feiert Roger Schmidt als Trainer von Benfica 2022/23. Ein titelloses Jahr folgt, und in der laufenden Saison der Fehlstart. Für die erfolgsverwöhnten Portugiesen ist das Grund genug, einen Schlussstrich zu ziehen.

Roger Schmidt ist nicht mehr Trainer von Benfica Lissabon. Wie der portugiesische Fußball-Rekordmeister mitteilte, sei der Vertrag "mit sofortiger Wirkung" beendet worden. Am Freitagabend hatte Benfica, in der Champions League am 6. November Gegner von Bayern München, im vierten Saisonspiel nur ein 1:1 beim FC Moreirense erreicht.

"Unser Ziel war Stabilität, aber nach vier Runden und angesichts der Ergebnisse und schlechten Leistungen hielten wir es für an der Zeit, den Trainer zu wechseln", sagte Vereinspräsident Rui Costa. Er dankte Schmidt für zwei Titel und dafür, junge Spieler in die Mannschaft integriert zu haben. "Aber wir haben verstanden, dass es Zeit ist, etwas zu ändern. Wir arbeiten an der Zukunft - mit einem neuen Trainer." Wegen der Länderspielpause werde es keinen Interimstrainer geben und Benfica wolle zeitnah jemand Neues präsentieren, so Costa.

Schmidt war im Sommer ein Kandidat für den Trainerposten beim FC Bayern gewesen, hatte dem Werben aber nach einem Gespräch Costa nicht nachgegeben. Er stand allerdings bereits nach dem Ende der vergangenen Saison in der Kritik, nachdem Benfica in der Meisterschaft lediglich Rang zwei hinter dem Lokalrivalen Sporting belegt hatte.

In seinem ersten Jahr (2022/2023) hatte der 57 Jahre alte ehemalige Trainer von Bayer Leverkusen eine herausragende erste Saison verantwortet: Benfica wurde Meister und erreichte das Viertelfinale der Champions League. In der laufenden Spielzeit hat Benfica erst sieben Punkte geholt.