CL-Quali endgültig futsch Blamage nimmt United letzte Hoffnung
07.05.2022, 21:19 Uhr
Ralf Rangnick konnte seine Mission nicht erfolgreich zu Ende bringen.
(Foto: picture alliance / empics)
Ralf Rangnick war einst angetreten, um den gestrauchelten englischen Großklub Manchester United noch in die Champions League zu führen. Seit einer schlimmen Klatsche gegen Mittelklasseklub Brighton & Hove Albion ist klar: Die Mission ist gescheitert.
Der FC Chelsea ist auf den letzten Metern der Premier-League-Saison etwas aus dem Tritt geraten. Der von Thomas Tuchel trainierte englische Fußball-Topklub kam am 36. Spieltag gegen die Wolverhampton Wanderers nach Zwei-Tore-Führung über ein 2:2 (0:0) nicht hinaus und hat nach drei Spielen in Folge ohne Sieg die Champions-League-Qualifikation immer noch nicht in der Tasche.
Manchester United hat hingegen seine letzte rechnerische Chance auf die Königsklasse sang- und klanglos verspielt. Das Team von Ralf Rangnick kam bei Brighton & Hove Albion 0:4 (0:1) unter die Räder und kann sich bestenfalls noch für die Europa League qualifizieren. Der ehemalige Ingolstädter Pascal Groß traf zum 0:3 (57.). Rangnick, der künftig die österreichische Nationalmannschaft betreut, gewann nur elf seiner bislang 28 Spiele als United-Verantwortlicher.
Die Champions-League-Qualifikation war das erklärte Ziel Rangnicks, der die vor der Saison hochkarätig mit dem Ex-Dortmunder Jadon Sancho und dem zurückgekehrten Superstar Cristiano Ronaldo verstärkte Team im November auf Platz 8 von Ole Gunnar Solskjaer übernommen. "Wir wollen den vierten Platz in der Liga erreichen, das ist das höchste Ziel, das wir erreichen können", hatte Rangnick noch im Februar verkündet. "Die Champions League wollen wir auf jeden Fall erreichen, aber das wird nicht einfach." Nun ist die Mission endgültig gescheitert.
Häme gab es für den Rekordmeister von Englands Fußball-Idol Gary Lineker. Der ehemalige Weltklassespieler schrieb auf Twitter: "Du lieber Himmel! Brighton spielt fabelhaften Fußball. Im Gegensatz dazu könnte dies die schlechteste Saisonleistung von United gewesen sein - und das will etwas heißen."
Nach der Saison wird sich nun Erik ten Haag um einen Neuaufbau kümmern. Rangnick hatte seinem Nachfolger auf der Bank von manchester United bereits vorgewarnt: "Man braucht nicht mal eine Brille, um zu sehen und zu analysieren, wo die Probleme liegen", sagte der 63 Jahre alte frühere Trainer und Sportchef des Fußball-Bundesligisten RB Leipzig. Es sei nicht ausreichend, kleine Veränderungen umzusetzen. "In der Medizin würde man sagen, dass es eine Operation am offenen Herzen ist. Wenn alle erkennen, dass dies geschehen muss, und zusammenarbeiten, braucht es nicht Jahre zu dauern."
Tuchel freut sich über "Perspektive"
Romelu Lukaku (56./Foulelfmeter, 58.) hatte Chelsea, das weiter Tabellendritter ist, in Front gebracht. Trincao (79.) und Conor Coady (90.+7) verdarben den Blues, bei denen Timo Werner und Antonio Rüdiger in der Startelf standen und Kai Havertz eingewechselt wurde, einen eigentlich sehr positiven Samstag.
Vorbehaltlich der Genehmigungen der Premier League und der britischen Regierung geht der Großklub aus London nämlich für 4,25 Milliarden Pfund (rund 5 Milliarden Euro) an eine Investorengruppe um den amerikanischen Unternehmer Todd Boehly, der das Spiel gegen Wolverhampton im Stadion verfolgte.
Großbritannien hatte wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine die Vermögenswerte des bisherigen Chelsea-Besitzers Roman Abramowitsch eingefroren - darunter auch den Fußball-Spitzenklub, der deshalb seit März zum Verkauf steht. Die Regierung wird beim Verkauf sicherstellen, dass der russische Oligarch nicht persönlich profitiert.
"Es gibt uns eine Perspektive", sagte Tuchel vor dem Spiel gegen die Wolves: "Hoffentlich geht es so schnell wie möglich voran." Unter neuem Besitzer können die Kaderplanungen für die kommende Saison intensiviert werden, auch soll das Stadion an der Stamford Bridge saniert werden.
Der FC Watford steht unterdessen als zweiter Absteiger nach Norwich City fest. Der ehemalige Klub von Pop-Ikone Elton John kann nach dem 0:1 (0:1) bei Crystal Palace bei drei ausstehenden Spielen das rettende Ufer nicht mehr erreichen.
Quelle: ntv.de, ter/sid