"Die Korruption ist ekelerregend" Blatters Fifa macht Lineker krank
04.08.2014, 17:34 Uhr
Gary Lineker gehörte zum Bewerbungsteam für die WM 2018 - das kläglich scheiterte.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der frühere englische Fußball-Nationalspieler Gary Lineker hat keine Hoffnung auf eine Reform der Fifa unter Präsident Joseph Blatter. Die Korruption im Fußballweltverband mache ihn krank, die einzige Lösung wäre ein Boykott. Doch dazu werde es nicht kommen.
Der frühere englische Nationalspieler Gary Lineker hat scharfe Kritik an der Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaften an Russland und Katar geäußert. "Es macht einen krank, die ganze Fifa-Sache, die Korruption auf höchster Ebene ist ekelerregend", sagt Lineker in einem Interview mit dem britischen Modemagazin "GQ".
Kritik äußerte der frühere Weltklasse-Stürmer auch an Fifa-Präsident Joseph Blatter. Dieser habe den Weltverband schon lange wie ein Alleinherrscher geführt, sagt Lineker in einem vorab veröffentlichten Gespräch in der September-Ausgabe des Magazins.
Lineker hatte vor der Vergabe der Weltmeisterschaften 2018 und 2022 im Dezember 2010 der englischen Delegation angehört, die sich ebenfalls um die Ausrichtung der WM 2018 beworben hatte. Derzeit untersucht die Fifa-Ethikkommission die umstrittene Vergabe der Weltturniere nach Russland und Katar.
Den einzigen Weg zu echten Reformen sieht Lineker darin, dass unbescholtene Länder und Verbände die Fifa boykottieren. England etwa sollte für das einstehen, was richtig ist, sagte Lineker: "Und wenn das bedeutet, nie mehr die WM auszurichten, fein. Der einzige Weg etwas zu ändern ist, dass saubere Länder eine Kehrtwende vollziehen und sagen: Wisst ihr was, wir nehmen nicht mehr an euren Turnieren teil." Allerdings wisse er selbst, dass es dazu nicht kommen werde: "Ich kann nicht sehen, dass so etwas passiert. Es steht zuviel auf dem Spiel."
Quelle: ntv.de, cwo/sid