"Unfaire" Rückrunde unter Kovac Boateng kontert Hoeneß - und bleibt Bayer?
31.05.2019, 10:43 Uhr
Was aus Jérome Boateng wird, ist weiter unklar.
(Foto: imago images / Revierfoto)
Die Zukunft von Jérome Boateng beim FC Bayern scheint geklärt: Es soll sie nämlich nicht geben. Präsident Uli Hoeneß legt ihm dringend einen Wechsel nahe. Doch Boateng verkündet nun überraschend eine andere Option. Begleitet von massiver Kritik an seinem Trainer.
Er scheint in München nicht mehr erwünscht, aber dennoch kann sich Jérome Boateng eine Zukunft beim FC Bayern München vorstellen. "Ich werde bestimmt nicht wegrennen. Situationen verändern sich schnell", sagte der Weltmeister von 2014 im Interview mit dem "Kicker". Zuletzt hatte Klub-Präsident Uli Hoeneß dem Innenverteidiger, der noch einen Vertrag bis 2021 besitzt, einen Wechsel dringend nahegelegt.
Nach dem Sieg im DFB-Pokalfinale hatte Hoeneß gesagt: "Ich glaube, für ihn wäre es vielleicht besser, wenn er mal eine andere Luft genießen würde. Ich würde ihm raten, den FC Bayern zu verlassen." Einen Tag später legte er via Sport1 nach: "Er ist kein Spieler für die Bank. Er ist kein Spieler, der das verträgt, das hat man jetzt die letzten Wochen gesehen. Und dann ist es besser für ihn zu gehen."
Der einstige Abwehrchef hatte sich beim Pokalfinalsieg erneut lustlos in die Rolle der Randfigur gefügt. Wie bei der Meister-Krönung eine Woche zuvor verzichtete der 30-Jährige am vergangenen Samstag in seinem "Wohnzimmer" Berliner Olympiastadion darauf, mit den Kollegen vor der Bayern-Kurve zu feiern. Stattdessen eilte er als erster Münchner in die Kabine. Das wurde als nächstes Zeichen gewertet, dass eine Trennung im Sommer unvermeidlich wird - auch weil der Klub bereits personell aufgerüstet hat.
"Konnte mich auf den Kopf stellen ..."
Der Double-Gewinner hat für Boatengs Positionen in der Abwehr die französischen Weltmeister Lucas Hernández und Benjamin Pavard verpflichtet. Außerdem stehen Mats Hummels und Niklas Süle als Innenverteidiger im Kader. Jahrelang hatte Boateng in der Bayern-Defensive als unangreifbar gegolten, ehe Trainer Niko Kovac ihn ab der Hinrunde der vergangenen Saison immer wieder auf die Bank setzte.
Boateng blickt auf ein "negatives Jahr" zurück. Kovac habe ihn in der Rückrunde "unfairerweise" oft nur auf die Bank gesetzt. "Da konnte ich mich auf den Kopf stellen und gut spielen, ich war trotzdem raus in gewissen Spielen", sagte Boateng. Kommende Saison werde er aber "voll angreifen. Ich brenne immer noch, ich bin heiß." Die Startschwierigkeiten in die vergangene Saison erklärt sich Boateng mit dem geplatzten Wechsel zu Paris St. Germain. "Ich war mit dem Kopf schon weg. Wenn du eine so sichere Zusage bekommst und eine adäquate Summe bezahlt wird, es plötzlich aber Nein heißt, bricht etwas in dir zusammen", sagte er.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid